Superfertile
And again we had a little trip into the world of print publications. Suz and I wrote three little columns on different topics for the daily fashion week newspaper of BerlinFashion.TV. I had the chance to write about the topic Men and gave some insides about the new approach to male jewellery. You can find the text (in German) after the jump.
Wenn man sich die Herren der Schöpfung anschaut die sich zurzeit ins Getümmel der Modewoche stürzen, dann glitzern nicht nur Schweißperlen im Antlitz der Männer, sondern so manches Kettenmonstrum im Dekollete der haarigen Männerbrust. Als es hätte es eine geheime Absprache gegeben, von der vor allem die Frauen nichts erfahren durften haben die europäischen Männer den Giganten-Schmuck für sich entdeckt. Vielleicht ist es eine seltsame Form der Hiphop-Kultur einen Tribut zu leisten oder es liegt wesentlich länger in der europäischen Historie zurück als Silberschmuck noch ein Symbol der keltischen Stammeszugehörigkeit war. Was man dem europäischen Mann auf alle Fälle zugestehen muss, ist die neue Herangehensweise an diese, wenn man so will „Tradition“ der Statussymbole. Das Schmückende Element ist nicht mehr im Paradigma der entgleisenden Männlichkeit, einer sich entzerrten Heterosexualität zu verstehen. Es bleibt von dem Spiel mit der Geschlechtszugehörigkeit unberührt, da es ein neues Spiel beginnt. Ein Spiel mit sich selbst.
Carni
Der Schmuck am Mann scheint mehr den Mann zu tragen, als der Mann den Schmuck. Es präsentiert sich mit einer solchen Dominanz das man den Träger dahinter vergisst. Dadurch ist der Mann aber wiederum befreit von der Debatte ob die Wahl des Schmuckstücks seine Geschlechtsidentität in Frage stellt. Ähnlich der Symbiose zweier Lebewesen in der Biologie, begleiten sich Schmuckstück und Mann einander und geben sich gegenseitig Halt. Dennoch werden sie vom aufmerksamen Auge des Betrachters beinah als unabhängig wahrgenommen. Ob diese beginnenden Ära der männlichen Schmuckstück-Giganten außerhalb der Manegen der europäischen Modestädten expandieren wird, ist fraglich. Sicherlich treffen jedoch Labels wie „Superfertile“ oder „Carni“ einen Nerv am Mann der vielleicht stärker präsent ist, als das weibliche Geschlecht sich vorstellen kann.