Berlin kommt immer mit – Ein Wochenende in Deauville

Foto: Kristine Thiemann

Die Tage werden kürzer, es ist eisig draußen und uns stehen mindestens drei kalte Monate Berliner Winter bevor.

Klar, dass ich vor ein paar Wochen die Chance genutzt habe und noch mal schnell ans Meer gedüst bin. Ein paar Tage Paris und dann einige entspannte Nächte an der Küste der Normandy klangen da einfach geradezu ideal. Im Traum hätte ich nicht daran gedacht, dass das kleine Dörfchen Deauville mir dermaßen viel zu bieten hat!

Selbst ein Stückchen Berliner Kunst ist mir über den Weg gelaufen….

Foto: Philippe Ramette

Foto: Rinko Kawauchi

Ich hatte gelesen, dass Deauville knapp 4000 Einwohner hat und daher niemals gedacht, dass das Dorf so viel zu bieten hat. Es gibt ein unbeschreiblichen Strand mit einer Promenade auf der man gar nicht anders kann als zu schlendern, eine berühmte Pferderennbahn, beeindruckende 5-Sterne Luxus Hotels, ein Casino, mehrere Kinos, ein tolles Schwimmbad und natürlich zahllose großartige Restaurants und Cafés, wo man alles bekommt was man sich von einem Wochenende am Meer nur so wünschen kann. Die kleine Märchengegend fühlt sich zeitweise an wie Disneyland und ist definitiv weit weg vom Großstadtleben.

Foto: Camille Picquot

Foto: Yana Wernicke

Was Deauville aber besonders macht sind nicht der Hermes Shop oder die Strandpromenade sondern, dass der Ort großartige Kunst möglich und zugänglich macht. Hier findet das bekannte Amerikanische Film Festival statt, es gibt ein Asiatisches Film Festival und eines für klassische musik sowie zahlreiche andere kulturelle Events. Das Wochenende welches ich in Deauville verbracht habe war jenes der Eröffnung des Fotografie Festivals planche(s) contact.

Der künstlerische Leiter Patrick Remy ist ein umwerfend komischer Herr, der eigentlich in Paris lebt, aber schon zum fünften mal nach Deauville kam, um das Festival zu leiten. Jedes Jahr lädt er Photographen ein Zeit in Deauville zu verbringen und Ihre hier entstandenen Arbeiten dann im Festival zu präsentieren. Es ist eine großartige Idee und lässt das Portfolio der Stadt in jedem Jahr um viele Bilder reicher werden. Sarah Moon und Rinko Kawauchi waren unter meinen persönlichen Lieblingen, aber auch die Studenten Ausstellung, welche auch Arbeiten von Yana Wernicke und Aras Gökten von der Berliner Ostkreuzschule für Fotografie zeigte, hat mir gut gefallen.

Foto: Sarah Moon

Foto: Thierry Dreyfus

In großen Städten haben Festivals es schwer eine wirkliche Festival-Athmosphere aufzubauen. Das war in Deauville ganz und gar anders. Die Ausstellungsräume, darunter alte Ruinen und wunderschöne neue Gebäude mit Meerblick, waren über die Stadt verteilt und alles war von Festivalbesuchern umschwärmt. Wenn sich der Potzdamer platz zur Berlinale anfühlt wie meine Nachbarschaft, so fühlte sich Deauville wirklich nach zuhause an. Wir haben konstant Leute wieder getroffen, hatten tolle Unterhaltungen, wurden spontan zum Aperitif beim Bürgermeister geladen und haben einfach eine wirklich tolle Zeit gehabt.

Foto: Aras Goekten

Foto: Maia Izzo Foulquier

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Lia

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