Gestern war das große Thema der Feuilletons klar: Die Gewinner der Filmfestspiele Venedig. Kim Ki-Duks Pietà gewann den goldenen Löwen (der Hauptpreis des Festivals) für den besten Film und wird es daher hoffentlich auch bald bei uns ins Kino schaffen. Paul Thomas Andersons neuer Film The Master wurde ebenfalls von den Kritikern bejubelt und von der Jury gleich mit mehreren Preisen bedacht. Die beiden Hauptdarsteller Joaquin Phoenix und Philip Seymour Hoffman bekamen silberne Löwen für ihre Leistungen und der Regisseur Anderson würde für die beste Regie geehrt.
Angeblich wollte die Jury den Film sogar gleich mit allen Preisen auszeichnen, da dies aber gegen das Regelwerk der Vergabe verstößt, hatte Pietà noch einmal Glück!
Hier nun die Trailer zu beiden Filmen, die ich leider noch nicht selbst sehen konnte. Wenn sie in die Kinos kommen, werde ich aber sicherlich erneut und dann ausführlich über beide berichten!
The Master (D: Paul Thomas Anderson, USA 2012)
Bereits bevor den Film auch nur ein einziger Kritiker gesehen hatte wurde über The Master viel gemunkelt. Das liegt hauptsächlich an Thema (Scientology) und Herkunft (Hollywood) des Werks. Denn die Sekte hat in Hollywood ja bekanntlich gute Freunde und viele Anhänger. Die behutsame Herangehensweise an das Thema und die Übertragung der Realität in eine fiktionale Geschichte ist folglich vielleicht nicht ausschließlich künstlerische Freiheit.
Nach seiner Rückkehr aus dem zweiten Weltkrieg sucht Freddie (Joaquin Phoenix) nach einem Weg zurück ins normale Leben. Als er Lancaster Dodd (Philip Seymour Hoffman) begegnet schließt er sich dem charismatischen Mann und seiner neugegründeten Religionsgemeinschaft an und wird schnell zu einer Schlüsselfigur der Bewegung. Als der neue Glaube aber immer mehr Menschen in seinen Bann zieht beginnt Freddie sowohl seinen eigenen Glauben, als auch seinen Mentor in Frage zu stellen…
Pietà (D: Kim Ki-duk, KR 2012)
Vor der Tür des brutalen Geldeintreibers Lee Kang-do steht eines Tages eine Frau (Cho Min-soo) die vorgibt die Mutter zu sein, welche ihn direkt nach der Geburt verließ. Die Dame ist zwar in wirklichkeit die Mutter eines von ihm Ermordeten, aber um Rache üben zu können, weicht sie den harten Kriminellen auf um Gefühle wie Reue oder Scham erst in sein emotionales Repertoire zu bringen.