photo: Watergate
With techno it is like any other kind of youth culture: Most books that have been written about it are horrible. There are only very few exceptions. So check out our selection of the books about techno after the jump (German only, as the books are also German).
Reinald Goetz Rave
Es gibt viele Versuche, die Technokultur und das Feiern literarisch darzustellen. Die meisten sind kläglich gescheitert, wie zum Beispiel Joachim Lottmann (Die Jugend von heute), Airen (Strobo und I am Airen Man), ganz zu schweigen von Copy Cat Helene Hegemann. Der einzige, dem es gelungen ist, ist Reinald Goetz: Rave von 1998 ist vollkommen zu Recht Kultstatus erlangt. Das Buch ist eine wilde und rauschhafte Montage und Collage aus Feiererlebnissen, es geht – was für eine Überraschung – im wesentlichen um Musik, Drogen und Sex. Und auch wenn Tanith jetzt behauptet, Reinald Goetz habe Sven Väth die Platten hinterhergetragen: „Rave“ ist ein Meisterwerk. „Es gibt kein Gestern im Leben der Nacht.“
Reinald Goetz, Rave, 272 Seiten, 9,50 Euro
Anton Waldt „Auf die Zwölf“
Bei diesem Buch handelt es sich um eine Sammlung von Kolumnen, die von 2004 bis 2006 im Berghain-Flyer und zuvor im Partysan erschienen sind. Im Mittelpunkt der absurden und dadaistischen Kurzgeschichten steht Tom, „der Raver“. Tom säuft, nimmt Drogen und ist immer geil, Tom frühstückt Schnapsmüsli und Acidwurst – und Tom geht selbstverständlich ohne Ende feiern. Autor Anton Waldt, heute Chefredakteur der De:bug, macht sich in seinen Geschichten auf humorvolle und charmante Weise über die Technoszene lustig. Eine ausführlichere Besprechung zu dem Buch gibt es hier.
Anton Waldt, Auf die Zwölf, 140 Seiten, 12,99 Euro
Tobias Rapp „Lost and Sound“
In diesem Sachbuch geht es um die Berliner Technoszene der Nuller Jahre. Wie ein Anthropologe beschreibt Tobias Rapp, einst Autor bei der taz, heute beim Spiegel, auf detaillierte und kenntnisreiche Weise Techno in Berlin in all seiner Facetten: Vom Mittwoch bis zum Montag, vom Easyjetset bis zur Afterhour. Einzelne Kapital sind der Bar 25 und dem Berghain gewidmet, auch DJ-Superstar Ricardo Villalobos wird ausführlich vorgestellt. Das Angenehme dabei: Man merkt, dass der Autor wirklich weiß, wovon er spricht. Er beschreibt die Technoszene nicht als externer Beobachter, sondern als jemand, der aktiv an ihr partizipiert.
Tobias Rapp Lost and Sound: Berlin, Techno und der Easyjetset, 268 Seiten, 8,50 Euro
Felix Denk, Sven von Thülen Der Klang der Familie
Im Gegensatz zu Tobias Rapp behandelt dieses Buch nicht die Technoszene der Gegenwart, sondern deren Anfänge. Das Buch zeigt, wie Techno in Berlin zu dem wurde, was es ist. Dazu haben die beiden Autoren mehr als 150 Interviews mit den Protagonisten der damaligen Zeit geführt. Zu ihren Gesprächspartner zählen unter anderem damalige Szenegrößen wie Tanith und Wolle XDP, aber auch all jene, die heute bestenfalls peinliche Jugenderinnerungen hervorrufen: Marusha, DJ Motte, Paul van Dyik und Westbam. Zudem kommen Wolfgang Tilmans, Annette Humpe (2raumwohnung) und Berghain-Resident Boris kurz zu Wort. Herausgekommen ist dabei die Oral History von Techno in Berlin. Am interessantesten ist dabei die Schilderung der Wild-West-Stimmung nach dem Mauerfall: Ganz Mitte war voll von leerstehenden Gebäuden, die kurzerhand zu temporären, meist illegalen Clubs umfunktioniert wurden. Das Buch endet logischerweise mit dem Übergang von Techno in den Mainstream. Lustigerweise sind sich da alle Befragten einig: Der entscheidende Wendepunkt, wo das Ganz unheimlich und hässlich wurde, war Marushas Somewhere over the Rainbow.
Felix Denk, Sven von Thülen Der Klang der Familie: Berlin, Techno und die Wende, 423 Seiten, 14,99 Euro