Kreative Masken für die Queere Sichtbarkeit

Da buchstäblich jede einzelne queere Bar, Club und Veranstaltungsort bis auf weiteres geschlossen ist und alle Pride-Paraden und anderen Queer-Festivals in diesem Jahr abgesagt wurden, sieht es im Moment mit der queeren Sichtbarkeit ziemlich düster aus. Aber alle Clubs und Bars sind geschlossen und Festivals abgesagt – was macht das für einen Unterschied, werdet ihr euch fragen. Natürlich hat jeder Raum des Nachtlebens und der Kultur seine Bedeutung – aber für die LGBTQ+ Community sind diese Orte und Veranstaltungen nicht nur zum Spaß und zum geselligen Beisammensein da, sondern sie sind Safe Spaces und wichtige Plattformen für Aktivismus und für den Kampf um Akzeptanz und Gleichberechtigung. Es gibt immer noch eine Menge Homophobie und Transphobie in der Welt, auch hier in Berlin. Queere Sichtbarkeit ist ein wichtiger Akt gegen diese scheußlichen Phobien – und dass Queers hinter verschlossenen Türen und hinter anonymen Masken in Quarantäne verschwinden, ist ein ziemlicher Rückschlag.

Die Sängerin, Redakteurin und Berlins einzige wirkliche Diva Kaey hat sich einen cleveren Plan ausgedacht, wie queere Sichtbarkeit in Zeiten von Corona auf kreative Weise fortgesetzt werden kann. Seit über einem Monat hat sie sich während der Quarantäne die Zeit genommen, Hunderte von bunten Gesichtsmasken mit Regenbögen, Pailletten und Tom of Finland-Drucken für die LGBTQ+ Community zu nähen. Auf diese Weise können wir jeden Tag out und proud sein, wenn wir uns an die neuen Maskenregeln in der Stadt halten.

  

 

Wir fanden diese Idee so großartig, dass wir uns mit Kaey zusammengetan haben, um eine Fotoserie zu kreieren, die einige ihrer schönsten Maskendesigns an prominenten Vertretern der Berliner LGBTQ+-Community zeigt, die uns alle ein Statement zur aktuellen Situation gegeben haben. Einige der Masken wurden exklusiv für die Serie angefertigt, und der gesamte Satz von 6 Masken zusammen mit der Fotoserie, die von unserem neuen iHeartBerlin-Fotografen Roger Sabaté aufgenommen wurden, wird der Sammlung des Schwulen Museums in Berlin gespendet.

 

“Ich frage mich welche Konsequenzen der Lockdown für die queere Community haben wird. Werden unsere Treffpunkte wie Bars, Clubs und Selbsthilfevereine überleben?! Außerdem frage ich mich, wie sichtbar wir sind, wenn alle CSDs abgesagt werden. Deshalb nähe ich Gesichtsmasken in Regenbogenoptik, mit Tom-of-Finland-Muster oder inspiriert von der Transflagge.”

– Kaey, Redakteurin bei der  Siegessäule & Sängerin

 

  

 

 

“Ich wohne seit 10 Jahren in einer kleinen 1-Raum-Wohnung in Neukölln. Normalerweise bin ich wenig zu Hause, jetzt bin ich jeden Abend auf 36 qm. Das nervt! Ich liebe das Berliner Nachtleben, mir fehlen die sozialen Kontakte, das Tanzen und Feiern.”

– Dana Müller, Redakteurin beim Lesbenmagazin L-Mag

 

  

 

 

“Ich glaube am Ende wird alles wieder genau wie vorher sein, es wird sich weder positiv noch negativ etwas verändern! Vielleicht sind wir in Zukunft dann besser auf sowas vorbereitet.”

– Florian Kunze-Forrest, Fachkrankenpfleger für Psychiatrie & Podcaster bei Stadt.Land.Schwul

 

  

 

 

“Durch die Corona-Situation wurden die meisten meiner Karriere entscheidenden Projekte für dieses Jahr gecancelt oder aufgeschoben. Social Media ist eine gute Möglichkeit um den Leuten, die noch viel schlimmer von dieser Krise betroffen sind und die Tag für Tag die Stellung halten ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern.”

– Riccardo Simonetti, Influencer & Entertainer

 

  

 

 

“Für mich als extrovertierte Persönlichkeit ist Social Distancing und Isolation in Quarantäne wirklich besonders schwer zu ertragen. Doch wenn diese Krise vorbei ist werden wir uns alle die Hände reichen und für eine bessere Zukunft kämpfen.”

– The Darvish, Performance Artist, Event & Party Organisator

 

  

 

 

“Meine reguläre Arbeit kann ich zuhause im Homeoffice erledigen. Doch all meine Gigs als Dragqueen liegen momentan auf Eis. Jetzt konzentriere ich mich darauf ein Konzept für eine eigene Show zu entwickeln, die ich dann, wenn die Kontaktsperre aufgehoben ist, präsentieren will.”

– Karlie Kant, Kommunikationsdesigner & Dragqueen

 

  

 

 

Wir möchten Kaey dafür danken, dass sie diese schönen, queeren Masken hergestellt und mit uns für dieses Projekt zusammen gearbeitet hat. Und natürlich all unseren wunderbaren Models, die sich die Zeit genommen haben, dabei zu sein. Wenn ihr auf der Suche nach einer eigenen, einzigartigen Gesichtsmaske seid, könnt ihr hier in unserem Masken-Guide nachsehen. Bleibt safe und bleibt sichtbar!

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Frank

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Frank ist der Gründer und Chefredakteur von iHeartBerlin. Er fotografiert, macht Videos und schreibt Texte - in der Regel über das, was in Berlin gerade abgeht. Seine Vision und Interessen haben iHeartBerlin seit der Gründung in 2007 geformt - und Frank hofft, dass er noch viele weitere Jahre das Beste von Berlin hervorheben wird.