Mit Reference Berlin hat die Modeszene ein neues Highlight bekommen, auf das wir lange gewartet haben. Während die reguläre Fashion Week in den letzten Saisons einen Sterbetanz aufführt, sind es unabhängige Events wie dieses, die uns Leben geben.
Reference Berlin hat sich entschieden, einen ganz anderen Weg zu gehen. Das wird deutlich, wenn man bemerkt, wie wenig “Mode” eigentlich auf dem 24-Stunden-Festival für Kreativität präsentiert wurde. Es war eine kühne Aussage an sich und auch eine erfrischende Bemühung, etwas Anderes zu schaffen, das sich in einer Zeit so vieler Veränderungen in der Branche mehr nach unserer gegenwärtigen Denkweise anfühlt.
Runway Shows waren nirgends zu sehen, stattdessen konnten wir Kunst- und Designinstallationen, Performances, Podiumsdiskussionen und eine interaktive Ausstellung sehen. Auf mehreren Etagen eines verlassenen Parkhauses hatten die Macher des Festivals viel Platz – ich persönlich weiß, wie furchterregend das Arbeiten mit großen Veranstaltungsorten sein kann, wenn ich mich an unsere eigene Veranstaltung zum 10-jährigen Jubiläum im Kraftwerk erinnere. Die Rampe des Parkhauses hinaufzulaufen und jede Etage zu entdecken, war genau das Richtige, um sich auf das vorzubereiten, was in der letzten Etage auf uns wartete: Die Hauptausstellung lud die Besucher des Festivals zum vollständigen Eintauchen ein. Man konnte unter anderem eine Tonskulptur entstellen, extravagante Blumensträuße arrangieren und mit avantgardistische Gesichtsfilter herumspielen.
Als wahrscheinlich beliebteste Aktivität während des Festivals erwies sich die Pause vom Erkunden, die man mit Abhängen auf dem mit Graffiti bedeckten Sonnendeck mit einem Drink in der Hand verbringen konnte, sich mit alten Kollegen austauschend, oder die überaus stilbewussten Besucher des Festivals beobachtend. Das hat mich wirklich inspiriert und ich hoffe auf eine baldige nächste Ausgabe von Reference Berlin.
photos above: Manric Demesa
photos above: Sebastian Reuter (Getty)
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