Berlin vs. London Fashion Week

Berlin vs. London Fashion Week - Bernhard Willhelm vs. Emma Bell

Ein Kampf der Titanen mag manch einer vielleicht denken. David gegen Goliath trifft aber eher den Ton, dens es gibt wohl ein gewisses Ungleichgewicht zwischen den beiden Antagonisten die wir hier zu einem Vergleich gegenüber stellen. Objektivität spielte bei uns erneut die Nebenrolle, ohne auch nur annähernd für einen Oskar nominiert zu werden. Daher laden wir ein zu unserem ersten gemeinsamen Post. Ring frei für dieses einzigartige Duell! Mehr nach dem Gong.

25 Shows vs. 25.000 Shows

Naja… da die Berliner Fashion Week noch ein Küken ist, ist es kaum verwunderlich, dass sie nicht annähernd soviele Shows hat wie London. Der Nachteil von der riesigen Auswahl ist natürlich, dass man unmöglich alles schaffen kann und da herrscht ein Quälen und Wählen vom Anfang bis zum Ende. Doch allein für die Tatsache, dass alle Geschmäcker und Stilrichtungen vertreten waren und man sich nie gelangweilt hat, geben wir London unseren ersten Punkt. 0:1 für London

London Fashion Week

Sitzplätze vs. Stehplätze (Nach Verfügbarkeit)

Eins muss man den Deutschen lassen: Die Organisation. Keine PR-Agentur in Deutschland würde tausende von Stehplatzkarten vergeben für Veranstaltungen bei denen maximal 50 Leute stehen können. Das war teilweise wirklich ärgerlich, weil man in Windeseile durch die halbe Stadt gehetzt ist, eine Stunde warten musste, um dann von irgendeiner britischen Vogelscheuche zu hören, dass die Show bereits angefangen hat und es kein Sinn macht weiter zu warten. Außerdem hatte man das Gefühl, dass man organisiert erniedrigt wurde. Wir sind wirklich dankbar auch als deutscher Blog eingeladen worden zu sein. Aber müssen wir deswegen auf der anderen Straßenseite warten? Wieso nicht gleich uns mit dem Wort Looser auf der Stirn brandmarken. 1:1

Berlin Fashion Week Mercedes Shuttle

Mercedes Benz Shuttle vs. Die U-Bahn

Also, das Gute an einem großen Autosponsor ist, dass man nie auf einen Shuttle verzichten musste. Auch wenn Renault in London ein paar Wägen zur Verfügung stellte, waren sie eh nur für VIP Gäste bestimmt. Allein bei der Entfernung der einzelnen Schauplätze hätte ein Shuttle in London nicht weh getan und die U-Bahn ist auch in London eben auch nur die U-Bahn. 2:1 für Berlin

London Fashion Week

Freixenet vs. Moet&Chandon

Champagner ist einfach was anderes…. 2:2

Presse-Besenkammer vs. Media Lounge

In Berlin gab es bezüglich des Pressebereiches nur Beschwerden von den Bloggerkollegen. Zu klein, kein Internet und voller schubsender Fotografen lautete meistens das Urteil über die Berliner Presse-Besenkammer. In London dagegen hat man da schon anderen Luxus erfahren. Es lässt sich auch viel besser über die Wirtschaftskrise in einem großem schönen Ledersofa mit einem Glas frisch gepressten Orangensaft reden. Dann noch schnell umsonst zu Toni & Guy die Haare schneiden lassen – inklusive Kopfmassage – und dann kann man schon viel eher mit der harten Krisenrealität fertig werden. Selbst in der Off-Location, also nicht im Hauptzelt, gab es eine liebevoll eingerichtete Themenlounge die auch gut mit Keksen, Computern und Magazinen ausgestattet war.

Da kann man doch nur 2:3 fur London sagen.

Berlin Fashion Week

Goodiebags vs. Leere Hände

Goodiebags gabs in London für die Frontrow. Die mit den Stehkarten konnten froh sein, wenn sie überhaupt was sehen konnten. Da gab es in Berlin definitiv mehr für uns Blogger. 3:3

London Fashion Week

Killer Heals auf dem Laufsteg vs. Killer Heals überall

Ich hab in Berlin schon beim Zuschauen bestimmter Shows Phantomschmerzen an den Füßen bekommen. Die Folterinstrumente, welche sich die Londoner Schauenbesucher um die Füße drapierten, waren aber reif für die Ethikkommission. Für soviel Leiden kriegt London einen weiteren Punkt. 3:4 für London

London Fashion Week

Bernhard Willhelms Schneelandschaft vs. Ashish Zirkus-Show

Auch wenn die beiden oben genannten Herren eine extrem tolle Perfomance hingelegt haben, muss ich ganz objektiv sagen, dass sich Bernhard einfach nicht übertreffen lässt. Auch wenn ich ein großer Zirkus-Fan bin, war die Ashish Show am Ende auch nur eine Laufstegnummer. Daher noch ein Punkt für Berlin. 4:4

Vauxhall Fashion Scout

Beck’s Fashion Experience vs. Vauxhall Fashion Scout

Als eine Folge der engen Wirtschaftslage ist dieses Jahr der Karstadt New Generation Award ausgefallen, welcher einer der wenigen Institutionen der Fashion Week war, über den junge Talente gefördert wurden. Geblieben sind uns die Beck’s Fashion Experience und der neue Designer For Tomorrow Award. Verglichen mit dem Vauxhall Fashion Scout, der eine ganze Woche lang ein volles Programm mit Laufsteg Shows junger Nachwuchsdesigner bietet, und der Central St. Martins Show, sind diese beiden Berliner Förderer eher bescheiden. Und ich kann mir kaum vorstellen, dass es in Berlin nicht genug Talent gäbe, welches sich zu fördern lohnt. 4:5 für London

London Fashion Week

Mitte Hipsters vs. Londoner Extravaganz

Was wir manchmal tendenziell als Mittestyle bezeichnen, würde in London nichtmal ein Wimpernzucken auslösen. Das Schöne ist hier, genauso wie den Shows, die Vielfalt. Dabei reicht das Spektrum von Posh Chic, über Lady Di-like, bishin zu Karneval Ich Komme. 4:6 für London

London Fashion Week

Jeanette Biedermann vs. Potatoes Geldorf (oh, war es etwa Peaches, sorry…)

In Berlin waren die Promis eher bescheiden. Ich meine, Bobele, Jeanette Biedermann und viele Germany’s Next Topfmodel Mädels sind nicht gerade auf meiner Liste der Hottest Persons Alive. Auch in London sah es irgendwie eher mau aus. Zumindest bei den Shows, die wir gesehen haben. Die Einzige, die ich gerne mal live gesehen hätte, war Kate Moss, aber die hat sich auch nicht blicken lassen. Aber wer interessiert sich schon für Promis. Keine Punkte für beide Städte…

Und obwohl es wahrscheinlich noch viel mehr Punkte gibt, um die Fashion Weeks respektvoll vergleichen zu können, kommen wir jetzt zu unserem Fazit. Tokyo war doch am allerbesten. Ha ha, damit hat wohl keiner gerechnet, oder? Nee, aber mal im Ernst. Bei den Japanern wurden wir behandelt, wie die Prinzen aus dem Morgenland, und wurden eigenhändig zu unserem Frontrow Plätzen gebracht. Und obwohl wir kein Wort von der Moderationstante verstanden haben, hat uns allein die Bezeichnung Chin Chin Designer noch monatelang amüsiert.

Read this article in English.

<a href="https://www.iheartberlin.de/de/author/cr/" target="_self">Claudio</a>

Claudio

Author