Grün: meine neue Bessenheit

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Julia Starp

Während der Berlin FashionWeek habe ich zwei Green Fashion Showrooms besucht: thekey.to und den Green Showroom. Ich war total begeistert, was es hier alles zu entdecken gab. Mein Fokus lag hier eher auf Labels, die es trotz ihrer grünen Ausrichtung schaffen, nicht auszusehen wie die Kostüme auf dem Herr der Ringe Set, was man im Zusammenhang mit Ecofriendly ja leider öfter zu sehen bekommt. Zu meiner großen Überraschung hatte ich am Ende so viele spannende Sachen aufgespürt, dass ich es fast wieder bereue, dass ich meine Nähmaschine nicht bedienen kann. Aber Schluss mit dem Selbstmitleid, schaut euch lieber meine Entdeckungen nach dem Klick an.

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Royal Blush – wenn ich nicht schon verliebt in das Label thirtyfour wäre, würde ich für dieses Taschen- und Accessoire-Label sterben 😉

Die Royal Blush Kollektion von Jana Keller (auch einer der co-founder des GREEN Showrooms) ist einfach großartig und wunderschön. Sie besteht aus verschiedenen Taschen, wie Clutches, Totes und Satchels (groß und überdimensional) und auch ein eleganter Rollkoffer zum Reisen, deren Materialien nach Natürlichkeit, Qualität und ökologischen Aspekten ausgesucht werden. Dies beginnt beim eingearbeiteten Taschenboden aus recyclten und gepressten Lederresten, über die Riri-Reißverschlüsse, bis hin zum zertifizierten vegetarisch gegerbten Leder. Dazu kommen die aufwendigen Flechttechniken, was ich sehr passend zu dem relativ schlichten Design fand.

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Meine Lieblingsteile sind der Weekender und die Lady Biz Laptoptasche. Gerne hätte ich mir auch die Schmuck Kollektion unter den Nagel gerissen! Bunte, verdrehte und verknüpfe Lederarmreifen und Ketten in hellen Farben würden meiner persönliche Sammlung nicht schaden. Mein Wunschliste geht hier weiter.

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Ausgesprochen beeindruckt war ich auch von der Miscelánea Kollektion von Isabell de Hillerin, einer jungen Designerin bei thekey.to in Neukölln. Ihre Kombination von traditionell besticktem, gewebtem, romanischem Handwerk und schlichten, modernen (und auch ein bisschen männlichen) Schnitten fand ich überaus anregend. Ich kann es kaum erwarten, bis diese vielversprechende Kollektion in den Shops erhältlich sein wird! Wir werden euch bestimmt auf dem Laufenden halten. Und denkt dran, wo ihr es zuerst gelesen habt: hier auf iHeartBerlin.de! 

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Zwei andere Designer, die es ordentlich auf den grünen Punkt gebracht haben, sind Julia Starp Designs und Liv Lundelius von Blushless. Jung, mutig, kreativ, umweltbewusst und mit viel Liebe zu nachhaltigem Design – das hat mich wieder mal überzeugt.

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Die Blushless Kollektion zeigt zeitgenössische Brautkleider als eine Alternative zum traditionellen Brautkleid. “Funky Bridal Couture for Vegan Chicks”, wie Liv es selbst ausgedrückt hat. Zarter, graziler Vintage Stoff kombiniert mit angerissenem Tüll und Fair Trade Seide ergeben außergewöhnliche Kreationen, die sowohl für die kirchliche Trauung als auch die rockige After-Party geeignet sind.

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Andere Green Labels, die ich gesehen habe, waren Slowmo, Ethical Fashion Show und Snowberry.

Mehr Grübelei zum Thema Grün: Wie Grün kann ein Label eigentlich werden? Reicht es, wenn ein Label seine Produkte nur mit natürlichen, wiederverwerteten und nachhaltigen Materialien produzieren lässt? Wie funktioniert es denn, wenn die gefertigten Sachen noch mal vom Herkunftsort zum Vertriebsort transportiert werden müssen? Und wie viele Firmen sind eigentlich “echt Grün” und reiten nicht einfach nur aus Vermarktungsgründen auf der grünen Welle mit?

Ja, schwere Fragen, habt ihr die Antworten? Wir sind auch keine Experten, aber wir können mindestens denjenigen applaudieren, die es schon richtig machen. Tja, es ist nicht einfach grün zu sein. Kermit hatte Recht…

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