Wer einmal längere Zeit in Berlin gelebt hat, dem fällt es schwer, in eine andere deutsche Stadt zu ziehen. Wer immer nur auf die Fusion geht, dem fällt es schwer, ein anderes Musikfestival zu besuchen. Dennoch habe ich letzte Woche dem MELT! einen Besuch abgestattet, dem frontlineshop sei Dank! Meine Eindrücke nach dem Klick.
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Die Location ist einfach großartig: die Maschinen, die wundervolle Natur um das Festival herum – das muss man einfach erlebt haben. Rein musikalisch gesehen war M.A.N.D.Y. phänomenal, und der Sleepless Floor macht seinem Namen und Ruf wohl alle Ehre. Und auch das Publikum ist fantastisch.
Ein wirklicher Höhepunkt fehlte für mich leider in diesem Jahr – zumindest am Samstag, als ich dort war. The Streets funktionieren meiner Meinung nach live nicht, The Editors boten wie gewohnt solides, unaufregendes Mittelmaß und Junior Boys mag ich lieber im Club mit 300 anstatt 3000 anderen. Größte Enttäuschung war jedoch DJ Koze mit seinem unsagbar langweiligen, da uninspirierten Set.
Wenn ich die Fusion und das Melt nochmal in den Vergleich setze, ist der größte Unterschied zwischen beiden Festivals natürlich die Kommerzialisierung: in Lärz gibt es überhaupt keine Werbung, in Gräfenhainchen ist alles voll davon. Wohin man auch nur blickt – überall Marken im Kampf um Aufmerksamkeit. Man fühlt sich eher wie auf einer Messe als auf einem Musikfestival.
Natürlich ist es ein Unterschied, ob auf einem Festival unbekannte, experimentelle Bands oder große, weltbekannte Headliner auftreten – man kann so etwas wohl nur durch Werbung finanzieren.
Trotzdem würde ich dem Melt! Festival nochmal einen Besuch abstatten, das nächste mal jedoch auf keinen Fall auf den Alkohol verzichten.