HAU Performance Nacht

HAU Performance Night

Darf ich euch Protectorama vorstellen? Sie hat den blauen Teint von Schlumpfine, die rothaarige Perücke von Tori Amos, das abgefahrene sportlich avantgardistische Kleid von Bernhard Willhelm und die krassen roten Latex-Heels geklaut von Lady Gaga. Sie ist eine weltverbessernde Hexe, lebt in einem weltverbesserndem Wald und plappern am liebsten von ihrem weltverbesserndem Ritual, für das sie ziemlich viel LED-Licht von diversen Smartphones sowie die Inhalte von ein paar Überraschungseiern benötigt. Und trotz all dieser Extravaganz redet sie wie ein ganz normaler Typ.

Diese und weitere nicht ganz so normale Performances gab es am vergangenen Samstag im Haus eins und zwei des Hebbel Theaters bei der HAU Performance Nacht. Viele bunte Eindrücke dieser wahrlich verzauberten Nacht gibt es nach dem Klick – auf zwei Seiten!

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Plagen

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Bild: andrea joseph’s illustrations

Jede Szene hat ihre Covergirls. Wer gerade mehr als nur auf dem Cover der deutschen Theaterszene ist, sondern eindeutige Trendgeber und –erschaffer, ist die Regiekonstellation Rimini-Protokoll. Da ich es bisher nachlässigerweise versäumt habe ihre Arbeiten zu huldigen, nehme ich mir diesmal heraus ein Stück anzukündigen, was ich noch nicht einmal gesehen habe. Mit Heuschrecken beschäftigt sich der Regisseur Stefan Kaegis nicht nur mit ägyptischen Plagen, sondern bringt genau die Situation auf die Bühne, mit der sich wohl jeder in seinem Kopf beschäftigt hat: die Gefahr geschlossener Systeme. Was als Metapher vielleicht etwas hochtrabend klingt, wird in eine ökutopische Bühnenbildrealität verwandelt. Mir treibt die Vorstellung dieses Horrorterrariums bestehend aus tausenden Summenden Heuschrecken  schon jetzt einen wohligen Schauer über den Rücken. Doch ich bin mir ebenfalls sicher, dass der Theaterabend mehr als nur Schocker zu bieten haben wird und ich bin gespannt auf ein Bild der zerstörenden Kraft der Evolution. Die Daten und mehr Bilder nach dem Klick.

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Dein Kindermädchen hasst dich!

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Wer der Super-Nanny gerne die Haare anzünden würde, den Bälgern von Eltern auf Probe den Tod wünscht und allgemein mit westkapitalistischer Familienkultur ein Problem hat, der sollte sich das Theater Festival Your Nanny Hates You auf gar keinen Fall entgehen lassen. Über 10 Tage lang wird in Vorträgen und Theaterstücken ein bitterböses Bild der modernen Familie skizziert, an der pathologische Sozialphobiker und glückliche Familien-Hasser wie ich unglaublich viel Spaß haben werden. Auch für alle, die sich über die furchtbare Ungerechtigkeit der Welt aufregen wollen, sind einige soziale Dramen dabei, die sicherlich unter die Haut gehen. Meine Empfehlungen nach dem Klick.

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Hör mir zu

LAN illustration by Andreas Töpfer

Illustrationen: Andreas Töpfer

Wenn ich mich an diesem Wochenende, nur für einen meiner Sinne entscheiden müsste, wären es sicherlich das Hören. Selten gibt es die Chance soviel Hörgenuss durch tolle junge Autoren, Singersongwriter und Bands zu erleben wie auf den LAN Festival, welches dieses Wochenende im Hebbel Am Ufer stattfinden wird. Versprochen wird das Spannendste, was zur Zeit mit deutscher Sprache angestellt wird. Der Besuch lohnt sich allerdings schon allein für die Atmosphäre, die man ansonsten wohl auf keiner Lesung bei Hugendubel oder Dussmann bekommen wird. Mehr Illustrationen von Andreas Töpfer und weitere Informationen nach dem Klick.

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