Wo warst du am ersten Mai?

Foto: Timor Kodal

Am ersten Mai sollte man in Berlin Kreuzbergsein. Das zumindest behauptet jeder, den ich kenne. Und es stimmt schon, dass dieses Straßenfest es schafft,  trotz aller ungeliebten Menschenmassen mich positiv zu begeistern und mir ein offenes und freundliches Kreuzberg zu präsentieren. Meinen erstern Mai 2012 verbrachte ich auf den Dächern der Stadt, wo ich die tanzenden und jubelnden Massen beim Feiern beobachten konnte. Es gibt hier kein anderes Fest, wo man das unglaubliche Gefühl hat, die Stadt würde nur aus jungen, fröhlichen, toleranten Menschen bestehen. Diese sind auch in den beiden wunderschönen Videos zu sehen, die ich euch nach dem Klick zeigen will. Dass es bis zu einer vollendeten Toleranz aller Kreuzberger Kulturen ein weiter Weg ist, zeigte mir die Begegnung mit einem Stand  älterer türkischen Männer, die Bier zum Verkauf anboten. Als ich dankend ihr Angebot ablehnte, folgte die Beschimpfung als Scheißschwuchtel auf türkisch sofort. Das zeigt mir, dass trotz aller Feierei auch in dieser Hinsicht einiges an kultureller Annäherung stattfinden muss, bevor wir von einer offenen und aufgeschlossenen Gesellschaft sprechen. Schöne Videoerinnerungen, die uns auf andere Gedanken bringen, nach dem Klick.

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Claudio

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