Mehr Raum für Gleichberechtigung und Vielfalt in der Welt des Gamings

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Am vergangenen Wochenende fand in Berlin in der Telekom Hauptstadtrepräsentanz das Equal Esports Festival statt und mischte die internationale Gaming-Szene auf. Es war das erste Festival seiner Art, das in Deutschland stattfand – und es wurde auch Zeit.

Es wird euch nicht überraschen, wenn ihr hört, dass die Welt des Esports und des Gamings ziemlich männlich dominiert ist – wie so vieles, was mit Technik zu tun hat. Aber es ist nicht so, dass Mädchen und Frauen keine Spiele spielen, tatsächlich gibt es eine Menge weiblicher Spielerinnen da draußen. Und es gibt auch viele nicht-binäre Spieler*innen und andere Mitglieder der LGBTQ+ Community. Aber für sie ist es nicht einfach, Anerkennung oder Raum in der Szene zu bekommen.

 

 

Die Telekom hätte leicht ein weiteres Gamer-Event auf die Beine stellen können, das vorwiegend männliche Spieler besuchen. Aber davon gibt es bereits viele. Antje Hundhausen, die Initiatorin des Festivals, hat sich daher entschieden einen anderen Weg zu gehen. Zusammen mit zahlreichen Partnern hat sie die Equal eSports Initiaitve gegründet und ein Festival ins Leben gerufen, das weibliche und nicht-binäre Spieler*innen integriert und die Themen Gleichberechtigung, Diversity und eSports in den Fokus rückt. Und das besondere dabei: Dies war kein Festival nur für Spieler*innen. Es war ein Festival, das für alle offen war, aber mit dem Schwerpunkt, allen den gleichen Raum zu geben. Das geht weit über das Empowerment von Frauen hinaus. Es geht auch darum, diejenigen einzubeziehen, die aus anderen Gründen, wie z. B. aus wirtschaftlichen Gründen oder als Teil von marginalisierten Gruppen, nicht in der Lage sind, Teil dieser Szene zu sein.

 

Eine Spielwiese für Gamer

 

Was ich auf dem Festival, zu dem mich die Deutsche Telekom eingeladen hatte, mit eigenen Augen sehen konnte, war ein bunter, strahlender Spielplatz, der einladend und inspirierend wirkte. Das spielerische Design des Festivals machte sofort Lust aufs Gaming. Und dazu gab es reichlich Gelegenheit mit mehreren Spielecken, die überall aufgebaut waren. Wenn man nur zuschauen wollte, gab es eine große Arena mit Live-Gaming-Sessions und der Übertragungen der WORLDS Semifinals im Rahmen der esports player foundation Viewing Party – analysiert und kommentiert gemeinsam mit großen Castern.

 

 

Aber das Festival drehte sich nicht nur um das Gaming selbst, sondern auch um die Szene. In mehreren Keynotes und Vorträgen hörte man inspirierende Geschichten nicht nur von Spielerinnen und Spielern, sondern auch von klassischen Leistungssportlerinnen. Für eine Szene, die normalerweise so sehr an die Online-Welt gebunden ist, gibt es nur wenige Gelegenheiten, im echten Leben zusammenkommen. Wer seine Idole und Stars mal in echt sehen will, hatte hier in Berlin Gelegenheit dazu. Mein Gefühl war, dass das Festival eine willkommene Gelegenheit war, sich zu treffen, sich unter die Leute zu mischen und miteinander in Kontakt zu treten. Die Besucher schienen wirklich sehr froh darüber zu sein, dass sie den Raum dafür bekamen.

 

Weibliche Spielerinnen werden gestärkt

 

Eines der aufregendsten Elemente des Festivals war es, mehr über das von der Esports Player Foundation organisierte Female Talent Camp zu erfahren. Sie haben 30 der talentiertesten Nachwuchsspieler*innen rekrutiert, von denen 10 ein spezielles Stipendium und eine Ausbildung erhalten, um die nächsten Stars der Gaming-Welt zu werden. Ein großes Ziel der Initiatoren dieses Programms ist es, eines Tages eine Spielerin ins Finale der League of Legends-Meisterschaft zu bringen.

 

 

Ein weiterer sehr interessanter Aspekt des Festivals war die Integration von Gesundheit und Wohlbefinden. Bei einem Medium, das den Ruf hat, süchtig zu machen, kann man nicht ignorieren, dass es auch einige negative Seiten des Gamings gibt. Aber die Art und Weise, wie das Festival diese Probleme ansprach, hob das Stigma ein wenig auf, indem es die Gesundheits- und Wellnessaspekte des Spielens mit denen des klassischen Sports verglich. Die Coaches sprachen in den Workshops und Talks über die Bedeutung von Regeneration, ausreichend Schlaf und gesunde Ernährung – alles Aspekte, die für die Fitness von eSportlern wichtig sind. Das ist einleuchtend und räumt mit den Klischees von zockenden, Pizza-futternden Nerds auf, die manche Leute im Kopf haben.

Am dritten Tag hatten auch Eltern und Lehrer die Gelegenheit, an den Workshops teilzunehmen. Neben der Aufklärung über Gesundheitsaspekte standen hier auch Themen wie „Hass im Gaming“ und Berufsperspektiven für Gamer auf dem Programm.

Während das Equal Esports Festival in Berlin nach drei Tagen zu Ende gegangen ist, geht das Engagement der Deutschen Telekom mit der Equal Esports Initiative weiter: Geplant sind weitere Veranstaltungen und Projekte zur Unterstützung einer gleichberechtigten und vielfältigen Esports- und Gaming-Szene.

 

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Frank

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Frank ist der Gründer und Chefredakteur von iHeartBerlin. Er fotografiert, macht Videos und schreibt Texte - in der Regel über das, was in Berlin gerade abgeht. Seine Vision und Interessen haben iHeartBerlin seit der Gründung in 2007 geformt - und Frank hofft, dass er noch viele weitere Jahre das Beste von Berlin hervorheben wird.