Ausflugstipps für den Sommer: Vom Schloss Babelsberg, Glienicke Park bis Pfaueninsel 

Der Berliner ist ja eher ungern Tourist in der eigenen Stadt. Aber praktischerweise gibt es Babelsberg und Potsdam. Diese Städtchen sind ja quasi das Disneyland für alle ausflugsgeilen Berliner, die auch mal ein hübsches Schloss aus nächster Nähe sehen wollen. Schlösser gibt’s da so viele wie Seen. Und beides scheint für einen Sonntagsausflug in erster Linie nicht verkehrt. Vor ein paar Wochen haben wir uns entschieden ein paar der Highlights für euch abzufahren und daraus eine kleine Tour für euch aufzuschreiben. 

Startpunkt:

 

Wir sind mit der S-Bahn nach Wannsee gefahren und haben dann den Bus 316 genommen der uns zur Glienicker Lake gefahren hat. Von dort sind wir dann über die Parkbrücke Klein-Glienicke zum Schloss gelaufen. Man erreicht aber das Schloss auch zu Fuß von der S-Bahn Station Potsdam Babelsberg.

 

1. Highlight: Schlosspark Babelsberg

 

Um alle Enttäuschungen aus dem Weg zu gehen: Das Schloss Babelsberg selbst befindet sich seit 2013 in der Sanierung und ist noch lange nicht offen für den Publikumsverkehr. Die Fassade und der Park sind allerdings schon so stark herausgeputzt das man sich fragt, ob sie wie beim Berliner Stadtschloss, einfach das ganze Schloss nochmal nachgebaut haben. Von nächster Nähe sieht das Gebäude ehrlicherweise ein bisschen unecht aus. Aber der verspielte Stilmix aus englischer Gotik, Mittelalternostalgie und prunkhaften Dekor machen das Schloss, dann doch zu einem Hingucker. Da stört es auch nicht so sehr, dass das Gebäude eher die Größe eines großen Landhauses hat (zumindest für den Prinzen der sich das Schloss damals von seinem Daddy gewünscht hat). Man kann sich regelrecht vorstellen, wie der Architekt seine Mühen hatte mit den zickigen Auftraggebern und eine leicht verzickte Note und stilistische Unentschlossenheit hat das Gebäude irgendwie immer noch. 

Ein Spaziergang oder eine Fahrradfahrt durch den liebevoll angelegten Park, der sich in vielen kleinen gewundene Wegen entfaltet, macht definitiv Spaß. Toll ist auch der Ausblick vom Schlosspark auf die Glienicker Brücke und über ganz Potsdam.

 

  

 

2. Highlight: Schlosspark Glienicke und Casino

 

Zurück zum Ausganspunkt der Tour sieht man auch direkt den Schlosspark Glienicke. Als wir durch den Park gelaufen sind, und vor dem Hauptgebäude standen war unser erstes Gefühl: hier ist es ja wie in Florenz. Und tatsächlich ist die Architektur von Schloss Glienicke nach Vorbild einer italienischen Villa gebaut. Auch hier lautet die Devise: Schlosspark flanieren und Fassaden bestaunen: kein Problem. Schloss betreten: leider bis auf unbestimmte Zeit nicht möglich. Eindrucksvoll sind die Gewächshäuser des Schlosses, in denen sich auch mittlerweile ein Hofgärtnermuseum befindet. Richtig prächtig ist auch die Terrasse des Casinos mit den schönen Pergolas. 

 

photo: WarburgCC BY-SA 3.0

photo: SuseCC BY-SA 3.0

 

  

 

3. Highlight: Blockhaus Nikolskoe und St. Peter & Paul Kirche

 

Entweder man verlässt den Park wieder durch das Eingangstor um an dem Ufer der Havel weiter zu wandern, oder man läuft weiter durch den Glienicker Park bis man an einem großen Tor vorbeikommt und wieder auf die Havel stößt. Dort kann man weiterlaufen und entweder schon beim Wirtshaus Moorlake eine Pause machen oder bis zum wunderschönen Blockhaus Nikolskoe hochlaufen und dort was essen oder trinken mit Blick auf den Wannsee. Das Haus ist 1819 nach dem Vorbild eines russischen Bauernhauses erbaut worden und hat wirklich einen einzigartigen Charme. Im gleichen russischen Stil ist die St. Peter und Paulskirche direkt daneben. Von dieser hat man auch eine wunderschöne Aussicht auf den Wannsee und ein wenig romantisch ist es dort auch. Nicht das ich religiös heiraten möchte, aber dort würde ich fast nicht nein sagen. 

 

 

4. Highlight: Pfaueninsel

 

Das große finale Highlight unserer Tour war der Besuch der Pfaueninsel. Dafür muss man einfach an der Havel weite rspazieren bis man zur Fähre kommt. Hier ist das Motto wirklich: Disney-Land Kitsch meets preußische Extravaganz. Aber auch der Name der Insel ist wörtlich zu verstehen. Testosterongesteuerte männliche Pfaue ziehen da ihre Bahnen und machen mit ihrem Schwanzgefieder auf sich aufmerksam. Etwas niedlicher finde ich persönlich die Wasserbüffel, die wie ein natürlicher Rasenmäher die Insel abgrasen. Die Insel erreicht man mit einer Fähre, die ca. alle 15 Minuten fährt. Im Sommer ist die Insel bis 18.00 geöffnet. Im Winter lediglich bis 16.00. Die Szenerie der Insel inspiriert auch zu einem dekadenten Picknick. Da kann man sich kurz mal Prinzessin spielen und so tun als wäre man zu einer anderen Zeit geboren. 

 

 

Abschluss der Tour:

 

Ab hier gibt es mehrere Optionen, um zurück in die Zivilisation zu gelangen. Entweder man entscheidet sich weiter auf am Havelufer lang-spazieren bis man wieder am S-Bahnhof Wannsee landet. Das ist dann insgesamt vom Anfang bis Ende eine recht sportliche Tour. Wer es ein wenig Abkürzen will, kann den Nikolskoer Weg hochlaufen, bis man wieder bei der Königstraße landet und dort mit dem Bus 316 wieder zurückfährt. 

Generell haben wir diese Tour zu Fuß erlebt. Man kann die Tour aber auch mit dem Fahrrad bestreiten, dann ist es weniger anstrengend und es geht prinzipiell schneller. 

Die Strecke ist besonders schön an nicht so übertrieben heißen Tagen. Da möchte man vermutlich lieber an den Seen fahren. Dafür könnt ihr euch in unserem Seenguide Inspiration holen. 

 

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