The Accessory Diaries: Listening with my Eyes

Berlin ist arm, aber sexy – folglich ist Berlin wahrscheinlich kein guter Verkaufsort für Designs, aber lass’ Berliner deine Kreationen tragen, denn sie lassen sie unheimlich sexy aussehen und jeder weiß: Sex sells!

Als eine ums Überleben kämpfende Designerin (aber das sind wohl viele Künstler!) eines jungen Labels in Berlin, interessiert es mich zu sehen, wie andere Designer in der Stadt der coolen Künste ihr Leben meistern und ihre letzten Cents für Bier und Zigaretten opfern. Es herrscht hier absolut kein Mangel an Möglichkeiten seine Waren zu präsentieren, denn es gibt endlos viele Design-Märkte und Ausstellungsmöglichkeiten in Berlin. Aber nach der materialistischen Denkart meiner Heimatstadt Sydney frage ich mich, wo die ganzen Konsumenten geblieben sind. Aus eigenem Rechercheinteresse belästige ich andere Designer aus fernen Gefilden, die sich, wie ich, von Berlin verführen lassen, und die in der armen, aber “sexy” Stadt mit ihrer Kunst überleben.

Den Anfang mache ich mit dem Künstler und Designer Ebon Heath , der in seinen Arbeiten besonders gerne mit Wörtern spielt, und das nicht nur im sprichwörtlichen Sinne. Lest mein Interview mit ihm und bekommt einen Vorgeschmack auf seinen außergewöhnlichen Schmuck nach dem Klick.

Woher kommst du?

Aus New York City… zwischen Brooklyn und Woodstock.

Was machst du hier?

Ich bringe Worte durch Skulpturen, Perfomances oder Schmuck zum Tanzen.

Wie finanzierst du dich?

Meistens durch meine Kunst – sonst mit freien Designjobs, wenn notwendig oder interessant.

Wo kann man dich finden?

Meine Webseite ist unter www.listeningwithmyeyes.com zu erreichen und mein Schmuck kommt in diesem Herbst in die Shops.

Welchen Reiz hat Berlin?

Die Stadt ist weltweit ein Magnet für Kreative und ermöglicht jedem, sein Leben frei zu gestalten – entweder in aller Ruhe im Park oder hektisch im Club.

Ist es für dich leicht, dich in Berlin zu finanzieren?

Obwohl jeder arm ist, ist das Leben billig in Berlin und das macht es leicht, die laufenden Lebenskosten zu unterhalten. New York ist das Gegenteil von Berlin. Die Lebenserhaltungskosten sind sehr hoch und alle reißen sich um die kleinen Krümel. In Berlin kanst du mit einem kleinen Nebenjob wie ein Rockstar leben, in New York brauchst du viele davon, nur um deine Miete zu zahlen.

Berlin ist arm? sexy?

Ja, arm und sexy. Es geht nicht darum, schicke Besitztümer zu zeigen. Eigentlich fühlt es sich so an, als ob man zu den Reichen und Schicken nicht aufschaut. Einige verbrennen teure Autos hier, Mädchen stylen sich nicht für die Nacht und du kannst für ungefähr 20 Euro essen und trinken.

Likes:

Die Farbe Orange, Buchstaben in allen Farben und Formen, kulturelles Mischmasch, laute, harte Bässe, guten Bourbon, die Arbeit in meinem Studio, das Mysterien des Lebens, Biogemüse

Dislikes:

Zeitverschwendung, Leute, die denken, sie haben auf alles eine Antwort, Diktaturen und Monarchien, Geld, Vorurteile, Mutmaßungen, Schweine in allen Inkarnationsformen.

www.listeningwithmyeyes.com

Interview: Millicent Nobis

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Millicent Nobis ist eine ausgebildete Modedesignerin aus Sydney, Australien, die seit einigen Jahren in Berlin lebt und hier ihr Schmucklabel  Mies Nobis führt. Ihre Erkunddungstouren der Mode- und Kunstszene Berlins kann man auf ihrem Blog Mies in Berlin verfolgen. Für iHeartBerlin.de hat Milli 5 Accessoire Designer auf allen Herren Ländern über ihr Leben in Berlin befragt.

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