American Hustle ist für 10 Oscars nominiert. Wenn man das weiss, kann man den Film schon gar nicht mehr unvoreingenommen sehen. Als ich also in die knallevolle 20 Uhr Pressevorführung auf der Berlinale ging, klebten meine Erwartung förmlich unter der Decke.
Die Geschichte ist ganz schön verzwickt. Als Irving (Christian Bale) und Sydney (Amy Adams) sich treffen ist klar: Das passt. Das Paar baut ein „Geschäft“ auf, indem es verzweifelten Herren verspricht in England ihre Kontakte spielen zu lassen um Ihnen einen Kredits zu besorgen. Diese Kredite kommen natürlich nie zustande, die Servicegebühr von Irving und Sydney ist aber natürlich dennoch fällig.
Die Beiden leben in Saus und Braus. Bis das FBI Wind von der Geschichte bekommt und die Zwei dazu zwingt mit Ihnen zusammen zu arbeiten um eine Gefänmgnisstrafe zu umgehen. 10 größere Fische sollen sie dem FBI liefern, dann dürfen sie auf freiem Fuß bleiben.
Natürlich ist das nicht so easy, wie die beiden Verwandlungskünstler glauben und schnell verstricken sie sich in dem verwirrenden Spiel aus Lügen. Liebt Irving wirklich Sydney oder doch seine Frau (großartig: Jennifer Lawrence)? Verliebt sich Sydney in den FBI Agenten (Bradley Cooper) oder ist es, wie versprochen, nur gespielt? Is der Bürgermeister Polito eigentlich ein Gutmensch oder doch korrupt?
Alles in diesem Film kann und soll in Frage gestellt werden und dies funktioniert aussserordentlich gut. So wird der Zuschauer ebenso verwirrt, wie die Figuren und ist schnell auf Augenhöhe mit den deren kriminellen Machenschaften, ihren Egos und komischen Moralvorstellungen.
Neue Informationen und Twists brechen alle 5 Sekunden über den Zuschauer hinüber. Es bleib also keine Zeit die Storyline so richtig sacken zu lassen und zu begreifen. Es ist ein sehr intensiver Kriminal-, Korruptions-, FBI-, Liebes- und Ego-Thriller der es bestens versteht zu unterhalten. Die Schauspieler sind unfassbar gut (ausser Amy Adams, die ich ein bisschen too much fand, aber wahscheinlich werde ich diese Aussage bereuen, wenn Sie bald eine kleine goldene Statue in den Händen hält), Kostüme, Maske, Ausstattung sind perfekt und Kamera und Schnittarbeit sind genau was die rasante Story braucht.
Ich glaub ich muss den Film ein zweites mal sehen um Ihn vollständig zu begreifen und wirklich alles zu sehen, was es zu sehen gibt. Aber auch jetzt war er einer meiner Berlinale Highlights.
