Illegales Kunstwerk im Berliner U-Bahnhof

Immer wenn in der Berliner U-Bahn ein cooles Graffiti auftaucht, dass hat das Kunstwerk wahrscheinlich eine relativ kurze Verweildauer. Auch wenn manche Leute bei der BVG Graffitis mittlerweile vielleicht als Kunstform begriffen haben und sie womöglich auch schön oder amüsant finden, so ist es für den Verkehrbetrieb doch nach wie vor noch ein Akt des Vandalismus den es zu beseitigen gilt. Schade eigentlich, denn so viele Menschen werden von so Werken vielleicht zum Nachdenken angeregt, und das ist doch die Grundlage der Kunst, den Geist zu inspirieren.

Ein Werk, über dass es sich tatsächlich lohnt nachzudenken, tauchte gestern Abend in einem U-Bahnhof in Charlottenburg auf. Eine kleine Homage an das berühmte Detail der sich zueinander ausstreckenden Hände aus Michelangelo’s Deckenfresko “Die Erschaffung von Adam” aus der Sixtinischen Kapelle. Doch Adams Hand in diesem Graffiti reckt sich nicht gen Gott, sie gestikuliert vielmehr die Feigenhand, ein Symbol für Glück. Kombiniert mit der Andeutung des Todesjahres 27 von vielen berühmten Künstlern wie Curt Cobain, Amy Winehouse und Jimmy Hendrix scheint sich der Künstler wohl weniger um die Ahndung durch die BVG zu fürchten, sondern eher um den baldigen Tod und die damit bevorstehende Aufnahme in den Klub 27. Na hoffen wir mal, dass ihm das erspart bleibt.


Doch wer ist der Künstler? Meine Vermutung ist das Künstlerkollektiv Rocco und seine Brüder, die auch schon für das versteckte Zimmer im U-Bahntunnel und die Aktion mit den Überwachungskameras im U-Bahnwagon verantwortlichen waren. Sie posteten gestern Abend ein Bild des Graffitis mit dem Wort Amen, die Vermuting liegt also nahe, dass sie auch dieses Werk auf dem Kerbholz haben. Und wo ist das Gute Stück? Auf dem Foto war das nicht wirklich zu erkennen, denn der U-Bahnhof sieht eher unauffällig aus. Doch nach kleiner Recherche über Kachelfarben konnte ich den richtigen Bahnhof ausmachen und hab das Graffiti einen Tag später auch noch auffinden können. Hat jemand eine Idee, wo das ganze sein könnte? Ich bin mal gespannt, ob jemand den unscheinbaren Bahnhof erkennt. Lasst es mich wissen in den Kommentaren…

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Frank

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Frank ist der Gründer und Chefredakteur von iHeartBerlin. Er fotografiert, macht Videos und schreibt Texte - in der Regel über das, was in Berlin gerade abgeht. Seine Vision und Interessen haben iHeartBerlin seit der Gründung in 2007 geformt - und Frank hofft, dass er noch viele weitere Jahre das Beste von Berlin hervorheben wird.