Essen retten: Berliner Projekte gegen die Lebensmittelverschwendung

Foto: Elaine Casap

Wenn die globale Nahrungsmittelverschwendung ein Land wäre, wäre es der drittgrößte Verursacher von Treibhausgasen neben China und den USA. Ob unförmiges Obst oder Gemüse, die Überproduktion durch Lebensmittelkonzerne, die zu großen Portionen in Restaurants oder vermeintlich abgelaufene Lebensmittel – all das wandert in den Müll, obwohl es für uns noch essbar ist. Lebensmittelverschwendung zählt weltweit zu unseren schwerwiegendsten Problemen. Uns dagegen zu wehren, sollte zur Gewohnheit werden. Aus diesem Grund wollen wir euch heute diese großartigen und nachhaltigen Berliner Projekte vorstellen, die sich dagegen aussprechen.

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Restlos Glücklich

Der Verein Restlos Glücklich hat es sich zur Aufgabe gemacht, uns Berliner Lebensmittel wieder schätzen zu lehren. Der Verein wendet sich an Konzerne und Supermärkte, um Lebensmittel zu retten, die durch ihr Äußeres als nicht verkäuflich gelten und sonst weggeworfen würden. Lasst euch in ihrem Lokal nicht nur hervorragend bekochen, sondern nutzt auch ihre Kochkurse oder den Cateringservice, um die Botschaft unter Kindern und Erwachsenen zu verbreiten.

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Olio

Bist du schon mal mit einem schlechten Gewissen in den Urlaub gefahren, weil dein Kühlschrank noch halb voll war? Die Hälfte der Lebensmittelverschwendung In Deutschland findet in unseren Haushalten statt. Es gibt eine super einfache und schnelle Lösung namens OLIO. Eine App, mit der ihr die überschüssigen Produkte innerhalb von Sekunden online stellen könnt, so dass es von anderen OLIO Mitgliedern vor eurer Haustür abgeholt werden kann. Es verbindet euch auch mit Geschäften, so dass überschüssiges Essen und andere Produkte nicht weggeworfen werden müssen. Bis heute konnten bereits 319.000 Nutzer eine halbe Million Lebensmittel retten.

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Original Unverpackt

Original Unverpackt ist ein Supermarkt und Online-Shop, der es sich zum Ziel gesetzt hat, beim Verkauf von Lebensmitteln keine Abfälle zu produzieren. Sie planen nicht nur, das Problem von überflüssigen Lebensmitteln in unseren Kühlschränken zu lösen, sondern auch alle nutzlosen Verpackungsabfälle beseitigen, die mit dem Verkauf von Lebensmitteln einhergehen. Bringt bei einem Einkauf eure eigenen Einweckgläser mit und füllt euch dadurch genau so viel Essen ab, wie ihr auch sicher verbrauchen werdet.

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Himmelbeet 

Das Café Himmelbeet macht sich in Berlin einen Namen als Low-Waste-Café. Togo-Kaffeetassen, Strohhalme, Kaffeepackungen und Milchkartons – Cafés sind in der Produktion von Verpackungsabfällen nicht zu unterschätzen. Das Café Himmelbeet setzt ein Zeichen und geht mit gutem Beispiel voran, wie sich ein Café in einer geschäftigen Stadt wie Berlin darauf konzentrieren kann, so wenig Abfall wie möglich zu produzieren. Freut euch auf frische Quiches, Suppen und Gartensalate mit Zutaten aus ihrem eigenen Garten, dem Himmelbeet, zu probieren.

 

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Foodsharing

Diese Gemeinschaft wurde 2012 in Berlin ins Leben gerufen, um Lebensmittel in Deutschland, der Schweiz und Österreich zu retten. Bereits 200.000 Lebensmittelretter sind aktiv auf der Mission, unerwünschte und überproduzierte Produkte von Großunternehmen sowie kleinen Haushalten vor dem Wegwerfen zu retten. Wenn du der Bewegung beitreten oder ein Produkt verschenken willst, musst du dich nur bei foodsharing.de anmelden und mit anderen Foodsavern aus deiner Region in Kontakt treten.

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SirPlus

Ein Supermarkt, der nur gerettete Lebensmittel verkauft? SirPlus hat es möglich gemacht. Erst 2017 ins Leben gerufen, rettet das Berliner Start-up Lebensmittel aus großen Produktionshallen, die andernfalls weggeworfen worden wären, und bringt sie direkt zu euch. Entweder als “Retterbox” per Lieferung oder durch ihren SirPlus Supermarkt in der Wilmersdorferstraße. Zur Abrundung haben die beiden Gründer Martin Schott und Raphael Fellmer einen abfallarmen Online-Shop geschaffen. So könnt ihr das Projekt auch online unterstützen und dort einkaufen, wenn euch im Alltag die Zeit fehlt, den Laden zu besuchen.

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