Finde Zurück Zur Eigenen Intuition: Im Gespräch mit Michaela Aue

In unserer heutigen Zeit sind wir täglich unzähligen Impulsen und erschöpfenden, digitalen Ablenkungen ausgesetzt. Unzählige Apps versuchen uns mit ihren Push-Botschaften zu gewinnen, währen Social Media es uns sehr leicht macht, uns mit außenscheinlich Leistungsstarken Menschen zu vergleichen. Und wenn das noch nicht genug Stress ist, ist das Leben in einer Großstadt wie Berlin lebt noch laut und anstrengend. Auf der Suche nach guten Wellnesstipps wandte ich mich an die wunderbare Michaela Aue, die Detoxing wie kein anderer drauf hat. Michaela arbeitet als Meditations- und Yoga-Lehrerin und hat kürzlich einen tollen Podcast ins Leben gerufen, namens Die Kunst du selbst zu sein. In dem thematisiert sie alles, was wir für ein ausgeglichenes und gesundes Leben brauchen.

Auf deinem Instagram-Kanal gibst du deinen Abonnenten Tipps, wie sie trotz Stress wieder zu sich selbst finden können. Wo zieht es dich in Berlin hin, wenn du einen stressigen Tag hattest?

Mein täglicher Spaziergang führt mich in den Bürgerpark Pankow. Der ist gleich um die Ecke und es gibt ein kleines Gehege mit Ziegen, die ich dort immer besuche. Die kuscheln so gerne ; ) Am schönsten ist es dort am morgen, wenn noch niemand wach und unterwegs ist. Ziegen, Bäume, ein kleiner Fluss, was braucht man mehr.

Welche einfachen Praktiken und Aktivitäten empfiehlst du gestressten Berlinern, um eine bessere Balance im Alltag zu finden?

Spazieren gehen, wirklich. Es ist so einfach und so effektiv. Lauf einfach ein paar Minuten durch den Park, schau dir die Bäume an und hör den Vögeln zu. Schon fühlst du dich wieder verbunden. Und atmen, drei mal ganz tief durch die Nase ein und durch den Mund aus. Manchmal braucht es gar nicht mehr als das.

Foto: Alicia Kassebohm

In deinem neuen Podcast geht es also um alle Dinge, die uns gesund und glücklich machen. Was ist dein Rezept, für ein gesundes und glückliches Leben?

Im hier und jetzt zu sein und Dinge zu tun die mir wirklich Spaß machen. Ich gebe meinem Bauchgefühl mehr Raum als meinem Kopf. Mit der Zeit habe ich gelernt, das ich dieser inneren Stimme vertrauen kann, das sie mir lagt was ich tun oder lassen soll und mir immer wieder hilft mich in die richtige Richtung zu lenken. Ansonsten hilft viel Lachen und das Leben mit allen seinen Veränderungen nicht allzu ernst zu nehmen.

Wer ist der inspirierendste Mensch in deinem Leben und was hat er dich gelehrt?

Für mich gibt es nicht die eine inspirierende Person. Alle Menschen die ich treffe sind in gewisser Art und Weise Lehrer für mich. Sei es die gestresste Person an der Supermarktkasse ist, die mich daran erinnert Geduld und Mitgefühl zu haben, sei es meine Beziehung in der ich immer wieder lerne meine eigene Comfort-Zone zu verlassen auf die unterschiedlichsten Art und Weisen, oder andere selbständige Frauen, die ich vielleicht nur aus der Ferne kenne, die aber ihr eigenes Business aufgebaut haben und von denen man lernen kann, wie sie das gemacht haben. Eine meiner liebsten Lehrerinnen nennt das ‚Expander‘ also Menschen, die den eigenen Blickwinkel erweitern, von denen ich mir Dinge abschauen kann, die mich weiterbringen, auch wenn es manchmal nur ganz kleine Dinge sind.

Fühlst du dich manchmal unter Druck gesetzt, noch gesünder und nachhaltiger zu Leben und deinen Abonnenten ein gutes Vorbild zu sein?

Ich sehe mich gar nicht als Vorbild. Ich bin ja auch nur ein Mensch der hier ist, sein Leben lebt und dabei verschiedene Dinge ausprobiert, die das Leben vielleicht ein bisschen schöner oder einfacher machen. Diese Dinge teile ich dann natürlich gern, in der Hoffnung, dass sie anderen vielleicht ein bisschen Inspiration bieten. Leider gibt es nicht die One-Size-Fits-All Lösung, wir müssen alle ausprobieren und testen was für uns funktioniert, von Ernährung über Bewegung über Meditation, was mir Spaß macht, macht nicht zwangsläufig dir Spaß. Aber das ist ja auch gerade das spannende am Leben.

  

Foto: Alicia Kassebohm

Du hast ja auch eine Meditationsreihe für Einsteiger kreiert, bei der du deine Abonnenten für eine Weile per Email beim Meditieren begleitest. Was bedeutet Meditation für dich?

Mediation ist die Verbindung zu meiner Intuition. Sie hilft mir bei mir zu sein, Dinge nicht so schwer und vor allem nicht so ernst zu nehmen. Sie hält meine Füße am Boden. Ein bisschen ist es mit der Meditation so wie mit der Sauerstoffmaske im Flugzeug, ich kann nur für andere wirklich da sein, wenn ich mich um meinen Sauerstoff zu erst kümmere. Bei der Meditations-Serie “The Art Of Being You” geht es mir vor allem darum, das die Menschen sich bewusst Zeit für sich nehmen und wieder auf die Suche nach ihrer inneren Stimme gehen. Je ruhiger es im Außen wird, umso lauter wird die innere Stimme.

Im April findet wieder der She She Retreat auf Mallorca statt, bei dem du gemeinsam mit anderen passionierten Yogis Yoga lehrst. Wie hast du eigentlich mit Yoga begonnen und was liebst du an der Yoga Praxis?

Mit Yoga habe ich begonnen als ich noch ein Teenager war, vor fast 20 Jahren, aber bitte nicht weitersagen ; ) Die Praxis, war irgendwann nicht mehr nur Praxis, sondern ist Teil meines Lebens geworden. In gewisser Weise, ist sie der größte Lehrer meines Lebens, weil sie sich immer wieder ändert, Dinge wegfallen oder dazu kommen, sie hält mich offen für Veränderung und vor allem dafür immer wieder meine Comfort Zone zu verlassen. Wer also gern seine Comfort Zone verlassen möchte, kann uns gern auf das Retreat begleiten.

Foto: She She Retreat

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Franziska

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