Wenn Kreuzberg dein Zuhause wird

Kreuzberg, photooktober bayCC

Ich liebe Kreuzberg. Besonders die Gegend am Kotti, die ich sehr besonders finde und die mich sehr an Exarhia erinnert, einer Nachbarschaft in Athen, in der ich zuvor gewohnt habe. Am Kotti findet man einfach alles und jeden. Es ist wie Babel. Machmal kann es dort sehr überwältigend sein, aber genau das ist das schöne daran. Und während alle dort irgendwie ihr Ding jeder für sich machen, ist doch irgendwie jeder dort mehr präsent als anderswo. So fühlt es sich zumindest an, wenn man am Kottbusser Tor entlangspaziert.

Kotti, photoAndreas LehnerCC

U-Bahnhof Kottbusser Tor, photoMontecruz FotoCC

Mein erstes Zuhause in Kreuzberg war in der Adalbertstraße, direkt bei dem großen Hostek. Wenn ich meinen Freund in der Urbanstraße besuchte, dann bin ich jedes Mal über den Kotti, zur Admiralbrücke und dann auf die Urbanstraße. Ich finde es sehr interessant, wie sich in diesen 20 Minuten das Gesicht von Kreuzberg unmerklich mehrfach verändert. Von einer düsteren Gegend, wandert man durch das Lichtermeer der Restaurants und Cafes, an den jungen Menschen vorbei, die bei gutem Wetter auf der Admiralbrücke abhängen und Straßenmusik hören, bis hin zum finalen Stopp in der Urbanstraße, einer ziemlich großen Straße, die für sich allein wie eine eigene Kleinstadt wirkt.

Admiralbrücke, photoonnolaCC

Urbanstraße, photoAmanda SteggellCC

Die Gegend um die Urbanstraße ist sehr familienfreundlich, man sieht oft junge Eltern mit ihren Kids, oder ältere Leute, die ihrer täglichen Routine folgen. Jetzt wo ich hier wohne, fühl ich mich von dieser Idylle so inspiriert wie noch nie – das Gefühl der Nachbarschaftlichkeit, dass die Menschen auf der Straße dein Gesicht wieder erkennen und mit einem Smalltalk betreiben. Ich hab so lange nach einem Ort gesucht, an dem ich mich zuhause fühle. In Kreuzberg hab ich ihn nun endlich gefunden.

Text: Sarah P.

U-Bahnhof Kottbusser Tor, photoTim ManselCC

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Sarah P ist eine unserer Kolleginnen in der Blogfabrik und zwar gehört sie zum Team des Musikblogs Nothing But Hope and Passion. Sie selbst ist Musikerin und hat gerade ihr neue EP “Free” herausgebracht, die sie hier in Berlin am 19. September im Grünen Salon performen wird.

Foto: Agnes Fox

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