Wir haben lange darauf gewartet, und es hat sich gelohnt – heute ist die erste deutsche Ausgabe des legendären, von Andy Warhol gegründeten Interview Magazins erschienen. Mehr dazu nach dem Klick.
Zunächst fällt einem die besondere haptische Qualität des Magazins auf: Papier, Format, Design – all das hat etwas Außergewöhnliches, was für ein Print-Magazin in Zeiten des iPads nicht gerade unwichtig ist!
Was mir besonders gefällt: es gibt sehr viel zu lesen! Und die Texte gehen dabei auch tatsächlich über den oberflächlichen und dummen Schwachsinn heraus, den man in den meisten anderen Lifestyle-Magazinen findet. Mit anderen Worten: bei Interview hat man nicht das Gefühl, dass sämtliche Inhalte von PR-Agenturen erstellt wurden.
Ganz besonders hat mir das Gespräch zwischen René Pollesch und Thomas Macho gefallen. Außerdem gibt es noch Interviews mit Clint Eastwood, Angelina Jolie, Chloë Sevigny, Scarlett Johansson und Kim Gordon. Eine der Höhepunkt ist zweifellos der Teil über die Geschichte des Magazins, der nicht weniger als 40 Seiten in Anspruch nimmt.
Die Bildersprache des Magazins ist nicht wahnsinnig überwältigend. Zugegeben: die Cover Story mit Lana Del Rey ist wirklich großartig, zudem gibt es noch eine schöne Serie von Markus Pritzi mit psychedlischen 70er-Jahre-Bildern sowie eindrucksvolle Photos von Gerard Malanga, einem ehemaligen Assistenten von Andy Warhol. Doch insgesamt fehlt eine wirklich einzigartige Bildersprache. Wie dem auch sei, hier das wunderschöne “Making-of”-Video des Photo Shootings mit Lana Del Rey:
Das letzte Mal, als man versucht hat, ein internationales Lifestyle-Magazin auf den deutschen Markt zu übertragen, ist das ziemlich schiefgegangen. Die Rede ist von der Vanity Fair, die es gerade einmal zwei Jahre durchgehalten hat. Das wird Interview sicherlich nicht passieren. Man spürt schon hier, an der ersten Ausgabe, die außergewöhnliche Qualität dieses Magazins. Insgesamt hätte der Start wohl kaum besser verlaufen können.