Helden
Mein neuester Lieblingsstand auf dem Flohmarkt am Boxhagener Platz ist der mit alten Comics. Und während ich gemütlich in der Sonne sitze und mir die Abenteuer von den amerikanischen Superhelden der 90er durchlese, fällt mir auf, dass es keine enganliegenden Latexkostüme braucht um die Welt zu retten. Vielmehr zeichnen sich die Helden dadurch aus, dass sie immer in den richtigen Augenblicken am rechten Ort erscheinen und unserem Arsch aus der Patsche helfen. Auch wenn Berlin sicherlich nicht Gotham City ist und die Gefahren des Alltags sich einfacher bannen lassen, als dass man Batman dazu bräuchte, bin ich froh solch tolle Helden an meiner Seite zu haben. Meine ganz persönlichen Helden sind meine Freunde. Sie sind wie Clark Kent vielleicht auf den ersten Blick nicht besonders auffällig. Doch wenn man das Privileg hat, wie ich, sie näher kennenzulernen, dann weiß man um deren besonderen Fähigkeiten. Und auch wenn sie vielleicht in den Augen der oberflächlichen Berlin-Mittesnobs vielleicht kindisch oder gar verrückt erscheinen, sind sie für mich stärker als Supermann, schneller als der Flash und sexier als Catwoman. Mir ist egal, ob sie lieber billige Dolce und Gabbana Fakes tragen anstatt den hippen Acne Overall und sie ihre Haare so stylen wie Elvis Presley anstatt sich für 120 Euro bei Aveda den letzten Undercut-Haarschnitt besorgen. Für mich werden sie immer die coolsten, schicksten und witzigsten Menschen sein, mit denen ich mein Leben teilen will. Deswegen hier an dieser Stelle nochmals großen Dank dafür, dass ihr mir in letzter Zeit so oft den Hintern gerettet habt. Ich bin mir sicher, irgendwann gründen wir eine Rock-Band, tanzen alle am Broadway und retten vielleicht am Ende sogar gemeinsam die Welt.