Foto: Dasniya Sommer
Kunst in der Stadt verhält sich manchmal wie ein Biotop! Es gibt Arten und Spezies, die sich anpassen und durchkommen. Manche werden gefressen, manche fressen und manche wissen nicht so recht und versuchen beides. Wer wohl nach meinem persönlichen Empfinden oft ganz unten in der Nahrungskette der Künste landet, ist der Zeitgenössische Tanz. Die meisten zeitgenössischen Tänzer, die ich kenne, sind Kellner oder sitzen bei Lidl an der Kasse. Wenn man dabei noch bedenkt, dass die meisten eine kostenintensive Ausbildung hinter sich haben, da es fast gar keine staatlich geförderte Schulen für zeitgenössischen Tanz gibt, stellt man sich doch die Frage, wer noch tatsächlich diesen Weg auf sich nimmt. Ein Bewusstsein für diesen hungernden Kunstzweig wollen die aktuell in den Sophiensaelen stattfindenden Tanztagen schaffen. Weiter nach dem Schritt.
Foto: Igor Kruter
Das am 12. Januar abschließende Festival will vor allem diejenigen Choreografen und Tänzer unterstützen, die meistens für ein Budget von 0 Euro unglaubliche Dinge auf die Beine stellen. Mir ist bewusst, dass die meisten nicht besonders viel von zeitgenössischem Tanz halten und es fällt mir auch manchmal schwer, die richtige Produktion zu finden, die mich auch begeistert. Dennoch finde ich, dass der Tanz einfach ein unglaublicher Bestandteil der kulturellen Vielfalt Berlins ist. Ich finde es deswegen auch unmöglich, dass viele Leute, unter anderem auch der Berliner Senat, denken, das sei nichts wert. Daher seien alle, die keine Berührungsängste mit Neuem haben, die Tanztage ans Herz gelegt.
photo: Andreas Rupprecht
Einen wunderbaren Trailer mit ein paar ausgewählten Performances findet ihr beim TanzForumBerlin.
Tanztage Berlin 2009
02.-12.01.2009
Sophiensaele
Sophienstr. 18
10178 Berlin-Mitte
Jule Flierl: Happiness is a war…m gun