photos: Michael Mann
Jahcoozi sind eine multinationale Band aus Berlin, bestehend aus MC Sasha Perera (London / Sri Lanka), dem Produzenten Robot Koch (Berlin) und dem Bassisten Oren Gerlitz (Tel Aviv). Im April haben sie ihr neues Album Barefoot Wanderer veröffentlicht.
In ihrer Musik verbinden sich Elemente aus Grime, Dubstep, Punkrock, HipHop und verschiedene Formen von elektronischer Musik zu einer ganz eigenen Art von Popmusik. Auf dem neuen Album gibt es zudem Kooperationen mit einer kenianischen Dancehall/Reggae-Crew und einem isrealishen Tontopfpercussionkünstler (das ist das erste Mal, dass ich dieses Wort verwende).
Mehr über die Weltmusik 2.0 in unserem Interview mit Robot Koch und Oren Gerlitz.
Oren, Sasha, Robot
Bitte stellt euch kurz vor: wo seid ihr aufgewachsen, wo habt ihr gelebt und warum seid ihr nach Berlin gekommen?
Oren: Ich bin in einer kleinen Stadt in der Nähe von Tel Aviv aufgewachsen. In den 90ern habe ich viel Zeit in Indien verbracht, Hippie-Style. Anschließend habe ich in der Altstadt von Jaffa gelebt, bis ich 2001 nach Berlin gekommen bin. Damals hatte ich ein Projekt namens PI, bei dem ich mich mit elektronischer Musik beschäftigt habe, und wir wollten uns in Berlin damit weiterentwickeln.
Robot: Aufgewachsen in Kassel, dann via Hamburg und NY nach Berlin (2000), vom Death Metal Drummer zum Musikproduzenten via Liebe zur Musik, drangeblieben und auch Glück gehabt.
Was sind für euch die besten, was die schlechtesten Aspekte am Musikersein?
Oren: Für mich ist das Beste das Musikmachen im Studio und das Auftreten. Manche Auftritte, und vor allem das Reisen zu den Auftritten, können allerdings auch langweilig sein.
Robot: Am besten: das zu tun, was man wirklich will. Am schlechtesten: Kompromisse eingehen zu müssen.
Was waren bisher eure besten Auftritte?
Oren: Wir hatten einen Auftritt in Kibera in Nairobi, Kenia. Dabei handelt es sich um eines der größten Slums in Afrika. Wir haben dort einen Generator und ein kleines Soundsystem vor einer Kirche aufgestellt. Es sind viele Kids aus der Gegend gekommen, und die Atmosphäre war wirklich toll. Gebrüder Teichmann sind auch aufgetreten. 2 Kids haben dann angefangen, Free Style zu machen, und sie waren richtig gut. Also haben wir mit ihnen am nächsten Tag etwas aufgenommen. Es waren 13jähirge Kids aus einer Gruppe namens „Gospal Warriors” – einfach phantastisch!
Robot: Ich fand Frankreich immer super, Marseille hat gerockt, und auch die Schweiz war immer gut zu uns.
Auf was freut ihr euch diesen Sommer ganz besonders?
Oren: Ich bin sehr gespannt auf unser Konzert beim Splash Festival mit Anti-Pop Consortium.
Robot: Viele Festivals und im Schatten unter einem Baum sitzen.
Was ist euer Lieblingsvideo auf YouTube?
Oren:
Robot:
Was sind eure Lieblingsorte in Berlin?
Oren: Ich habe viele Lieblingsorte. Besonders mag ich die Gegend, in der ich wohne – den Kanal in Kreuzberg beim Urban Krankenhaus.
Robot: Das Paul Lincke Ufer in Xberg und das indische Restaurant in der Lausitzer Straße.
Was sind eure Pläne für die Zukunft?
Oren: Wir planen eine große Tournee, zwei Remix-EPs, für die Zukunft planen wir außerdem weitere spannende Kollaborationen, Remixe und ähnliches.
Außerdem sind wir an einem Projekt namens NRBLN beteiligt, zusammen mit Modeselektor und Gebrüder Teichmann.
Zusammen werden wir nächstes Jahr ein Album veröffentlichen, auf dem die Tracks enthalten sind, die wir im Rahmen dieses Projekts gemacht haben. Das Projekt wird vom Goethe Institut unterstützt, und es sind Musiker aus Nairobi (Kenia) und Berlin beteiligt, die zusammen Musik machen. Weltmusik 2.0.
Wir waren zuletzt im März für Auftritte und Aufnahmen in Nairobi, es war toll. Im November kommen dann kenianische Musiker für ein gemeinsames Konzert hierher.
Robot: Es steht viel an: das NRBLN Project mit Modeselektor und Gebrüder Teichmann, neues Material schreiben für Jahcoozi, viele Remixe, neues Robot Koch Album…
Was bedeutet Freiheit für euch?
Oren: Natur. Keine Handy-Empfang und kein Internet.
Robot: Selber zu entscheiden.
Kostenloser (und legaler!) Track gibt’s hier zum Download.
Die nächsten Auftritte werden am 2. Juli in der Maria und am 18. Juli in der Bar25 sein.