Ein Liebesgeständnis ans Garbicz Festival

Seit bereits drei Jahren schwärmte meine Freundin Anahita jeden August in den höchsten Tönen vom Garbicz Festival. Verliebt sprach sie von der magischen Atmosphäre, den freundlichen, offenherzigen Menschen, der liebevollen Katerblau Dekoration und den durchtanzten Nächten. Nach all ihrer Schwärmerei entpuppte sich dieses Jahr als ihr drittes Jahr Garbicz und für mich, endlich, als mein erstes!

Das Garbicz gibt es seit nunmehr 5 Jahren und ist ein Gemeinschaftsprojekt der Partyveranstalter Bachstelzen und Katerblau/Holzmarkt. Sie schlossen sich zusammen und kauften ein Stück Land, genauer gesagt ein Naturreservat bei einem kleinen Städtchen namens Garbicz in Polen, auf dem fortan jedes Jahr das Festival stattfand. Das Reservat ist mit seinen naturgegebenheiten ein perfektes Festivalgelände. Mit seinem See zum Baden und dem Wald zum regengeschützten und schattigen Campen bietet es vielseitigen Festivalspaß und tolle Campingbedingungen. Der talentierte Ole Ukena hat stetig seine Kamera griffbereit, um euch den Vibe des Garbicz durch ihre Linse einzufangen.

Foto: Ole Ukena 

Was das Garbicz von anderen Festivals unterscheidet

Was das Garbicz von anderen Festivals unterscheidet ist die Idee seinen Besuchern einen Partyurlaub zu ermöglichen, bei dem sich nach dem Ticketkauf weder um die Hinfahrt, noch Getränke und Essen gekümmert werden muss – alles ist im Ticketpreis enthalten. Die Busfahrt zum Festivalgelände und zurück nach Berlin, genügend Taschengeld für leckeres Essen und Trinken, sowie saubere Toiletten und Duschen. Darüber hinaus gibt es nicht nur Teams, die für den Schutz des Ökosystems innerhalb des Parks sorgen – “Wehe, du gehst mit dem Glitzer schwimmen!!” -, sondern auch Teams (die “Powder Ranger”), die rund um die Uhr das Festivalgelände durchkämmen und dafür sorgen, dass ihr einen guten Trip habt.

Foto: Ole Ukena

Was euch auf dem Festivalgelände erwartet

Das Festival grenzt an einen klaren, wunderbaren See, demnach sind 3 der 7 Bühnen direkt am Ufer entstanden. Genießt die Sonnenauf- und untergänge auf dem Steg oder tanzt unter der riesigen Discokugel unter den Bäumen am Wasser. Alle Bühnen variieren in ihrem Feeling, ihrer Deko und dem Musikstil, also bietet es sich stets an zu wandern und die anderen Bühnen zu besuchen. Chillt am Ufer zu sanften klängen auf dem Ambient Floor, tanzt vor der Wiese Bühne ausgelassen in der Sonne, lasst euch kräftig durchschütteln zu Techno auf dem Wald Floor und genießt tagsüber den See bei sanften Beats auf dem Moos Floos. Die Möglichkeiten sind endlos und die Zeit fliegt nur so vorbei. Vergesst dabei nicht ordentlich zu essen! Dafür haben die Veranstalter gesorgt – es gibt unglaublich leckeres und vielfältiges Essen. Für jeden Futtertyp, für jeden Geschmack und das von bester Qualität. Mein Favorite war natürlich die Kater-Steinofenpizza – einfach günstig und unübertrefflich lecker.

Foto: Ole Ukena 

Falls ihr Fans des Deko-Stils vom Katerblau/Holzmarkt seid, dann werdet ihr die gesamte Aufmachung des Festivals und die detailverliebte Arbeit der Dekoratöre lieben. Nicht nur die Bühnen sind jede auf ihre eigene Art dekoriert, auch die Essensstände versinken in liebevollen Details, sowie der Wald und die Wege, die euch zu den Bühnen bringen. Denn es geht beim Garbicz nicht nur um die Acts, sondern auch darum, dass das ganze Festival ein Erlebnis sein soll. So ist es auch einfach schön, umher zu wandern und in jeder Ecke kleine Überraschungen zu entdecken. Wie spontane Performances, Licht- und Kunstinstallationen mitten im Wald, liebevolle Einfälle wie eine Kirche zum Heiraten und vieles vieles mehr.

 

Foto: Ole Ukena

Wie sich das Festival für mich anfühlte

Was mir am meisten gefiel, über die bunten Menschen und die detailverliebte Deko hinaus, war die ungestellte Offenheit der Menschen. Im Vergleich zu anderen Festivals, schien Andersartigkeit und Kontaktfreudigkeit mehr erwünscht als sonst. Menschen nahmen dich bei sich auf, man verbündete sich untereinander und schließt schnell neue Bekanntschaften. Das Publikum ist etwas älter, was dem ganzen mehr Lockerheit und Tiefe verlieh. Wenn du darauf Bock hast, oben ohne oder komplett nackt rumzulaufen, deine eigene Performance zu starten, wie eine Irre zu tanzen oder lieber Trinity statt Anna genannt werden möchtest – so what – hier ist alles möglich. Letzten Endes werde ich nicht vergessen was dieser eine Typ mir random beim Tanzen zurief: “Wenn dieses Festival zu einer kleinen Stadt heranwachsen sollte, und wir uns alle zu einer alternativen Gesellschaft entwickeln, ziehe ich definitiv hierher”. Word!

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Franziska

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