12 Asiatische Podcast & Projekte aus Berlin, die ihr euch anschauen solltet

Rice and Shine, Foto: Valerie Siba Rousparas. 

Nach der tragischen Schießerei in Atlanta, Georgia, bei der am 16. März 2021 acht asiatische Amerikaner getötet wurden, ist das Thema Anti-Asien-Rassismus rund um den Globus in den Fokus gerückt – ein Thema, das auch unser eigenes Berlin nicht ausschließt.

Vor allem durch die Pandemie, bei der Begriffe wie “Kung-Fu” und “China-Virus” die Runde machen, sind die asiatischen Communities vorsichtig geworden, was den zunehmenden anti-asiatischen Rassismus angeht. Für mich selbst hat das vergangene Jahr mich gezwungen, mir meiner asiatischen Herkunft mehr denn je bewusst zu sein, und ich frage mich, ob die Person, die sich in der U-Bahn gerade von mir entfernt hat, dies nur getan hat, weil meine mandelförmigen Augen sie hinter meiner Maske anlächelten.

Während COVID-19 die Situation verschlimmert hat, gab es Rassismus gegenüber Asiaten schon lange vor der Pandemie. Hier in Berlin wurde ich auf der Straße von Männern als “exotische orientalische Schönheit” fetischisiert und mit “Ching Chong” beschimpft, um nur ein paar harmlose Bemerkungen zu nennen. Wir müssen auf solche Erfahrungen aufmerksam machen, nicht um uns über unser geliebtes Berlin zu beschweren, sondern weil uns diese Stadt am Herzen liegt und wir dazu beitragen wollen, dass sich die Gemeinschaften, die diesen Ort so besonders machen, hier sicherer fühlen.

Unten findet sich eine Liste von Podcasts, kreativen und politischen Netzwerken für unsere Leser, um mehr über unsere asiatischen Freunde und Nachbarn in Berlin zu erfahren. Diesen Sonntag wird es außerdem eine Demonstration vor der US-Botschaft in Berlin geben, um sich mit den Opfern der Schießerei in Atlanta zu solidarisieren, organisiert von einigen der unten aufgeführten Initiativen.

 

Podcasts

 

Diaspor.Asia Podcast

 

Diaspor.Asia ist ein unabhängiger deutschsprachiger Podcast, der sich auf die Förderung asiatischer Identitäten konzentriert und die Geschichten der in Deutschland lebenden asiatischen Diaspora teilt. Sie haben eine breite Palette von Themen abgedeckt, darunter Politik, psychische Gesundheit, Sex, Film und Spiritualität.

 

 

Beyond Asian: Stories of the Third Culture

 

Beyond Asian ist ein englischsprachiger Podcast, der von Sen Zhan aus Berlin moderiert wird. Zhan interviewt Menschen verschiedener asiatischer Identitäten, die in der “Third Culture” leben. Diese wird definiert als die gemischte Identität, die durch die eigene Herkunftskultur und die anderen Kulturen, in denen man aufgewachsen ist, gebildet wird. Beyond Asian erzählt wunderbar intime Geschichten, die den Zuhörern das Gefühl geben, dass sie auf ihrer Suche nach sich selbst nicht allein sind.

 

 

 

Rice and Shine

 

Produziert von Minh Thu Tran, Vanessa Vu und Linh Tran, wurde Rice and Shine im Jahr 2018 gegründet und konzentriert sich auf vietnamesisch-deutsche Erfahrungen. Der Podcast ist auf Deutsch und wurde 2019 für den Grimme Online Award nominiert. Schaut rein, um mehr über eine der größten asiatischen Communities des Landes zu erfahren.

 

photo: Valerie Siba Rousparas

 

BIN ICH SÜßSAUER? 

 

BIN ICH SÜßSAUER? wird von Sung Un Gang produziert und interviewt die queere asiatische Community in Deutschland. Täglich am ersten Tag des Monats erscheinen neue 30-60 minütige Episoden in deutscher Sprache. BIN ICH SÜßSAUER? bietet einen Raum für queere Asiaten, um ihre Geschichten zu teilen und sich mit anderen zu vernetzen.

 

photo: Bin ich süßsauer

 

Creative Networks

 

YEOJA Mag

 

Das von Rae Tilly gegründete YEOJA Mag ist eine Online-Publikation, die sich zum Ziel gesetzt hat, vielfältige und inklusive Stimmen durch das Paradigma des intersektionalen Feminismus zu verstärken. YEOJA Mag erreicht dies durch die Veröffentlichung von Interviews und Geschichten sowie durch Workshops und Veranstaltungen, um marginalisierte Gemeinschaften zu stärken. YEOJA Mag ist auch an der Organisation der Demonstration am Sonntag beteiligt.

 

photo: Rae Tilly

 

Berlin Asian Film Network

 

Das Berlin Asian Film Network unterstützt junge unabhängige Filmemacher und kämpft gegen Diskriminierung. Es setzt sich für die Vertretung asiatisch-deutscher Perspektiven in der Welt von Film und Fernsehen ein. BAFNet bietet einen Ort für Filmschaffende, um sich zu vernetzen und ihre Filme zu zeigen, und unterstützt dabei speziell die asiatischen Diaspora-Communities. Ihre aktuelle Arbeit im Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung könnt ihr hier sehen.

 

photo: BAFNET

 

 

un.thai.tled

 

un.thai.tled wurde in Berlin von Sarnt Utamachote und Wisanu Phu-artdun als Netzwerk gegründet, um thailändische und asiatisch-deutsche Kreative zu verbinden. un.thai.tled bietet Möglichkeiten zur Zusammenarbeit und für Künstler, an ihren Projekten zu arbeiten. Laut un.thai.tled ist es ihr Ziel, das Erzählen asiatischer Geschichten zurückzuerobern und Stereotypen zu bekämpfen.

 

photo: un.thai.tled

 

Asian Performing Artists Lab

 

Eine weitere Plattform für in Berlin ansässige asiatische Künstler ist Asian Performing Artists Lab (APAL), das die Sichtbarkeit asiatischer Kreativer fördert. Sie bieten Gelegenheiten zur künstlerischen Erkundung und Zusammenarbeit und bieten die Möglichkeit, Projekte zu entwerfen und zu bearbeiten. Zurzeit gibt es einen offenen Aufruf für asiatische Künstler.

 

Kumar Muniandy

 

Political Networks 

 

ichbinkeinVirus.org

 

ichbinkeinVirus.org  entstand während des #WirvsVirus-Hackathons der Bundesregierung im letzten Jahr, der darauf abzielte, kreative Lösungen für Probleme zu finden, die durch die Pandemie verursacht wurden. ichbinkeinVirus.org war das einzige von über 1500 Projekten, das sich mit dem Thema Rassismus auseinandersetzte und erhielt am Ende leider keine Mittel von der nicht-diversen Jury. IchbinkeinVirus.org bietet einen Raum für asiatische Communities, um ihre Erfahrungen mit Rassismus aufgrund des Virus zu teilen und stellt Ressourcen für Menschen bereit, die rassistische Angriffe ertragen mussten.

 

 

DEUTSCHE ASIAT*INNEN, MAKE NOISE

 

DAMN* mit Sitz in Berlin ist eine politische Plattform, die asiatische Communities in Deutschland mobilisiert, um gegen Faschismus, Sexismus und Rassismus zu kämpfen, mit dem Ziel, Bewusstsein für die sich überschneidenden Diskriminierungen zu schaffen. Mit dem Fokus auf Aktivismus, Community-Organisation, Bildung und Empowerment ist DAMN* ein Ort für in Deutschland lebende Asiat*innen, um ihre politische Stimme zu verstärken.

 

photo: Huong Nam Nguyen Thi

 

Korean Verband

 

Der Korea Verband ist eine deutschsprachige, politisch unabhängige Plattform für alle, die sich für die Geschichte und Kultur Koreas interessieren. Mit Fokus auf die Entwicklungen auf der koreanischen Halbinsel befasst sich der Koreanische Verband auch mit Fragen der Zuwanderung und Identität. Der Koreanische Verband steht auch hinter der Aktionsgruppe “Trostfrauen”, die sich für die Anerkennung und Gerechtigkeit für die koreanischen Frauen einsetzt, die während des Zweiten Weltkriegs in die sexuelle Sklaverei gezwungen wurden.

 

 

korientation

 

korientation ist ein Netzwerk für Asiendeutsche, das dem Rassismus entgegenwirken und eine gesellschaftskritische Sicht auf Kultur, Medien und Politik vermitteln will. Der Begriff “Asiendeutsche” stellt laut korientation die “thematische und politische Positionierung” der Organisation dar und ist nicht als ethnische Identitätszuschreibung gemeint, sondern soll vielmehr Inklusion und das Bewusstsein für die Vielfalt der in Deutschland lebenden Menschen fördern.

 

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Aisha

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