Gururi No Koto
Die Berlinale ist nun schon fast vorüber. Wenn ich an die vergangene Woche denke, frage ich mich… hat sich das alles wirklich gelohnt?
Zwischen all den Kinos hin und her zu hetzen und dabei nicht ständig die U-Bahn zu verpassen, war ausgesprochen mühsam. Ebenso anstrengend waren lange Wartezeiten in der Ticket-Schlange, die gescheiterten Versuche Karten im Internet zu kaufen (weil es leider zu viele Leute gibt, die immer schneller sind als du), oder auch die Bestrebung, immer früh oder wenigstens pünktlich ins Kino zu kommen, um die beste Plätze zu reservieren. Aber ich muss zugeben, dass ich all das irgendwie auch genossen habe. Dieser ganze Spaß gehört eben zur Berlinale dazu. Immerhin konnte man sich über das Fehlen von blöder Werbung freuen (möchte jemanden ein Eis?)!
Nach dem Klick findet ihr die Liste der Filme, die ich bis jetzt gesehen habe (und noch sehen werde). Obwohl ich bis heute keine tollen Gefühle wie “WOW! das war ein super Film” gehabt habe, muss man sich darüber nicht beschweren, oder?
White Lightning
Ein Film über das Leben von Jesco White, der auch der Dancing Outlaw genannt wurde. Am Ende des Films war ich sehr beunruhigt, ein bisschen aggressiv und gleichzeitig auch traurig. Der Film war einfach sehr brutal und gewaltsam. Aber dann als der Regisseur, die Aufnahmeleiterinen und der Hauptdarsteller über den Film gesprochen haben, sind diese Gefühle nachgelassen und am Ende, muss ich zugeben, ist aus dieser Erfahrung doch ein netter Abend geworden. Wenn nur Carrie Fisher auch mitgekommen wäre…
Das Urteil: Dieser Film ist am besten in eine großen Gruppe und mit vielen Stressablengkungen wie zum Beispiel Bier, Zigaretten und Chips in Reichweite zu genießen.
Die Gräfinn
Julie Delpy, eine meiner Lieblingsschauspielerinnen, sollte eigentlich am Filmtag zur Vorstellung erscheinen. Enttäuschenderweise hatte sie Berlin zu diesem Zeitpunkt bereits verlassen. Schade.
Aber das sollte nur die erste Enttäuschung an diesem Tag sein. Ihr Film hat mir nur sehr oberflächlich gefallen. Es ging um eine Gräfin, Erzebt Barthody, die als mächtigste und am meisten gefürchtete Frau im Land galt. Sie war schön, intelligent und leider auch verrückt. Wenn dir der Begriff Eiserne Jungfrau schon bekannt vorkommt, kannst du dir jetzt vorstellen, was ich damit meine. Julie Deply hat meiner Meinung nach auch nicht ganz so gut gespielt, was ich schade fand. Aber zum Glück konnte Daniel Brühl mich erfolgreich ablenken.
Das Urteil: Obwohl Daniel Brühl gut genug aussieht, um das Interesse für den Film zu erwecken, spielt er (leider) nur in 40% des Films mit. Das heißt, du musst die anderen 60% mit Julie Delpy erstmal überleben. Oder einfach später anfangen zuzuschauen. Oder auch gar nicht.
Was kommt noch:
Little Joe
Ein Dokumentarfilm über Joe Dallesandro, dem männliche Sex-Symbol der amerikanischen Underground-Filme der 70er Jahren. Er war ein Mitglied von Andy Warhols Factory und er war in Flesh (1968) zu sehen. Er wurde auch einmal als der Underground Valentino bezeichnet. Und nachdem ich ihn für das Rolling Stones Cover ‘Sticky Fingers’ posieren sah, wusste ich, dass mir der Film sehr gefallen wird. Die Synopsis hier.
Gururi No Koto
Ein japanischer Film über ein Ehepaar im modernen Japan. Ich denke, der Film geht um die Liebe, die Ehe und das, was passiert, wenn sich das Leben zweier Menschen auf einer Kreuzung trennt, und sie weiter und weiter voneinander entfernt werden. Ich liebe ja Filme wie diesen. Aber ich muss mich doch ernsthaft fragen, warum ich mir so einen Film gerade am Valentinstag ansehen muss. (Ich glaube sowieso nicht an den Valentinstag.) Soviel zu meiner Interpretation – hier eine Zusammenfassung