Berlin ist… Müll

Berlin ist… Müll

Foto: Montecruz Foto / CC

Es ist in den Straßen, in Ecken. Es ist auf Sitzen der U-Bahn, ein Schild, eine Rüstung. Wir alle wissen, dass hinter der Maskerade, Berlin eine Schönheit ist. Versteckt in Müll gibt es einen Vorrat pulsierenden Lebens.

Es ist ein plattgetretener Tetrapack, der auf dem Asphalt liegt, mit dem Strohhalm Richtung Norden zeigend. Es ist im suchenden Auge einer Person die leere Flaschen sammelt. Du kannst die Überreste des Wochenendes und das laute Gelächter noch sehen, reflektierend gegen die Sonne, in den letzten Tropfen hinter grünem Glas. Es ist eine Plastiktüte, die im Wind fliegt, wie ein orangener Vogel, der sich in einem Baum verfängt.

Berlin ist eine Schönheit, sie ist durcheinander, verwühlt aber ehrlich. Manchmal müde von all dem Erbrochenen, das von den Treppenstufen tropft. Und dennoch hat sie sich um dich gekümmert, nie bist du gefallen. Manchmal zerknautscht, dann glättet sie sich aus – das konstante Recycling des Atmens – ein und aus.

Dieser Kreis des Lebens zeigt, dass Dinge kommen und wieder gehen. Wichtig ist nur, dass wir uns erheben.

Berlin ist… ein Messy

Berlin ist… ein Messy

Foto:  Glamcanyon

Kennt ihr diese Menschen, die Berge von Müll in ihren Wohnungen bunkern. Wenn Berlin ein Mensch wäre, könnt ich mir vorstellen solch eine Verhaltensweise zu entdecken. Diese Menschen wirken vom ersten äußeren Gesamteindruck eigentlich  gepflegt und beisammen. Nur in ihren eigenen vier Wänden, versteckt vor der Öffentlichkeit, sieht man ein modriges Spektakel an Pfandflaschen, Scherben, Second-Hand Klamotten, Cremetuben, Tampons und allerlei Dreck. Solch ein Bild versteckt sich auch hinter Berlins Gesicht. Denn abseits einer scheinbaren Ordnung ist der Platz für Trash und Schrott eigentlich nicht da. Manches Artefakt gehört in keinen Flohmarkt mehr, sondern nur noch auf den Sperrmüll. Auch Berlin ist langsam bereit den Kammerjäger zu rufen. Denn für so manchen Schrott (im übertragenden Sinne), den diese Stadt zu bieten hat, sind selbst die Berliner nicht trashliebend genug.