Meat- Wenn der sexuellen Hunger zur Gefahr wird

Foto: Matt Lambert

Die Kommunikation über digitale Wege mit Fremden ist uns nichts unheimliches heutzutage. Wir schreiben auf Arbeit mit Dienstleistern eMails, die wir vorher noch nie gesehen oder gesprochen haben, chatten auf Facebook mit neuen Gesichtern, weil man gemeinsame Bekannte hat und hat auch gar keine Vorbehalte gegenüber verschiedenen Apps, die Liebe seines Lebens oder oft nur den Sex für eine Nacht zu sich nach Hause zu holen. Das es am Ende doch auch hin und wieder nicht nur einsame Kieznachbarn sein können, sondern doch der eie oder andere Psychopath, mit dem man sich unbekannterweise verabredet, wurde durch den Fall von Luka Rocco Magnotta offensichtlich. Der Expornodarsteller aus Kanada, welcher angeblich aus Vergnügen einen Studenten tötete und teilweise verspeiste, wurde im Sommer 2012 in einem Internetcaffee in Neukölln gefasst. Damit das ganze für die Berliner Gay-Hippster noch skurriler und auch ein wenig gruseliger wurde, kam raus, dass Luka die Nacht davor bei der Party Cocktail D’Amore war (welche wir übrigens auch zuweilen hier empfehlen).

Ausgehend von diesem Vorfall wurde für das diesjährige F.I.N.D. Festival für neue Dramatik an der Schaubühne Berlin ein außergewöhnliches Stück erarbeitet. Der schwedische Regisseur Thomas Bo Nilsson und sein Team haben im Studio der Schaubühne eine Installation namens MEAT aufgebaut, die für 240 Stunden Tag und Nacht begehbar sein wird. Die Installation beherbergt 60 Performer, die in einer fragmentierten Lebens- und Konsumwelt spielen. Die Zuschauer können die Performance zu jeder Zeit betreten. Teile der Installation werden im Internet live übertragen. Tickets können für einen Slot von jeweils 4 Stunden erworbern werden, wo man die Installation frei betreten und auch wieder verlassen kann. Wir freuen uns sehr auf dieses Theater-Wagnis und hoffen euch bald ausführlicher davon berichten zu können. Nach dem Klick gibt es mehr Informationen und ein stimmungsvollen Trailer von Matt Lambert.

Für einen besseren Einblick empfehlen wir die Lektüre des e Blogeintrags auf dem F.I.N.D. -Festival-Blog. Alle Termine und Time-Slots hier. Mehr Infos zum F.I.N.D. Festival hier.

Schaubühne am Lehniner Platz

Kurfürstendamm 153

10709 Berlin

www.schaubuehne.de

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