Ein Guide für Schöneberg’s Malerischen Akazienkiez

Schöneberg, Schöneberg …? Sicherlich werden manche, die sich in Berlin noch nicht auskennen, nicht wissen, dass es sich bei Schöneberg um ein Stadtviertel handelt, denn – genau das ist mir passiert. Jahrzehntelang war Schöneberg das Epizentrum der Berliner Kreativszene, doch heute wirst du diese freie und originielle Atmosphäre eher in den östlichen Vierteln der Stadt finden. Diese einzigartige Atmosphäre, die Menschen aus aller Welt dazu bewegt, in die deutsche Hauptstadt zu ziehen. So haben einige Viertel wie zum Beispiel Kreuzberg nie ihren “Coolness Faktor” verloren. Das heißt aber nicht, dass es im Westen Berlins und gerade in Schöneberg nichts mehr zu erkunden gibt. Wenn du neu in der Stadt bist, ist Schöneberg definitiv einen Besuch wert. Also lass uns gemeinsam einige der einzigartigsten Orte und kleinen Wunder dieses Viertels  erkunden.

PS: Schöneberg ist ein ziemlich weitläufiges Viertel. Also habe ich mich auf ein kleineres Gebiet konzentriert: Das Akazienkiez und Orte in der Nähe der Roten Insel. Auf der Karte wird dieses markante, dreieckige Gebiet von Schöneberg von den Eisenbahnlinien S1, U7 und der Berliner Ringbahn begrenzt. Es wird aufgrund der linken Szene so genannt, die vormals in diesem Teil von Schöneberg ihr Zentrum hatte.

Königin-Luise-Gedächtniskirche

Ob du es glaubst oder nicht, diese seltsame Konstruktion ist eigentlich eine Kirche. Ihre neobarocke Kuppel wird von den Berlinern auf Grund ihrer markanten Form “Käseglocke” genannt. Die Bauarbeiten begannen im Jahr 1910 anlässlich des 100. Todestages der Königin Luise von Preußen und sie wurde zur Namenspatronin der Kirche. Diese Entscheidung war zur Zeit der Erbauung sehr umstritten, da das Volk gespalten war in Befürworter der Krone und den jenigen, die mit der Sozialdemokratie sympathisierten. Wie du dir vorstellen kannst, war die letztere Gruppe die stärkere und der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte.

photo: Amanda Artiaga

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Kunst Automat

Wenn du ganz klassisch spazieren gehst, dein Gesicht von deinem Handy fernhältst, und dich wirklich umschaust, kannst du so etwas Verborgenes, etwas Besonderes und Einzigartiges finden. Dich werden all die kleinen Dinge überraschen, die dir sonst nicht auffallen würden, auch diese Dinge sind ein Teil von Berlin. Einer dieser fast unsichtbaren Gegenstände ist der Kunstautomat in der Crellestraße. Ein lustiger und niedlicher Automat, in dem du ein kleines, mysteriöses Kunstwerk kaufen kannst.

photo: Amanda Artiaga

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Museum der Unerhörten Dinge

Dies ist wahrscheinlich die kleinste Galerie der Stadt. Das Museum der Unerhörten Dinge ist eine süße und kurzweilige Erfahrung. Diese kleine Wunderkammer befindet sich in der Crellestraße 5-6, wird von Roland Albrecht kuratiert und zeigt einzigartige Objekte und ihre ungehörten Geschichten.

.photo: Roland Albrecht

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Crellestrasse 36

Die Crellestraße ist eine schönsten Straßen Berlins. Vielleicht liegt es an all den Cafés, den Bäumen oder den schönen Altbaugebäuden neben modernen Bauten, die der Straße diesen speziellen Berliner Kontrast geben. Aber vor allem ein Gebäude fällt mir auf Grund seiner Majestät auf. Und das ist das Gebäude in der Crellestraße 36, eines der wenigen Gebäude, das seit 1893 noch erhalten ist. Die schöne Fassade und das charakteristische Dach sind ein wahrer Augenschmauß.

photo: Amanda Artiaga

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Barkett

Craft Beer, Live-Musik, Jazz, Jam-Sessions, Open-Mic-Sessions, exotische Liköre … Mit rustikaler, aber moderner Inneneinrichtung – sogar mit Mooswand! Barkett in der Czeminskistraße 10 hat einfach alles zu bieten. Ob du eine gemütliche Bar oder einen netten und angenehmen Veranstaltungsort für deine Party suchst. Barkett klingt überzeuend oder?

photo: Amanda Artiaga

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Alter St. Matthäus-Kirchhof

Vermutlich wirst du nie die gruseligen Märchengeschichten aus deiner Kindheit vergessen. Die Geschichetn, die die Jahrhunderte überlebt haben, bis Walt Disney sie in die jedem bekannten Animationsfilme verwandelte, die unserer Kindheit eine Gehirnwäsche verpasst haben. Aschenputtel, Der Froschkönig, Rapunzel, Schneewittchen, Hänsel und Gretel – Die literarischen Schöpfungen der Gebrüder Grimm, Jacob und Wilhelm, die auf mündlicher Folklore basieren. Die Gebrüder Grimm sind auf dem Schöneberger Friedhof Matthäus-Kirchhof begraben. Aber sie sind nicht die einzigen prominenten Figuren, die dort begraben sind. Rudolf Virchow, der als “Vater der modernen Medizin” bezeichnet wird, hat hier seine letzte Ruhestätte gefunden. Unter seinen unglaublichen wissenschaftlichen Beiträgen sind zum Beispiel: die Erforschung von Leukämie, Embolie und Thrombose, die Gründung der medizinischen Felder der Zellpathologie gegen Humoralpathologie. Dabei handelt es sich um ein altgriechisches System, das zum ersten Mal Haare in kriminalpolizeilichen Untersuchungen analysierte … und die Liste seiner Entdeckungen geht weiter und weiter. Also danke Rudolf! Andere historische Persönlichkeit, deren Grabstein du im Matthäus Kirchhof finden kannst, sind zum Beispiel Claus Graf von Stauffenberg, ein deutscher Offizier, der einen Mordanschlag auf Adolf Hitler plante, der jedoch scheiterte. Seine Leiche wurde von der SS verbrannt, um ihn aus der Geschichte aus zu radieren.

photo: Manfred Brückels CC BY-SA 3.0

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Under the Mango Tree

Was steckt hinter diesem verspielten, exotischen Namen? In Under the Mango Tree befindet sich ein Kunstgalerie- und Designstudio in der Merseburger Str. 14. Es bietet Raum für zeitgenössische Kunstausstellungen und veranstaltet Konferenzen, Vorträge und vieles mehr. In der Tat ist dieser Ort so vielseitig, dass du hier alles verwirklichen kannst, von einer Yogaklasse zu einem Treffen für kreatives Schreiben. Lass dich nicht von seiner winzigen Größe täuschen, denn diese elegante Galerie ist ideal für alle Kunst- und Kulturliebhaber, oder generell für kreative Menschen, die etwas über Kunst lernen oder sie genießen möchten.

photo: Amanda Artiaga

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Jones Ice Cream

Obwohl es noch nicht wirklich spürbar ist, aber der Frühling ist da! Und was könnte besser sein, um die Wärme willkommen zu heißen, als ein hausgemachtes Eis? Jones Ice Cream ist ein wunderschönes und niedliches Eiscafé in der Goltzstraße 3, wo du die Kreationen der französischen Konditorin und jungen Ladenbesitzerin Gabrielle Jones genießen können, die sich vor einigen Jahren in Berlin niedergelassen hat. Bei Jones Ice Cream findest du nicht nur handgemachte Eiscremes, sondern auch die leckersten Kekse, um dir deinen Berliner Nachmittag zu versüßen.

photo: Jones Ice Cream

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Chay Village

Ein exotischer Ort in einem klassischen Berliner Viertel, Chay Village ist ein süßes, vegetarisches vietnamesisches Restaurant in der Eisenacher Str. 40. Es bietet ein gemütliches Interieur und eine Terrasse, perfekt für die wenigen, aber glücklichen Sonnentage im regnerischen Berlin. Doch das ist nicht, was den eigentlichen Charme des Chay Village ausmacht. Was dich verführen wird, sind natürlich die köstlichen Speisen, die du in großzügigen Portionen serviert bekommst.

photo: Amanda Artiaga

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Salut! Classic bar

Die geheimnisvolle Vintage-Atmosphäre von Salut! wirkt magisch dank ihrer ausgewählten Innenarchitektur und ihrer weichen, warmen Beleuchtung. Schon bei der Anknuft in der Goltzstr. 7 wirst du begrüßt von einer wirklich ungewöhnliche Türklingel. Die aufmerksamen und engagierten Kellner führen dich zum Platz und achten stets auf deinen Flüssigkeitshaushalt achten, damit die unbequemen Nebenwirkungen des Trinkens ausbleiben. Auf alten Ledersofas und Holztischen wirst du auf den Geschmach klassischer, zeitloser Cocktails kommen, und wenn du dich abenteuerlustig fühlst, kannst du einige verspieltere Optionen ausprobieren.

photo: Salut! Classic Bar

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Café Sorgenfrei

Was haben Kaffee und Möbel gemeinsam? Auf den ersten Blick nichts, außer du gehst in das Café Sorgenfrei in der Goltzstraße 18, wo du eine gute Tasse Kaffee genießen kannst, während dein Innenarchitekt coole Möbel für dein Wohnzimmer auswählt. Die Einrichtung der fünfziger/sechziger macht diesen vielseitigen Ort einzigartig und malerisch.

photo: Amanda Artiaga

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Wawa

Mit seinem minimalistischen Dekor und seiner charakterlistischen, nackten Ziegelmauer ist Wawa ein Ort, der dir im Gedächtinis bleibt. Du findest ihn in der Grunewaldstraße 10 und er bietet köstliche, sorgfältig zubereiteten Gerichte, die dich mitnehmen auf eine Reise weit weg von Berlin bis nach Korea. Guten Appetit!

photo: Amanda Artiaga

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Die Feinbäckerie

Lass dich nicht vom Namen dieses Ortes täuschen, denn Die Feinbäckerie ist eine ideale Möglichkeit, um deutsches Essen aus zu probieren.  Gelegen in der Vorbergstraße 2, bietet die Feinbäckerie ein Interieur im alten Stil mit einem echten Ofen, der noch bis in die Siebziger Jahre in Betrieb war. Hier kannst du schwäbische Speisen, selbstgemachte Spätzle, Schnitzel, Kaiserschmarrn, Apfelstrudel und vieles mehr genießen. Zum Trinken bestellst du dir eine typische Berliner Weiße oder was auch immer zu deinem Essen passt.

photo: Die Feinbäckerie

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Koriat Kuchenmanufaktur

Für die Naschkatzen unter euch, ist Koriat ein Paradies. In diesem einfachen, aber äußerst gemütlichen Café in der Brunhildstraße 3 werden Torten und Kuchen noch mit viel Liebe gebacken.

photo: Koriat Kuchenmanufaktur

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