Die Herangehensweise ans Theater von Gal und Matan von The progressive wave ist eine ganz eigene und andere als die, die man auf den Bühnen der freien Berliner Theaterszene gewohnt ist. Es ist manchmal schwer es zu definieren, weil jedes ihrer Stücke verschiedene Disziplinen integriert. Ihre letzte Produktion Lights & Vessels zum Beispiel, die der erste Teil einer Theatertrilogie namens Science of Signs war, präsentierte sich als Vortrag über Philosophie, Alchemie und Kabbala. Es gab Elemente des zeitgenössischen Tanzes, aber im Großen und Ganzen funktionierte es nach seiner eigenen Definition.
Der zweite Teil der Trilogie heißt Oráculo und wird heute Abend im Ballhaus Ost mit Zugaben am Samstag und Sonntag uraufgeführt. Diesmal stehen die Themen Spiritualität und Religion im Zentrum des Stückes, aber aus einem ganz anderen Blickwinkel. Eingebettet in ein wunderschön durchdachtes Bühnenbild, das sich im Laufe der Zeit immer wieder verändert und anpasst, sehen wir verschiedene Rituale und performative Interpretationen religiöser Bilder. Es ist eine sehr beruhigende und hypnotische Erfahrung, dieses Stück zu sehen, besonders das schamanische Ritual zieht einen in seinen Bann. Es gibt auch eine Menge innovativer und experimenteller Elemente, die Techniken des Handwerks und der Kunst einbringen, die wirklich faszinierend anzusehen sind. Ich empfehle euch, dieses Wochenende Tickets für eine der drei Shows von Oráculo zu reservieren! Einige Eindrücke von dem Stück unten.
von The progressive wave
Shows: 26., 27. und 28. Januar 2018 um 20 Uhr
Ballhaus Ost, Pappelallee 15, 10437 Berlin-Prenzlauer Berg