Ein Guide für Tanz und Performance Theater in Berlin

Ein Guide für Tanz und Performance Theater in Berlin

Foto: Anna Agliardi. 

Eines der künstlerischen Genres, das uns bei iHeartBerlin in den letzten Jahren am meisten begeistert hat, ist das Tanz- und Performancetheater. Natürlich lieben wir das Theater im Allgemeinen, aber der Tanz hat einen besonderen Platz in unseren Herzen. Vielleicht, weil es das Einzige ist, was eine Brücke zwischen unserem historischen Schwerpunkt, dem Nachtleben, und der Welt des Theaters schlägt: Ausdruck durch Bewegung. Tatsächlich sind viele der Tanzstücke, die wir hier besprechen, stark von der Musik und dem Stil des Nachtlebens beeinflusst, zu dem auch traditionelle Einrichtungen wie das Ballett gehören.

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Do the Right Thing: Ein vom Bauhaus inspiriertes Theaterstück

Do the Right Thing: Ein vom Bauhaus inspiriertes Theaterstück

Als ich las, dass das neue Theaterstück Do the Right Thing von Ariel Efraim Ashbel stark vom Bauhaus inspiriert war, wurde ich sofort neugierig! Ich stellte mir bereits die Reinkarnation von Oskar Schlemmers ikonischem Triadienballet vor. Und in der Tat findet man viele Referenzen in dem Stück: Kostüme, die mehr Objekte denn Kleidungsstücke sind, klare geometrische Formen, kräftige Primärfarben und das Gittermuster auf dem Boden. Genau wie Schlemmer stellt Ashbel die Normen des Theaters in Frage. Sein Stück ist so abstrakt und verwischt die Grenzen zwischen Darstellern, Objekten, Lichtern und der Bühne – alles scheint im gesamten Bild das gleiche Gewicht zu haben. Während man sich das Stück ansieht, kann man entweder die fast rituellen Bewegungsfolgen im von Farbverläufen gefüllten Raum genießen, oder versuchen, die eingebetteten Details der abstrahierten Nachricht des Titels zu entschlüsseln, die überall im Stück verstreut vorkommen. Auf jeden Fall wird man von eindrucksvoller Bildsprache und einem noch fesselnderen Live-Soundtrack von Hacklander \ Hatam.

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Eine Tupperdose voll mit Bollywood – Chatsworth von Constanza Macras

Eine Tupperdose voll mit Bollywood – Chatsworth von Constanza Macras

Apartheid hat in Südafrika viele Bevölkerungsgruppe Diskriminierungen ausgesetzt. So mussten alle indisch-stämmigen in für sie vorgesehen Stadtviertel ziehen. Das bekannteste heißt Chatsworth und befindet sich in Durban.

Dieses Viertel und dessen ungewönliche Geschichte ist der inhatliche Rahmen für das neueste Stücks von Constanza Macras. Indischer Tanz und Theater vermischen sich mit zeitgenössischen Formen und Inhalten.  Mit viel Humor und Bollywood-Slapstick taucht Macras ein in ein Universum der Assimilation, Transformation und Widerstandsfähigkeit. Denn egal wie sehr man die indische Community ausgrenzen und klein halten wollte, sie ist immer noch da und schafft es ihre Identität mit Leib und Haaren zu feiern.

Nach der gestrigen Premiere gibt es diesen Sommer nur noch eine Show, und zwar heute um 17 Uhr im HAU1 als Teil des Tanz Im August Festival, dann erst wieder vom 7. bis 10. Dezember 2018. Mehr Bilder nach dem Klick.

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Die Welt des Zeitgenössischen Tanzes beim Tanz im August

Die Welt des Zeitgenössischen Tanzes beim Tanz im August

Company Wayne McGregor

Das Tanz im August Festival ist zurück in seiner mittlerweile 30. Ausgabe und vereint für einen Monat die vielfältige Welt des zeitgenössischen Tanzes auf den Bühnen Berlins. Vom 10. August bis zum 2. September 2018 könnt ihr euch ein breites Spektrum des Tanzes überall in der Stadt verteilt anschauen – von internationalen Produktionen etablierter Choreographen bis hin zu Neuentdeckungen und Weltpremieren. Zusätzlich beinhaltet das Programm auch mehrere Talks und Workshops, so dass das Publikum noch viel näher in die Welt des Tanzes eintauchen kann. Wir haben für euch das umfangreiche Programm genauer angesehen und die 10 spannendsten Produktionen ausgesucht, die ihr nicht verpassen solltet. Viel Spaß beim Tanz im August!

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Voguing in Berlin: Der Opulence Ball der Berlin Ballroom Community

Voguing in Berlin: Der Opulence Ball der Berlin Ballroom Community

Vor über 50 Jahren aus der queeren Black- und Latin-Underground-Kultur New Yorks stammend, dauerte es erstaunlich lange, bis die Ball Culture im guten alten Berlin angekommen war. Dank dem berühmten Dokumentarfilm Paris Is Burning und – ja, vielleicht auch wegen diesem einen Madonnenlied – ist die Ballroom Community und insbesondere eine ihrer Disziplinen – Voguing – aus der Subkultur in den Mainstream aufgestiegen und hat das Konzept auch in viele Großstädte in der Welt gebracht. Erfahrt mehr über die Geschichte des Voguings in einer unserer älteren Beiträge zum Thema.

In Berlin hat eines der großen unabhängigen Theater die lokale Ball Culture angenommen und auf seine Bühne eingeladen. Gemeinsam mit der Berlin Ballroom Community gelingt es dem Hebbel Am Ufer, die intime Welt der Ballrooms mit der extrovertierten Welt der Performance-Kunst erfolgreich zu verschmelzen. Es ist ein fantastisches Spektakel, das einem breiteren Publikum einen Einblick in eine ansonsten recht private Welt ermöglicht und Leute, die neugierig auf Voguing sind, ermutigt, einem House beizutreten oder gar ein neues zu gründen. Berlin hat bereits ein paar “Houses”, so nennt man eine Gruppe von Voguern, die eine fabelhafte kleine Familie bilden.

Am vergangenen Samstag hatten wir die Chance, dem Opulence Ball im HAU2 beizuwohnen und wir würden natürlich nicht die Gelegenheit verpassen, ein paar Fotos und animierte GIFs zu machen. Geniesst die Show!

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Western Society – Ein Einblick in die westliche Gesellschaft

Western Society – Ein Einblick in die westliche Gesellschaft

Foto: Garrett Davis/capture imaging

Vor wenigen Monaten hatte ich in dem Theaterstück Western Society von der Berliner Kompagnie Gob Squad mein Bühnendebut. Naja, das kam auch für mich rest unerwartet, muss ich zugeben, denn sonst ist es ja eher unser Claudio, der sich nicht nur im Publikum, sondern auch auf den Bühnen der Berliner Theater rumtreibt. Bei mir kam das Ganze mehr oder weniger durch ein fliegendes Plüschtier zu stande, durch welches ich per Zufall aus dem Publikum gepickt wurde und dann auch noch die einzige Sprechrolle als einer von mehreren Gästen erhalten habe. Von dem Moment nahm ich das Stück nicht mehr als Gast sondern als aktiver Performer im Stück war und rekreierte zusammen mit den Schauspielern und einer Souffleuse im Ohr eine eher gewöhnliche Wohnzimmerszene einer Familie aus einem langweiligen YouTube Filmchen. Das war natürlich alles andere als gewöhnlich und langweilig für mich, bin aber dennoch froh, dass mir bei meinem Debut nichts komplizierteres zugemutet wurde. In dem Stück ging es aber natürlich um weitaus mehr als um diese Wohnzimmerszene, so unterhielt ich mich mit einem Mann in Perücke, dessen Vater ich darstellen sollte, um den emotionalen Missbrauch in unserer Familie und sein Coming Out.

Wer auch in den Genuss kommen möchte, einmal spontan in einem Theaterstück mitzuspielen oder so einem einzigartigen Erlebnis mal beizusitzen, der kann am kommenden Wochenende von Samstag bis Montag bei den neuen Vorstellungen von Western Society im HAU2 in Kreuzberg nach den Plüschtieren greifen. Viel Vergnügen, ein paar Fotos und einen Videoausschnitt von meinem Auftritt nach dem Klick.

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Love in Times of Grindr – Einladung zur Diskussion

Love in Times of Grindr – Einladung zur Diskussion

Ich glaub noch nie hat eine HAU Eröffnung so viel für Aufsehen gesorgt, wie die Installation Wanna Play von Dries Verhoefen. Als Antwort auf den medialen Aufschrei und die heftige Kritik kam gestern folgende Einladung von der Presseabteilung vom HAU Theater.

“Die von Dries Verhoeven konzipierte Intervention „Wanna Play? Liebe in Zeiten von Grindr“ hat in den queeren Communities und der Öffentlichkeit so heftige Kritik und Emotionen ausgelöst, dass der Künstler gemeinsam mit dem HAU Hebbel am Ufer die Entscheidung getroffen hat, seinen Pavillon am Heinrichplatz vorübergehend zu verlassen und sich der öffentlichen Diskussion im direkten Gespräch zu stellen. Die Veranstaltung findet am 5. Oktober ab 19 Uhr im HAU2, Hallesches Ufer 32, 10963 Berlin, statt. Eike Wittrock moderiert das Gespräch, auf dem Podium ist außerdem Martin Dannecker. Die Diskussion wird zu einem frühen Zeitpunkt für Beiträge aus dem Publikum geöffnet. Wir hoffen auf eine produktive Diskussion.” Einige kritische Ansichten und mehr Informationen zum Projekt gibt es im englischen Teil des Artikels. Ansonsten bin ich gespannt auf das Ergebnis der Diskussion heut Abend.

UPDATE:Anknüpfend an die öffentliche Diskussion vom 5. Oktober lädt das HAU Hebbel am Ufer für den 15. Oktober zu einem weiterführenden Gespräch ein. Der Sexualforscher Dr. Martin Dannecker, der Netzaktivist Nathan Fain, der Journalist und Blogger Kevin Junk geben kurze Statements ab. Bei der anschließenden Gesprächsrunde, geöffnet für Fragen aus dem Publikum, werden auch Dries Verhoeven und Annemie Vanackere, Künstlerische Leiterin und Geschäftsführerin des HAU Hebbel am Ufer, teilnehmen. Die Moderation übernimmt der Journalist Martin Reichert. Die Veranstaltung beginnt um 20 Uhr im HAU1.

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All White People Look The Same To Me

All White People Look The Same To Me

Stellt euch vor ihr, würde nicht in den Berliner Zoo gehen, um den mittlerweile toten Knut, die kleine Giraffe oder den lustigen Affen zu sehen, sondern weil man sich ja das frischgeborene Baby der ausgestellten Familie aus Kenia und die kleinen süßen indischen Kinder in ihren Trachten anschauen möchte. Noch vor nicht allzu langer Zeit waren ausgestellte “Wilde”, meist aus Afrika, eine beliebte Bereicherung für die Zoos in ganz Europa. In dem Stück All White People Look The Same To MeNotes On National Pornography werden eine seltsame Mischung aus stereotypischen Weißen in den Bühnenzoo gesperrt und für das Publikum ausgestellt. Neben Schneewittchen, dem Safarijäger, dem Pin-Up-Girl und Vetter It tummeln sich die absonderlichsten Figuren in diesem anthropologischen Collagenstück von Ariel Efraim Ashbel und Romm Lewkowicz. Dank der fantastischen Schauspieler ein wahnsinnig unterhaltsamer Abend, der leider schon wieder fast ausverkauft ist. Doch zumindest den Tumblr zur Produktion könnt ihr euch hier anschauen. Mehr Bilder und Infos nach dem Klick.

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Die große Weltaustellung – Ein Theatertag auf Tempelhof

Die große Weltaustellung – Ein Theatertag auf Tempelhof

Genialität die nicht in Worte zu fassen ist. Solche kann man live erleben beim letzten Streich, den der Theaterintendant Matthias Lillienthal vom HAU inszeniert hat. The world is not Fair. Die Perfomance Persiflage auf die Expo, die sich über das gesamte Tempelhofer Flughafenfeld erstreckt, ist eines der besten Theatererlebnis, die zur Zeit noch stattfinden. Daher sollte man sich diese in keinster Weise entgehen lassen. Mehr infos findet ihr hier. Ein paar Fotos nach dem klick.

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Camp/Anti-Camp: A Queer Guide to Everyday Life

Camp/Anti-Camp: A Queer Guide to Everyday Life


Voluptuous Horror of Karen Black

Berlins Subkultur ist sehr mit dem Begriff  “Camp”vertraut. Allein bei der Betrachtung unserer Partybilder sieht man, dass keine andere Stadt es so versteht wie Berlin, sich trashig und kitschig in Szene zu setzen. Um das zu honorieren veranstaltet das Hebbel am Ufer ein dreitägiges multidisziplinares Theaterfestival mit dem Titel: Camp/Anti-Camp: A Queer Guide to Everyday Life. Ein paar Bilder, dreckige Videos und die Programmübersicht nach dem Kitsch auf Englisch.

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