Tanja Tikarli, die Designerin hinter dem Label My Skin Italy, studierte zwar Grafikdesign, hatte jedoch aber schon immer eine Schwäche für Accessoires. Inspiriert hat sie ein Besuch im Betrieb der Familie ihres Freundes, die gelernte Kunsthandwerker für luxuriöse Lederwaren sind und für Italiens große Marken arbeiten, wie Balestra, Laura Biagiotti, Valentino, Lancetti, um nur ein paar Namen zu nennen. Glücklicherweise ist ihr Freund ihr bereitwilliger Komplize für ihr eigenes Projekt geworden. Zusammen haben sie ihre handgemachte Lederwaren-Kollektion mit dem Knowhow von Familiengenerationen in einem frischen ästhetischen Design kreiert. Hier folgt das Interview mit ihr…
Woher kommst du?
Ich komme aus Rom, um genau zu sein, aus Ostia-Lido, was am Meer liegt.
Was machst du hier?
Mein Freund und ich machen Lederaccessoires: Armbänder, Taschen, Ketten, etc. und bald auch noch etwas Neues: Sandalen!
Wie finanzierst du dich?
Ich bin Grafikdesignerin und mein Freund ist Vertreter für medizinische Produkte.
Wo kann man dich finden?
Auf Facebook aund hier auf unserer Website www.myskinmanufactory.com.
Welchen Reiz hat Berlin?
Berlin ist brilliant! Die kreative Szene findet man überall. Obwohl nicht alles, was ich sehe, mir gefällt oder so genial ist. Jeder Künstler versucht sich, probiert Dinge aus und ist kreativ.
Ist es für dich leichter, dich in Berlin zu finanzieren?
Ich glaube, es ist nicht leichter… Das Leben hier ist zwar billiger und du kannst dir mit weniger Geld einen guten Lebensstil leisten, aber wie überall musst du auch hier Geld haben, um geschäftlich investieren zu können. Wie auch an anderen Orten brauchst du Leute mit Geld, die deine Sachen kaufen. Berlin ist wahrscheinlich nicht die reichste Stadt.
Berlin ist arm, ‘sexy’?
Berlin ist sexy, weil es arm ist. Es ist der Stil, der die gute Atmosphäre macht. Verlassene Häuser werden tolle Orte für Open Airs oder Club Partys. Zusammengestellte Möbel machen den einzigartigen Stil der Bars oder Häuser aus. Straßen voll mit Musikern und Künstlern, die kein Geld verlangen und nur ihre Kunst zeigen wollen… Ich liebe diese Stadt…
Likes:
Mit Freunden zu neuen und unentdeckten Orten Berlins gehen. Ich mag es, an einem sonnigen Tag durch die Stadt spazieren zu gehen und mir das Straßengeschehen anzugucken. Ich mag meinen Step-Kurs an Montagen, aber noch mehr mag ich das Gefühl nach dem Kurs. Dann fühl ich mich so leicht. Cupcakes mag ich, wie ich letzte Woche herausgefunden hab, da ich neue Dinge zu entdecken, toll finde. Auch alte Kinos liebe ich, so wie das Geräusch von Kameras und ich fahre gerne freihändig auf meinem Fahrrad durch die Stadt – dann fühle ich mich frei.
Dislikes:
Leute, die Müll auf die Straße schmeißen. Gezwungen sein, Dinge zu tun, die ich nicht tun will. In kritischen Momenten kein Toilettenpapier haben. Wenn ich spät morgens von einer Party komme und der Zug 30 Minuten Verspätung hat. Aufwachen zu der Zeit, wenn ich eigentlich schon im Büro sein sollte. Ich mag Leute nicht, die nicht Zuhören wollen und die Brad Pitt und Nutella nicht mögen!
Interview: Millicent Nobis
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Millicent Nobis ist eine ausgebildete Modedesignerin aus Sydney, Australien, die seit einigen Jahren in Berlin lebt und hier ihr Schmucklabel Mies Nobis führt. Ihre Erkunddungstouren der Mode- und Kunstszene Berlins kann man auf ihrem Blog Mies in Berlin verfolgen. Für iHeartBerlin.de hat Milli 6 Accessoire Designer auf allen Herren Ländern über ihr Leben in Berlin befragt.