Fotos: Roger Sabaté.
Für mich war Kreuzberg schon immer ein Ort, der gemischte Gefühle auslöst. Versteht mich nicht falsch, ich verstehe, dass viele Menschen diesen Bezirk besonders lieben, und ich habe auch eine große Wertschätzung für ihn. Aber um zu beantworten, was genau den Reiz von Kreuzberg ausmacht, muss man das etwas näher ausführen.
Kreuzberg war lange Zeit alles andere als populär für den normalen Berliner. Tatsächlich war der Bezirk in der Zeit der Teilung Berlins nicht gerade begehrt. Das mag mit der Nähe zur Berliner Mauer zusammenhängen. Der kleine Bezirk hatte drei Seiten der Mauer in Richtung Mitte, Friedrichshain und Treptow. Wie uns die Geschichte lehrt, wurden die Gebiete in Richtung der Mauer als gefährlich angesehen – es gab Fälle, in denen Grenzpatrouillen versehentlich auf Menschen auf der westlichen Seite schossen, weil sie dachten, es seien Menschen aus dem Osten, die auf der Flucht waren. Ich bin mir nicht sicher, ob dies vielleicht eher ein urbaner Mythos ist, aber diese Geschichten sind mir immer wieder begegnet.
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von Frank | Stories
Die Gentrifizierung in Berlin ist ein Thema, von dem wir alle bis zu einem gewissen Grad betroffen sind. Die neue Visualisierung des Künstlers Kollektivs oddviz, bestehend aus Serkan Kaptan, Cagri Taskin and Erdal Inci, beschäftigt sich mit dem Thema insbesondere im Umfeld von Kreuzberg. Die Idee ist scheinbar so einfach und dennoch sehr bewegend: Die bunten, von Graffiti übersähten Fassaden der Wohnhäuser aus den Kreuzberger Kiezen werden von einem unsichtbaren Wind einfach weggeweht. Beeindruckend!
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von Michalina | Kunst, Videos
Foto: Max Patzig / CC*
Obwohl Kreuzberg sicherlich ein sehr beliebter und bekannter Stadtteil ist, wissen einige Besucher vielleicht gar nicht, warum eigentlich überall am Kotti und Umgebung die Ziffer 36 immer wieder auftaucht. Im englischen Teil des Textes erkläre ich, was es mit dieser Zahl auf sich hat und was die legendäre Hip-Hop und Graffiti Crew “36 Boys” in den 80ern in Kreuzberg getrieben hat.
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von Michalina | Stories
Fotos: Jeisson Martin
Ich erinnere mich noch immer an die Straßen von Istanbul. Besser gesagt, an deren Geruch. Wenn ich an die Stadt denke, denke ich an den Staub, der in den Straßen wirbelt. Sich vermischt mit den verschiedenen Düften des Essen, das in den Gassen gekocht wird. Der Staub trägt das Leben der Menschen durch die Wege, wird in der Sonne gebraten, in der Nacht abgekühlt. Ich erinnere mich an den Geruch von Apfeltee, der die Stadt flutet, ich erinnere mich an das Meer. Wenn ich an Berlin denke, rieche ich einen Abend, einen Sonnenuntergang, etwas Beton. Ich denke an die tausend Möglcihkeiten, die durch die Straße tanzen. Ich rieche Lichter, fühle Musik. Ein Geruch kann Gefahr vorhersagen, ein Duft kann Zuhause bedeuten, ein Parfum kann ein Versprechen sein.
Der Duft einer Stadt ist quasi der emotionale Fingerabdruck Die Identität und Ankündigung von Ereignissen. Wie warm die Stadt um dich herum riecht, wie kalt die Nacht sein kann. Wie streng ein bestimmter Bezirk riecht, wie weich ein See. Kreuzberg riecht anders als Zehlendorf, Mitte hat einen anderen Duft als Neukölln. Ohne hier total Grenouille zu werden: Düfte sind die Textur, aus denen Erinnerungen gemacht sind.
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von Yasmin | Stories
Foto: Anže Kokalj
Wir alle müssen manchmal gerettet werden. Wir alle brauchen ab und an jemanden, der uns an den Schultern packt, versichert dass alles gut werden wird. Mit so vielen Menschen, die neben- und miteinander leben sind Wunden unabdinglich. In Autos, auf Fahrrädern oder auf der Straße, wo Herzen auf den Boden fallen, in tausend Stücke zerspringen: Jeden Tag gibt es jemanden dort draußen, der eine Rettung braucht.
Zum Glück ist Hilfe fast immer direkt um die Ecke um das Herz oder den Reifen zu flicken. Genau wie neulich, als ein ADAC-Helikopter mitten auf der Straße am Kottbusser Damm landete. Wer weiß, wer an diesem Tag gerettet werden musste – nur gut, dass jemand da war.
Der Fotograf Anže Kokalj hat diesen ungewöhnlichen Moment der Helikopter-Landung mitten in Kreuzberg eingefangen. Ihr könnt noch mehr Fotos von ihm auf Instagram finden.
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von Yasmin | Kreuzberg, Fotos, Stories
Foto: Thomas Dornfeld
Unsere Arbeit erledigen wir nun seit ein paar Monaten von der Blogfabrik aus – diese liegt mitten im schönen Kreuzberg, 5 Minuten zu Fuß vom Kotti, und 10 Minuten mit dem Fahrrad vom Schlesi entfernt. Hier pocht das Leben und wenn wir uns aus unseren modernen Räumlichkeiten zum Mittagessen auf die Straße begeben, erwartet uns eine große Vielfalt an internationalen Restaurants und unseren Möglichkeit sich was Leckeres zu gönnen sind keine Grenzen gesetzt.
Kreuzberg steht für internationale Kulturen und wildes Treiben in den zahlreichen Bars wie dem Würgeengel oder dem Farbfernseher und Clubs wie Watergate oder Ritter Butzke – es ist jedes Mal eine Freude sich mittendrin zu bewegen, denn Kreuzberg ist einer der Bezirke, in dem es nie langweilig ist. Einen Höhepunkt dieser pulsierenden Gegend erlebt ihr am 1. Mai, der sich mittlerweile ohne größere Krawalle zu provozieren (Tag der nationalen Arbeit) als ein riesen großes Straßenfest darstellt, bei dem Massen an gut gelaunten, feiernden Menschen ihren Weg durch die Straßen Kreuzbergs ziehen. Wem das alles zu bunt wird, kann aber auch entspannte Stunden im Görli verbringen. Kurz gesagt – Kreuzberg ist ein ganz toller und auch einer der vielfältigsten Orte Berlins.
So viel zu der heutigen Situation – doch wie sah es hier 1979 aus? Wie waren die Menschen und wie vielfältig war es hier? Wir haben ein tolles Video gefunden, was uns auf eine Zeitreise schickt und uns bekannte Gebäude zeigt, die Gegend schön und schon fast gruselig still darstellt und uns auch deutlich macht, dass vor allem die Menschen das Kreuzberg Heute ausmachen. Ergänzt wird dieses interessante Video noch von ein paar Fotos von Thomas Dornfeld, der etwa in derselben Zeit ein paar tolle Straßenszenen in Kreuzberg eingefangen hat. Viel Vergnügen damit nach dem Klick.
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von Olga | Fotos, Videos
Am vergangenen Donnerstag hat endlich das große, neue Projekt, von dem wir mit iHeartBerlin.de ein Teil sind, das Licht der Welt erblickt. Die Blogfabrik feierte ihre offizielle Eröffnung und so viele Menschen sind dafür gekommen, dass wir ganz sprachlos waren. Es war toll die ersten, durchweg positiven Reaktionen zu hören und erst jetzt sind wir uns so richtig klar darüber, dass mit diesem Ort ein kleiner Traum wahr geworden ist.
Ich möchte an erster Stelle dem Blogfabrik-Paten Holger Bingmann vom ganzen Herzen danken, dafür, dass er diese verrückte Vision und den Enthusiasmus mit uns teilt. Es ist ein großes Projekt, auch bestimmt kein leichtes, und wir wissen es alle sehr zu schätzen, dass er Vertrauen und Begeisterung für uns hat. Auch möchte ich dem Team der Blogfabrik und des Daily Bread Mag danken, die allesamt Monatelang daran gefeilt haben: Maria Ebbinghaus, Claudio Rimmele, Daniel Gruber und Danilo Sierra.
Jetzt aber genug der Worte! Schaut es euch am besten selber an, Dank der schönen Fotos vom Presserundgang und Opening Party von Anna Agliardi und Nils Krüger.
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von Frank | Party, Fotos
Ich glaub noch nie hat eine HAU Eröffnung so viel für Aufsehen gesorgt, wie die Installation Wanna Play von Dries Verhoefen. Als Antwort auf den medialen Aufschrei und die heftige Kritik kam gestern folgende Einladung von der Presseabteilung vom HAU Theater.
“Die von Dries Verhoeven konzipierte Intervention „Wanna Play? Liebe in Zeiten von Grindr“ hat in den queeren Communities und der Öffentlichkeit so heftige Kritik und Emotionen ausgelöst, dass der Künstler gemeinsam mit dem HAU Hebbel am Ufer die Entscheidung getroffen hat, seinen Pavillon am Heinrichplatz vorübergehend zu verlassen und sich der öffentlichen Diskussion im direkten Gespräch zu stellen. Die Veranstaltung findet am 5. Oktober ab 19 Uhr im HAU2, Hallesches Ufer 32, 10963 Berlin, statt. Eike Wittrock moderiert das Gespräch, auf dem Podium ist außerdem Martin Dannecker. Die Diskussion wird zu einem frühen Zeitpunkt für Beiträge aus dem Publikum geöffnet. Wir hoffen auf eine produktive Diskussion.” Einige kritische Ansichten und mehr Informationen zum Projekt gibt es im englischen Teil des Artikels. Ansonsten bin ich gespannt auf das Ergebnis der Diskussion heut Abend.
UPDATE:Anknüpfend an die öffentliche Diskussion vom 5. Oktober lädt das HAU Hebbel am Ufer für den 15. Oktober zu einem weiterführenden Gespräch ein. Der Sexualforscher Dr. Martin Dannecker, der Netzaktivist Nathan Fain, der Journalist und Blogger Kevin Junk geben kurze Statements ab. Bei der anschließenden Gesprächsrunde, geöffnet für Fragen aus dem Publikum, werden auch Dries Verhoeven und Annemie Vanackere, Künstlerische Leiterin und Geschäftsführerin des HAU Hebbel am Ufer, teilnehmen. Die Moderation übernimmt der Journalist Martin Reichert. Die Veranstaltung beginnt um 20 Uhr im HAU1.
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von Claudio | Kreuzberg, Theater
Für all diejenigen unter euch, die gerne an der Admiralbrücke und am Ufer des Lndwehrkanals rumhängen haben wir heute eine gute Nachricht: Ihr müsst nicht länger auf der Straße sitzen, denn jetzt hat genau gegenüber ein sehr sympatisches neuen Lokal namens Milou eröffnet, was euch aus frischen, lokal erworbenen Zutaten zubereitetes Frühstück, Mittag und Abendbrot serviert.
Das mussten wir natürlich direkt testen und haben uns erstmal halb durch das Frühstücksmenü gemampft. Die Pancakes waren dabei klar das Highlight, aber auch die Eispeisen haben gemundet und vor allem zu wirklich fairen Preisen. Was es unsererseits noch zu testen gilt ist das Mittags- und Abendmenü, was durch Tagesspecials ergänzt wird. Von Fisch über Fleich, hangemachter Pasta und Salat, bis hin zu Flammkuchen und Quiche gibt es hier allerlei Leckerein, die eigentlich keine Wünsche offen lassen sollten. Schaut am besten Mal selber vorbei! Die Eindrücke und Details nach dem Klick!
UPDATE: Das Milou hat seinen Betreiber gewechselt und hat jetzt ein neues Menü und Namen: Berlin Soulfood.
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von Frank | Cafés, Kreuzberg, Restaurants
Foto: Ole Ukena
Gestern Abend wurde der tagelangen Besetzung der Ohlauer Straße endgültig ein Ende gesetzt. Die Flüchtlinge konnten sich mit Regierungsvertretern einigen auf den Kompromiss das sie in einem Teil des Gebäudes bleiben dürfen während der Rest des Hauses zu einem vollständig funktionierendes Flüchtlingshaus umstrukturiert wird. Dieser Sieg, erweckt nur kleine Freude wenn man dabei betrachtet was der bisher teuerste Polizeieinsatz Berlins so mit sich gebracht hat. Demonstrierende Schüler die mit Pfefferspray attackiert wurden, mehrere Knochenbrüche und Verletzungen unter den friedlichen Demonstranten sind ein Armutszeugnis für den gesamten Einsatz und auch für das handeln der Bezirksabgeordneten und des Stadtrates. Das einzige was zu hoffen bleibt, ist das die Bilder und die Geschichten der letzten Tage nicht sofort wieder aus de Bewußtsein verschwinden, sondern uns eine Weile im Gedächtnis bleiben. Den Regierungsvertretern hoffentlich auch.
Mehr erinnerungswürdige Bilder von Ole Ukena nach dem Klick.
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von Claudio | Kreuzberg, Fotos, Stories