Wilkommen zurück C|O Berlin

Foto: David von Becker

Heute, Donnersatg 30. Oktober, ist ab 19 Uhr die große Eröffnung des C/O Berlin im Amerika Haus. Wir waren gestern schon da und sagen: Der Besuch lohnt sich! Alle Infos zu den Ausstellungen und dem neuen Standort des C/O nach dem Klick.

Foto: David von Becker

Die Schilder stehen noch auf den Bildern, Betonsäcke in den Ecken und die Geräusche von Bauarbeiten begleiten den Besuch. Aber es herrscht eine unbeschreibliche Stimmung im Amerika Haus, dem neuen Heim des C/O Berlin. Die Journalisten sind in Strömen gekommen, fast 300 haben sich zur Pressekonferenz angemeldet. Die Macher des bekannten Austellungsortes für Fotografie waren von so viel Aufmerksamkeit und Begeisterung für ihr Projekt fast zu Tränen gerührt und über den warmen Empfang sichtlich erleichtert.

Foto: David von Becker

Anderthalb harte Jahre hat das C/O Berlin Team hinter sich gelassen. Nach dem Rauswurf aus dem Postfuhramt in Mitte haben sich die Betreiber über 70 Gebäude in ganz Berlin angeschaut und sind dann endlich neben dem Zoologischen Garten fündig geworden. Das Amerika Haus bietet zwar nicht die imposanten Räumlichkeiten, die im Postfuhramt begeisterten, aber das Geschichtsträchtige Haus wurde saniert und exakt auf die Bedürfnisse der C/O Ausstellungen abgestimmt.

Flaschenspiele im Strandbad Wannsee, 1958 © Will McBride

Das Re-Education Center, welches die Amerikaner hier 1958 zur Entnazifizierung der Deutschen nach dem 2. Weltkrieg einrichteten wurde damals mit Bildern des Amerikaners Will McBride eröffnet und auch ein der vier Eröffnungsausstellungen des neuen C/O Berlin ist seinem Werk gewidmet. „Ich war verliebt in diese Stadt“ ist der Titel der Ausstellung und ein Zitat des Künstlers, welches einem aus jedem der Fotografien anspringt. Wundervolle schwarz-weiß Aufnahmen aus den Jahren 56 bis 63 zeichnen ein Bild eines zerbrechlichen, aber starken Berlins, deren Jugend vor Liebe zum Leben fast zerplatzt. Eine Hommage an Berlin, die kaum berührender sein könnte.

Foto: Lia Melina Pack

Drei weitere Ausstellungen eröffnen das neue C/O:

Picture Yourself. Im Fotoautomaten mit Magnum, hier können Besucher sich im Stil berühmter Fotografen der Agentur ablichten lassen.

Autoportrait. Hanoi Studio . Havana, Cuba . 2001 (Detail) © Collection Martin Parr/Magnum Photos

Talents 30. Arbeit am Mythos. Die Nachwuchsförderung liegt C/O am Herzen und in dieser Ausstellung untersuchen Fotografinnen Louise Schröder und Hannah Peterson wie Architektur als politische Projektionsfläche fungieren kann.

Detail a. d. S. „Arbeit am Mythos“ . 2011 © Luise Schröder

Magnum. Contact Sheets. The Photographers Choice. Hier kann man auf die Spuren berühmter Fotografen und ikonischen Bildern gehen. Gezeigt werden die Contact Sheets, also Abzüge der jeweiligen Filmrollen, aus denen die Fotografen einzelne Bilder zur Veröffentlichung ausgewählt haben. Welches Bild ist vorher, welches Nachher entstanden? War es ein Glückstreffer oder eine ganze Serie? Die Auswahl beinhaltet das berühmte Che Guevara Portrait von Rene Burri und erlaubt einen Blick hinter die Kulissen jener Bilder, die sich in unser kollektives Gedächtnis bereits eingebrannt haben.

Foto: Lia Melina Pack

Kontaktabzug & Foto: courtesy of C/O Berlin, © Rene Burri

Es ist eine wundervolle Mischung an großartiger Fotokunst und eine tolle Eröffnung. Herzlichen Glückwunsch und Willkommen zurück C/O Berlin!

Alle Infos zur großen Eröffnung findet Ihr hier und weitere Informationen auf der Website des C/O Berlin.

Foto: David von Becker

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