Kleine Anekdoten von flüchtigen Momenten unterwegs.
U-Bahnen sind voller Mythen. Ein Ort, den wir mit so vielen Menschen teilen, und trotzdem nicht immer gemeinsam erleben.
Ein Ort, dem kollektive Erinnerungen innewohnen; und obwohl meist nicht die Grenzen der persönlichen Erfahrung verlassend, schaffen es manche Momente, überzutreten in das breite Bewusstsein der Masse.
Sie war eine davon.
Zuerst nur sagenhaftes Gerücht — eingefangen in verwackelten Instagram-Videos und dumpfen Sprachnachrichten — verbreitete sich ihr Mythos entlang der U-Bahnlinie Acht, wie ein Lauffeuer an einem trockenen Augusttag.
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von Andy | Stories
Einer dieser Morgende. Die Nacht war zu lange, der Wecker zu früh, der Kaffee zu spät — und drei Tassen zu wenig.
Während ich über meine offenen Schnürsenkel im Hausflur falle, frage ich mich, ob ich mich nicht doch lieber krank hätte melden sollen.
Der aggressive Miniatur-Hund meiner Nachbarin aus dem zweiten Stock springt mir mit grellem Gebell fast an die Gurgel, mein Herzschlag steigt in ungesunde Höhen und meine Laune sinkt auf einen neuen Tiefpunkt.
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von Andy | Stories
Kleine Anekdoten von flüchtigen Momenten unterwegs.
Ich setze mich auf eine dieser unbequemen Metallbänke in unentschlossenen Grautönen. Rathaus-Neukölln. 4.30h. Samstagmorgen.
Ich weiß nicht, ob ich noch betrunken oder schon verkatert bin.
Die Party war zu lang, die Drinks zu viele, und – natürlich – dieser süße Brasilianer musste eine Berliner Luft aufmachen.
Ich schaue nach oben, links und rechts; ich frage mich, welcher Innenarchitekt sich Eierschalen/Kotze als passende Farbwahl für den öffentlichen Nahverkehr ausgedacht hat…
Aber andererseits – Die U7-Linie stammt aus den 1930er Jahren, Zeiten, in denen Braun im Trend lag.
Aggressive, gelbe Pixelbuchstaben versprechen eine 14-minütige Wartezeit – die Apokalypse, für Berliner Maßstäbe.
Ein rauer Kerl neben mir fängt an, hypnotische Geräusche zu murmeln; sein fester Blick auf eine Aldi-Tasche, als wäre er ein Schlangenbeschwörer,
mir gegenüber, schiebt sich ein betrunkenes Paar die Zungen in einem beunruhigenden, sich wiederholenden Rhythmus in die Kehle,
während irgendwo auf der Plattform ein blechernes Medley aus “Oh Happy Day” und “Oh When the Saints” aus einem alten Saxophon in voller Disharmonie explodiert.
Die Kopfschmerzen beginnen zu pochen, die Müdigkeit greift an, meine Augen werden schwer.
Ich hätte mir ein Taxi nehmen sollen.
Ich wache durch das krachende Geräusch des ankommenden Zuges auf. Entsetzt schaue ich mich um, mein Rucksack mit geschlossenem Reißverschluss steht immer noch neben mir, mein Handy liegt sicher in der rechten Hand.
Die Zungen lösen sich, der glasige Blick hebt sich langsam, “Oh When the Saints” verblasst mystisch hallend von den gefliesten Wänden während die U7 in die Station rattert.
4.44h.
Als ich aufstehe,
ein kleines Stück Papier, beschriftet mit dicken, hastig geschriebenen Buchstaben, fällt zu Boden.
Ich hebe es auf.
“Du siehst süß aus, wenn du schläfst. Komm sicher nach Hause :* :)”
von Andy | Stories
Die Berliner U-Bahn und S-Bahn-Karte ist wahrscheinlich eines der ersten Bilder, die man als Newcomer in der Stadt verinnerlicht. Immerhin ist diese Karte der ultimative Leitfaden, wenn man nach dem Feiern nach Hause will, das Handy aber keinen Akku mehr hat. Aber hast du jemals das Design in Frage gestellt? Haben sich deine müden Augen auf den starren geraden Linien und scharfkantigen Kurven je verloren? Nun, die klugen Köpfe hinter dem Projekt New Berlin Rapid Transit Route Map dachten, die aktuelle offizielle Karte müsste aktualisiert werden. Wie genau das aussieht? Ziemlich geschmeidig mit sanften, runden Kurven. Das ist nach Angaben der Designer wohl förderlich für die Lesbarkeit der Karte.
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von Michalina | Design
Fotos: Aviel Gan
Gestern fand der nunmehr 6. No Pants Subway Ride in Berlin statt. Ich hielt das bis vor kurzem noch für einen Scherz, aber dann sand mit Fotograf Aviel Gan die Fotos dazu letzte Nacht zu und offenbarte mir die nackte Wahrheit damit.
Die Aktion wurde übrigens von der Gruppe Improv Everywhere in New York ins Leben gerufen und schaffte es vor 5 Jahren auch nach Berlin. Dahinter steckt auch kein tieferer Sinn, nur eine lustige, kleine Aktion zur allgemeinen Erheiterung. Nun ja, da zuckt der Berliner wahrscheinlich nur schwach mit den Achseln. Einen Menschen ohne Hose hat hier sicher jeder schonmal in der Öffentlichkeit gesehen.
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von Frank | Fotos
Immer wenn in der Berliner U-Bahn ein cooles Graffiti auftaucht, dass hat das Kunstwerk wahrscheinlich eine relativ kurze Verweildauer. Auch wenn manche Leute bei der BVG Graffitis mittlerweile vielleicht als Kunstform begriffen haben und sie womöglich auch schön oder amüsant finden, so ist es für den Verkehrbetrieb doch nach wie vor noch ein Akt des Vandalismus den es zu beseitigen gilt. Schade eigentlich, denn so viele Menschen werden von so Werken vielleicht zum Nachdenken angeregt, und das ist doch die Grundlage der Kunst, den Geist zu inspirieren.
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von Frank | Kunst
Öffentliche Überwachung zum Schutze der Bevölkerung vor Kriminalität und Terrorismus is ein heiß diskutiertes und hoch politisiertes Thema, was uns schon seit vielen Jahren beschäftigt, und was besonders durch die vielen grausamen Terroranschläge in Europa heute mehr denn je berührt. Die Frage ist hierbei, wie viel Überwachung überhaupt zumutbar ist, und ob sie wirklich Probleme löst. Im Falle des U-Bahn-Treters, der in der letzten Woche weltweit die Gemüter erhitzt hat, könnte man das mit einem klaren Ja beantworten, doch ist das Thema damit wirklich so einfach abgehakt?
Die Interventionskünstler Rocco and his Brothers haben sich in ihrer jüngsten Aktion mit der Thematik in der Berliner Ubahn auseinander gesetzt. Was dort genau interveniert wurde, könnt ihr in der dazugehörigen Video-Dokumentation sehen.
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von Nikos | Videos
Vor ein paar Tagen tauchten mysteriöse Fotos aus der Berliner U-Bahn auf, die einen Wagon voller Laub zeigten. Nun bekannte sich die Interventionsgruppe TOY, die uns auch schon mit Blumenkästen an S-Bahnfenstern beglückten. In ihrem neuesten Video zeigen sie, wie sie die Kiloweise Laub in Dutzenden Müllsäcken in der Nacht heimlich in die U-Bahn geschmuggelt haben.
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von Frank | Kunst, Videos
Die Berliner Ubahn hat so einige (nicht)lustige Flashmobs parat, die für die einen ein Heidenspass bedeuten und für andere eher ein Albtraum. Aber egal wie viel Fremdscham das Format Flashmob mit sich bringt. Es ist wie ein riesiger Unfall: Man kann nicht wegschauen.
Im englischen Teil des Artikels, haben wir uns mal die Mühe gemacht, die lustigsten und auch die schlimmsten Flashmobs aus den ÖVB zu sammeln und entsprechend zu kommentieren. Viel Spass!
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von Claudio | Theater