Wie können wir noch tanzen in einer Welt, in der Wälder brennen, Ozeane kochen und Gesellschaften hasserfüllt statt friedlich werden? Der jüngste Vorfall in den USA, bei dem ein junger Mann von einem Teenager an einer Tankstelle tödlich erstochen wurde, weil er getanzt hatte, war ein großer Schock für die queere Gemeinschaft weltweit. Aber es ist kein Zufall, dass Körper, die nicht in die patriarchalen Machtstrukturen passen, angegriffen und getötet werden. Und besonders Körper, die es wagen, ihre Macht durch Tanz zu zeigen, sind eine Bedrohung für die alten Vorstellungen davon, wie die Welt zu regieren ist.
Wenn ich an tanzende Körper in der heutigen Welt denke, denke ich an Vergnügen, aber ich denke auch an die Kraft, Dinge zu verändern, die viel zu lange als selbstverständlich angesehen wurden. Vielleicht können wir also der Welt helfen, indem wir tanzen?
Der diesjährige Tanz im August,, das Festival für zeitgenössischen Tanz in Berlin, bringt erneut innovative Choreograf:innen und Tanzkollektive aus der ganzen Welt zusammen. Eines ihrer starken Themen ist die Verbindung von Tanz und Ökologie. Mehrere Shows werden in verschiedenen Parks in Berlin gezeigt und ich bin sehr gespannt darauf, wie die verschiedenen Choreograf:innen dieses Thema in ihrer Arbeit umsetzen. Das vom HAU Hebbel am Ufer präsentierte und vom künstlerischen Leiter Ricardo Carmona und seinem Team kuratierte Festival hat zum Ziel, nachhaltigere Produktions- und Präsentationsformen aufzuzeigen und künstlerisch zu reflektieren. Wir haben einen Blick in das Festivalprogramm geworfen, um euch eine Auswahl an Shows zu präsentieren, die ihr nicht verpassen solltet: