Foto: Jacob Schickler
Das gemeinsame Gefühl bei der Andacht am Brandenburger Tor für die Opfer von Orlando kann man schwer in Worte fassen. Dennoch habe ich versucht meine Gedanken und Erlebnisse an diesem Abend niederzuschreiben. Neben der Erfahrung der kollektiven Trauer, konnte ich nur feststellen wie glücklich ich war Teil dieser bunten, liebevollen, verrückten Gemeinschaft der Berliner LGBT Community zu sein. Gleichzeitig kam ein trauriger Gedanke hoch, den ich so schnell wohl nicht vergessen werde: Warum brauchte es dieses Blutbad, um das Brandenburger Tor in den Regenbogenfarben zum leuchten zu bringen? Die Berliner haben ein Zeichen der Anteilnahme gesetzt. Hoffentlich lernen auch die hiesigen Institutionen, dass Homophobie bekämpft werden muss. Eine gesetzliche Gleichstellung in allen Bereichen wäre dafür doch ein guter Anfang. Bilder des Abends nach dem Klick.
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von Claudio | Fotos, Stories
Vor zwei Wochen erst las ich einen sehr interessanten Artikel über eine genetische Disposition, die dazu führt, dass sowohl die männlichen als auch die weiblichen Attribute bei Tieren und Insekten in deren Erscheinungsbild zu sehen sind. Das Resultat sind beispielsweise selten und doch schöne Schmetterlinge mit einem männlichen und einen weiblichen Flügel. Man stelle sich nun vor es würde folgendes passieren: Verfolgung, Folter und Todesstrafen für alle Zwitter-Schmetterlinge. Petitionen würden ausgerufen werden, die fordern, dass Kinder vor solchen Schmetterlingen geschützt werden und ganze Hass-Gruppen würden auf Facebook gegründet werden, wo sich Menschen darüber austauschen können, wie sehr sie nun diese speziellen Schmetterlinge als abscheulich und abstoßend empfinden. Das wäre vollkommen absurd.
Traurigerweise ist das Menschengeschlecht gegenüber der eigenen Spezies in seinem Verhalten oftmals absurd und unbegreiflich. Als am Samstag Abend Conchita Wurst, halb Mann, halb Frau den Eurovision Song Contest gewann, war das leider nicht nur ein Zeichen für Toleranz. Tausende Hassgruppen, rechte Politiker und konservative Fanatiker aller Herrenländer haben einen neues Hass-Subjekt gefunden. Doch auch Berlin ist nicht mehr so tolerant und sicher wie es mal war. Immer mehr werden Geschichten kund, von offenen Aggressionen, Beleidigungen und Überfällen auf LGBT Leute. Was ich dazu denke und warum ich finde, dass man am Samstag gegen Homophobie demonstrieren gehen muss lest ihr im englischen Teil des Artikels.
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von Claudio | Stories
Tilda Swinton hisst die Flagge für LGBT
Wer sagt, dass Blogger nicht Post für Post die Welt ein klein wenig verändern können? Tatsächlich finde ich, dass jeder, der mit der Zeit eine kleine Reichweite und Community erreicht hat, über die Verantwortung nachdenken sollte, die diese mit sich bringt. Dass man diese Möglichkeiten durchaus positiv und konstruktiv nutzen kann, hat unser Kollege Norman Röhling vom Blog i-ref bewiesen, der im Juli Enough is Enough lostrat. Auslöser der persönlichen Initiative war das unter Präsident Wladimir Putin im Juni 2013 verabschiedete russische Gesetz, das Homo-, Trans- und Intersexuelle in diskriminierender Weise verurteilt und deren Alltag lebensgefährlich bedroht. Als vorrangiges Ziel des Aufrufs galt die zentrale Ansage: “Freunde, vernetzt euch, werdet aktiv und lasst uns gemeinsam ein Zeichen gegen Homophobie setzen – Enough is Enough”. Damit ist gemeint, dass man sich aktiv gegen Homophobie durch intelligente Nutzung von neuen Kommunikationswegen und professionellen Ressourcen zur wehr setzen sollte. Wer daran teilhaben möchte, kann zunächst erstmal der Facebook-Gruppe beitreten oder die Facebook-Seite liken, die vor dem Launch der online Plattform als Kommunikationsplattform dienen soll. Wer stattdessen gerne auch im echten Leben aktiv werden will, den laden wir ein am Samstag an der Demonstration in Berlin teilzunehmen oder sich am 8. September vor seiner lokalen russischen Botschaft um 15 uhr zu küssen. Diese Aktion hat es sich zur Aufgabe gemacht, den deutschen Staat und die Sponsoren der Olympischen Winterspiele 2014 in Russland zum Boykott der Spiele aufrufen. Da große Ziele große Unterstützung brauchen, hoffen wir, dass ihr daran zahlreich teilnehmen werdet. Ein Video von Enough is Enough und den Flyer zum globalen Protestkuss gibt es für euch nach dem Klick.
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von Claudio | Leute

Ich finde es ist nun wirklich langsam an der Zeit, dass auch in Deutschland gleichgeschlechtliche Paare die selben Adoptionsrechte wie Heteros bekommen, Frau Merkel. Jedes anständige und fürsorgliche Paar verdient es, eine Familie gründen zu dürfen, findet ihr nicht auch?
Falls ihr wissen wollt, wie es in allen anderen Ländern der Welt um die gleichgeschlechtliche Ehe und Adoption, sowie viele weitere rechtliche und soziale Gegebenheiten in Bezug auf nicht-heterosexuelle Menschen steht, solltet ihr mal einen Blick auf den Gay Travel Index von Spartacus werfen.
von Frank | Sonst so