Heji Shin wunderbare Fotostrecke für die Deutsche Oper Berlin

Es gibt wenig talentierte Fotografen, über die man im Netz mittlerweile nichts findet. Daher ist man dann doch eher überrascht einen Fotografen tatsächlich mal über ein Bild im öffentlichem Raum zu entdecken. Als ich vor einigen Wochen einen leeren Ubahnhof betrat und etwas nachdenklich auf die Bahn wartete, sah ich das obige Foto und war vollkommen hingerissen von dessen Schönheit und der dahinter steckende Aussage. Die Kombination aus dem pulsierenden fröhlichem Leben im Görlitzer Park und des leeren verlassenen Opern-Hauses der Deutschen Oper scheint so seltsam zu harmonieren. Beides Aspekte der Berliner Lebenskultur, welche die talentierte Heji Shin auf ein Bild gebracht und in einem magischen Licht in Szene gesetzt hat.

Über die tatsächliche Aussage des einzelnen Bildes kann man sich streiten. Beim Betrachten der gesamten Kampagne zur Spielzeit 2014/15 wird einem jedoch klar, was gemeint ist. Für mich projiziert Heji Shin Berlins rauhe Schönheit auf die elaborierte Opernhochkultur um uns daran zu erinnern, wie untrennbar beides voneinander ist. Ohne das aktive Kulturerbe dieser Stadt wäre es undenkbar gewesen, dass Berlin zu dem geworden wäre, was es jetzt ist: eine Hochburg für Künstler und Kreative aller Genres. Ebenso kann auch die Hochkultur nicht ohne Berlins neuer und junger Kraft weiter existieren und will neugierige Geister wecken nicht nur die Sonne im Görlitzer Park zu genießen, sondern auch mal im Koloss des Westens vorbeizuschauen. Ich jedenfalls habe mir nach dem betrachten der Bilder genau das vorgenommen für den Winter. Öfter mal den Schweinehund überwinden und sich mal wieder in die Oper wagen. Die ganze Kampagne findet ihr nach dem Klick.

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<a href="https://www.iheartberlin.de/de/author/cr/" target="_self">Claudio</a>

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