Obwohl queere Menschen ein integraler Bestandteil der darstellenden Künste auf der ganzen Welt sind, sind ihre Karrieren in Gefahr, wenn es um ihr Coming-Out geht, und es wird ihnen geraten, im Verborgenen zu bleiben, um ihre Rollen zu behalten. Jetzt gibt es einen neuen revolutionären Schritt von 185 Schauspielern und Schauspielerinnen in Deutschland, die sich mit ihrem #actout-Manifest kollektiv als schwul, lesbisch, transgender, bisexuell, queer oder nicht-binär geoutet haben.

185 Kulturschaffende haben sich im SZ-Magazin geoutet, um eine Revolution zu schaffen. Sie wollen gegen Stereotypisierung, Diskriminierung und Verstecken kämpfen. Auch im heutigen Deutschland, in dem Queersein weitgehend toleriert wird, Schutz und Bürgerrechte genießt, zögern bestimmte Gruppen aus verschiedenen Gründen noch, sich zu outen. Wie Markus Ulrich, der Sprecher des Lesben- und Schwulenverbandes in Deutschland (LSVD) berichtet, wird homosexuellen Schauspielern oft nicht zugetraut, heterosexuelle Rollen authentisch zu spielen. Die Idee ist, dass ein heterosexueller Schauspieler einen queeren Charakter verkörpern kann, wenn er feminin genug ist oder sie butch genug ist und damit den erwarteten stereotypen Darstellungen von LGBTQ+ Menschen entspricht. Aber eine queere Person kann nur in queeren Rollen agieren. Ulrike Folkers, bekannt durch ihre Rolle im Tatort Ludwigshafen, berichtet: “Ich wurde für eine Mutterrolle gecastet, aber als die Regisseurin erfuhr, dass ich lesbisch bin, hat sie mich abgelehnt. Das ist Diskriminierung. Natürlich kann ich eine Mutter spielen.” Sie fragt: “Wie fühlt es sich an, wenn man sich nicht mit der Frau, die man liebt, auf dem roten Teppich zeigen kann? Von welchen Rollen träumt eine nicht-binäre Person? Und wie muss sich die Fernseh-, Film- und Theaterindustrie verändern?”.

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