Wie man einen Wald rettet – Rückblick Sustainable Listening #2: Forest

Wie viel vom deutschen Wald können wir noch retten? Auf diese Frage versuchen wir von iHeartBerlin gemeinsam mit der Staatsoper Berlin eine konstruktive Lösung zu finden. Ein Rückblick auf die Klimaperformance Sustainable Listening Anfang Januar in Text und Bildern. 

Der letzte Sommer galt als sogenannter Waldbrandsommer. Allein in diesem Jahr sind in ganz Deutschland fast 4300 Hektar Wald bei Großbränden vernichtet worden. Davon natürlich auch viele Hektar um Berlin, zum Beispiel im Berliner Grunewald, wo im August 2022 eine Sprengung vom Munition für die versehentliche Zerstörung von ca. 42 Hektar gesorgt hat.

Aber auch ohne Naturkatastrophen ist die Trockenheit und Hitze für die Wälder und Stadtbäume ein Riesenproblem. 40 % der Berliner Waldfläche zeigen aktuell deutliche Schäden ohne Aussicht auf Besserung. Den die letzten Sommer waren die wärmsten und sonnigsten seit der Wetteraufzeichnung. Zum Glück gibt es zu diesen brennenden Problemen bereits Menschen, die sich aktiv damit beschäftigen und versuchen Lösungen zu entwickeln. Und diese Menschen gehören für uns dringend auf die Bühne. Damit andere von ihren Ideen erfahren und sich mit ihnen austauschen können. 

Deswegen haben wir mit der Staatsoper Berlin haben die Konzertreihe Sustainable Listening ins Leben gerufen. Dort treten Klima-Expert:innen und visionäre Köpfe aus Berlin gemeinsam auf, mit Musiker der Staatskapelle und dem DJ-Duo Gebrüder Teichmann. Gemeinsam entsteht ein Abend voller Musik und Gedanken zu unseren Ökosystemen im Zeichen der Klimakatastrophe. 

 

 

Nach dem Auftakt über den Ozean fand Anfang Januar die zweite Veranstaltung zum Thema Wald statt. Als Klima-Experte hat uns Ole Seidenberg mehr über seine Lösungsideen berichtet. Der Mitgründer von Skyseed startete mit der Vision über Drohnen die sterbende Wälder wieder mit klimaresistenten Arten aufforsten zu können. Doch schnell musste das Start-up feststellen, dass deren Ursprungs-Idee nicht wirklich aufging. Zwar haben die Drohnen die Samen gut über die sterbenden Flächen verteilt. Aber aus diesen wuchsen keine Bäume, denn Regen spülte sie weg oder Tiere fraßen sie auf. Der unterbrochene Naturkreislauf aus Tod und Regeneration war nicht mal so einfach über einen Drohnenflug gelöst. 

 

 

Deren neuer Ansatz: Statt Bäume zu pflanzen, wollen sie zunächst das Unterholz, Sträucher und Büsche wieder wachsen zu lassen, um den kleinen Baumsprösslingen genug Schutz vor Wetter und Tieren zu geben. Ob dieser Ansatz aufgehen wird, wird sich noch herausstellen. Und genau diese Offenheit darüber zu sprechen, wie viele Versuche und Scheitern auf uns alle zukommen wird beim Einsatz gegen den Klimawandel, hat den Impulsbeitrag von Ole Seidenberg so spannend, weil ehrlich gemacht. Unsere Natur ist kein Unternehmen, kein Businesscase, was es zu optimieren gilt, um es wieder auf Vordermann zu bringen. Wenn wir den Wald retten wollen, müssen wir viel probieren und dürfen nicht so schnell aufgeben. Das ist sicher!

 

 

Die Sprechbeiträge wechselten sich ab mit Klängen von Klarinetten, Waldhörnern und Schlaginstrumenten, finaler Höhepunkt, das minimalistische Stück von Steve Reich “Music for pieces of Wood”. Elektronische Einsätze kamen wieder von den Gebrüder Teichmann, die in die Harmonie der klassischen Musik ein paar dystopische Akzente setzten. An der Bar konnte man gegen Spende ein Co2- neutrales Bier von BRLO bekommen. Auch dieses Berliner Unternehmen probiert immer wieder neue Wege, um möglichst klimaneutral zu handeln. 

 

 

Mit diesem Rückblick möchten wir uns auch bei den teilnehmenden Künstlern, bei Ole Seidenberg von Skyseed, BRLO und German Zero sowie bei allen anderen Unterstützern und Sponsoren bedanken, die diese Veranstaltung ermöglicht haben. 

Die nächste Folge von Sustainable Listening ist übrigens schon sehr bald: Am 13.4. geht es um Sonne und Wind und der Frage wie wir wegkommen von den Fossilen Energieträgern. Tickets gibt es hier

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