Bild: Mi Lewicz
Hat nicht jeder in Berlin einfach abgefahrene Nachbarn? Die nächste Geschichte aus unserer Strange Magic Reihe ist von Yonatan David Weizmann und handelt genau von solchen. Weizmann ist ein israelischer Schriftsteller, der seit 2009 in Berlin lebt. Seine Arbeiten umfassen Hörspiele, Kurzgeschichten sowie Essays, die teils in Hebräisch, teils in Englisch veröffentlicht wurden. Er ist zur Zeit beim Master of Creative Writing Programm an der Universität von Oxford eingeschrieben. Yonatan spielt Trompete und sieht mit Bart besser aus. Seine Geschichte gibt es in der englischen Version dieses Artikels
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von Guest Author | Stories

Vor kurzem las ich im U-Bahn-Fenster, welches für viele sicherlich die Informationsquelle Nr.1 ist, das Zitat von Franz von Suppè: “Du bist verrückt mein Kind, du musst nach Berlin!” Für viele klingt das so abgelatscht wie die Franziskanersandälchen der blonden Rasta-Hippie- Öko-Nachbarskinder, aber wenn ich bedenke, dass seit dem 19 Jh. große Propaganda betrieben wurde, damit die Verrückten alle hierher kommen, brauche ich mich nicht mehr zu fragen, warum sich die Leute in dieser Stadt so einzig-bis eigenartig verhalten.
Gut, dass wir in der iHeartBerlin.de Redaktion soviele Psychologen haben (gefühlte 80%). Auch wenn die meisten von denen selbst gerade in Behandlung sind, bin ich zurzeit psychisch Kerngesund (HAHA!) und habe daher mir rausgenommen hier meine objektiven Beobachtungen (HAHAHA!) mit gebührenden und kindergerechten Abstand zu veröffentlichen. Unter dem Titel Irrenhaus Berlin werden immer wieder schöne Falldarstellungen aus dem Land der Berliner Psychopathologien erscheinen und euch hoffentlich erfreuen. Denn Berlin wäre ohne seine Verrückten sicherlich nur halb so liebenswert.
von Claudio | Stories

Ich liebe Kunst. Sehr sogar.
Neulich, ein x-beliebiger Abend in einer schicken Galerie in der Auguststraße, wo ich zu einer Vernissage ging, um die Arbeiten eines neuen “extrem talentierten” jungen Künstler anzuschauen. Dass er extrem talentiert sei, meinte jedenfalls der Galerist. Ich stehe wirklich auf Kunst und habe oft das Verlangen, etwas, das mir gefällt, mitzunehmen. Aber genau wie viele junge Leute zwischen 18 und 35, die in Berlin leben, bin ich gerade etwas knapp bei Kasse und das günstigste Kunstwerk an diesem Abend war für mehr als 2.000 Euro zu haben. Soviel dazu.
Als ich in der Galerie ankam, traf ich gleich auf einige Freunde aus dem Nachtleben, die eben von einer anderen Ausstellung kamen, mir aber weder sagen konnten, was es da zu sehen gab, noch von wem. Will sagen, sie interessieren sich nicht so sehr für Kunst wie ich. Vielmehr gehen sie zu einer Vernissage aus einem einzigen Grund: so viel kostenlose Getränke wie möglich abgreifen und danach ausgehen zum Tanzen. Sie erinnerten mich an einen Schwarm Heuschrecken, wie sie in den Raum einfielen und direkt die Bar ansteuerten, ohne die ausgestellten Bilder auch nur annähernd wahrzunehmen. Ich nenne sie die Galerie-Hopper…
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von Guest Author | Leute, Stories