“Leben wie Gott in Frankreich” – es gibt einen guten Grund für diese Redewendung. Im Juni konnte ich mich selbst davon überzeugen, als ich eine Woche in der Provence verbracht habe. Meine Eindrücke, viele Fotos und einige Tipps nach dem Klick.
Ausgangspunkt meiner Reise durch die Provence war Saignon, ein ruhiges, idyllisches und romantisches Dorf aus dem 8. Jahrhundert, das auf einem Hügel liegt und einen großartigen Ausblick auf die Landschaft und umliegenden Lavendelfelder bietet.
In Saignon habe ich durch Zufall auch ein fantastisches Hotel gefunden. Wobei das Chambre avec vue eigentlich kein typisches Hotel ist. Das Haus, das ebenfalls aus dem 8. Jahrhundert stammt, beherbergt eine Galerie und das Studio der Künstlerin, welche die Galerie betreibt. Nur drei Zimmer werden an Gäste untervermietet. Das ganze Haus ist jedenfalls voll von moderner Kunst, auch die Gästezimmer, von denen jedes auf unterschiedliche Weise gestaltet ist.
Zum Chambre avec vue gehört auch ein großer Garten, wo ebenfalls lauter Kunstwerke und Skulpturen zu finden sind. Außerdem wächst hier Gemüse, und es gibt frische Kräuter, Blumen, einen Kirschbaum und natürlich auch Lavendel. Schöner kann man eigentlich nicht frühstücken.
Das Dorf Saignon ist ein sehr guter Ausgangspunkt fürs “Village Hopping”: also um andere Dörfer in der Provence zu erkunden wie z. B. Bonnieux oder Lacoste, wo das Schloss des Marquis de Sade steht.
Der Süden von Frankreich ist eine der schönsten Gegenden in Europa, ganz besonders dann, wenn der Lavendel blüht, also Ende Juni bis Anfang Juli. Allerdings muss man auch sagen, dass die Provence leider ziemlich teuer ist, was Übernachtung, Essen und Fortbewegung betrifft. Um die ganzen Dörfer in der Provence zu erkunden muss man sich eigentlich ein Auto mieten. Allerdings gibt es auch hier eine kostenlose Alternative: Trampen. Habe ich lange nicht mehr gemacht, in Frankreich hat es jedenfalls sehr gut funktioniert. Der Vorteil dabei ist natürlich, dass man neue Leute kennenlernt, die einem Tips geben können, die nicht im Reiseführer stehen.
Der einzige Nachteil meiner Reise nach Südfrankreich war jedenfalls der kulinarische Schock, den ich erlebt habe, als ich zurück nach Berlin kam. Eine Boulangerie in Aix-en-Provence und eine Bäckerei in Friedrichshain, die Sterni für 60 cent verkauft – das sind einfach zwei verschiedene Welten…