Das Ende einer Dekade

Sie sind an uns vorbeigegangen, die 00 Jahre – die erste Dekade des dritten Jahrtausend nach G-sus. Berlin ist von der Love-Parade-Stadt zur Hate-Facade-Stadt geworden. Im Klartext wünschen wir uns eigentlich wieder die Mauer zurück, welche Schwaben, Bayern und andere subtropische Minderheiten dort  zurückhält, wo sie auch hingehören. Deutschland schafft sich ab und Berlin schafft an. Denn ohne Prostitution können wir hier nicht mehr so easy leben, wie wir das noch vor zehn Jahren konnten. Die Mieten steigen, die Dönerqualität sinkt und früher war eh alles besser. Doch mit Zuversicht gehe ich in die neue Dekadenperiode. Denn Berlin wird trotz Mutter Gentrifizierung immer der Klaus Nomi der europäischen Großstädte bleiben. Absonderlich, exzentrisch, düster und immer den Geruch von billigen Make-Up  und Sex am Leibe. Berlin ist der tote Mythos seines Untergangs. Wir leben, lieben und sterben darin so gut es eben geht. Frohes neues Jahrzehnt!

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<a href="https://www.iheartberlin.de/de/author/cr/" target="_self">Claudio</a>

Claudio

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