März, Musik und Irrtümer

© Klaus Rudolph

Künstlerdasein beinhaltet oft, sich von der Außenwelt missverstanden zu fühlen. Heute morgen laufe ich zum Beispiel zu meinem Kompositionslehrer ins Tonstudio der Musikschule und ich höre nur kreischende Laute einer Geige von nebenan. “Die armen Eltern,” sage ich und gebe zu verstehen, dass ich die Geräusche für grauenvoll halte. “Wieso?” fragt mein Kompositionslehrer. “Das sind doch keine Kinder? Das sind erwachsene Musiker, die ein Stück Neuer Musik einüben.” Aha, denke ich mir und frage mich erneut, wer mit solch einer Überzeugung hässliche Töne von sich geben kann. Neue Musik ist keine leichte Kost. Daher empfehle ich selten solche Veranstaltungen. Doch das Eröffnungsspektakel Chroma XV von Rebecca Saunders für das Festival Maerzmusik klingt sehr verlockend. Mit verschiedenen, teilweise auch gruseligen Spieluhren erschafft Rebecca Saunders abstrakte begehbare und verformbare Klangwelten. Dies sollte man sich nicht entgehen lassen. Ein Musikstück von ihr und die Spieldaten nach dem Klick.

Chroma XV

spacial collage for several chamber groups (2003–2011)

von Rebecca Saunders

18.03.2011 , 20.00 Uhr &  21.30 Uhr

Café Moskau

Karl-Marx-Allee 34

10178 Berlin

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Claudio

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