Über seine letzte EP auf Etoka Shapes schrieb die Debug: „Da hat jemand Großes vor, und es könnte ihm auch gelingen. Denn die Deep House Szene darf ruhig mal einen kleinen Popstar-Moment genießen.“
Und tatsächlich: die Musik von Hannes Smith gehört zum Schönsten, was es im Bereich der elektronischen Musik gibt. Das kann jeder bestätigen, der ihn schon mal live gesehen hat.
In unserem Interview mit Hannes Smith haben wir über Musik von Beirut, The Kills, Franz Schubert und Apparat gesprochen.
“If I was young, I’d flee this town / I’d bury my dreams underground …”
Hätte ich diesen Song vor drei Jahren gehört, dann wäre es sicherlich zu einem meiner Soundtracks auf meiner Reise nach Island geworden. So waren es statt dessen Lieder von Eddie Vedder, Björk und Glen Hansard.
Auf Beirut bin ich aber wirklich in Reykjavik gestoßen. Anfangs habe ich immer gedacht, dass er auch von dort ist. Jetzt erst habe ich herausgefunden, dass er eigentlich aus Amerika stammt. Gut zu wissen. Aber es ist wohl nicht abzustreiten, dass sein Stil sicherlich auch irgendwo dort Einfluss gefunden hat. Dieses Lied erinnert mich übrigens sehr an das von einer befreundeten Band Útidúr: „Fishermans’ Friend“. Nur mal so als kleiner Musiktipp am Rande.
Oh Mann, ich bedanke mich bei der Redaktion, die dieses Lied ohne mein Wissen herausgesucht hat. Es schießt mir sofort eine kleine Geschichte in meinen Kopf, die ich während meiner Zeit auf Island erlebt habe: Ich befand mich mal wieder sturzbetrunken in DER Rock- und Indiebar von Reykjavik. Es war Dezember, die Straßen spiegelglatt, und maximal 3 Stunden hell.
Morgens um fünf Uhr – zu dieser Zeit müssen alle Bars und Clubs schließen – entschied ich, den Weg nach Hause anzutreten. Die letzten Alkoholleichen stolperten aus der Tür von Bar 11 als dieser Rausschmeißer ertönte. Noch ein Viertel Stück Pizza auf den Weg und ab nach Hause. Allein oder in Gesellschaft?!?! Ich kann mich nicht mehr erinnern.
Hätte ich als kleines Kind eher begriffen, dass es manchmal nicht schlecht ist, ein Instrument zu lernen, dann wäre es sicherlich Klavier geworden.
So habe ich es mir NUR autodidaktisch selbst beigebracht. Die Folge: Noten lesen kann ich nicht, die Koordinierung meiner zwei Hände klappt nur, wenn ich betrunken bin beziehungsweise ich nicht genau darauf achte.
Es bleibt der Wunsch, manchmal genau so schön spielen zu können wie Herr Zimerman in diesem Video. Dennoch spiele ich zu jeder Gelegenheit, wo ich ein Klavier in meiner Nähe stehen sehe, wie wild drauf los. Ich liebe diese Momente, weil ich nie weiß, was passieren wird.
Apparat ist schon seit Jahren einer meiner größten musikalischen Einflüsse und Inspirationen überhaupt. Auch wenn ich seinen letzen Produktionen wie diesen Song ein wenig zu poppig finde.
In jeder Minute, in der ich mal nicht mein eigenes Zeug höre und ich wieder ein bißchen Platz in meiner künstlerischen Freiheit brauche, höre ich sein Album „Walls“. Für mich eines meiner Lieblingsalben.
Dieses Stück habe ich vor knapp eineinhalb Jahren geschrieben, kurz bevor ich wieder zurück nach Deutschland gekommen bin. In der Zeit habe ich viele alte französische Chansons gehört. Unter anderen auch ein Lied der französischen Sängerin Babara: „Dis, quand reviendras-tu ?“ (dt.: „Sag, wann kommst du wieder?”).
Deshalb habe ich diesen Liedtitel adaptiert. Der grammatikalische Fehler hat übrigens nichts mit meinen fehlenden Kenntnissen in Französisch zu tun, sondern ist natürlich pure Absicht. Manche nennen es auch künstlerische Freiheit.