Fotos: Gili Shani.
Nachdem Berliner Clubs während der anhaltenden globalen Pandemie ihre Türen für ihre Besucher schlossen, mussten viele Kink-Liebhaber, die in diesen Heiligtümern ihre Zuflucht fanden, kreativer werden, um ihre inneren Gelüste aufrechtzuerhalten. Der legendäre KitKat-Pool musste der Hausordnung folgend durch Badewannen und Musik ersetzt werden. Die aufkommenden Lockdown-Regeln wurden härter und das Ende des Tunnels wurde immer unschärfer auf dem Weg.
In dieser schwierigen Zeit fotografierte Gili Shani, der als einziger im KitKat Club fotografieren durfte, für sein Buch Voyeur. Berlin. Kinky. 250 Menschen in ihren Häusern, die bereit waren, ihren Kink zu zeigen. Er fuhr durch ganz Berlin, um diese intimen Momente einzufangen, die von der vorpandemischen Kink-Szene inspiriert sind. Mit einem sexuell anzüglichen Frontcover, auf dem ein Tattoo mit der Aufschrift “Fuck” zu sehen ist, ist das Buch bereits vielversprechend. Durch Shanis Linse spiegeln diese häuslichen Aufnahmen nichts anderes wider als einen Moment in KitKat; ein Mann in einem Harness, der vor der Kamera kniet und eine Domina, die bereit ist, jemandem auf einem anderen Foto den Hintern zu versohlen. Schließlich kann man den Berliner aus dem Club holen, aber nicht den Kink aus den Berlinern.