Foto: Birgit & Bier.
Trotz vieler verschiedener Bemühungen und vieler alternativer Konzepte ist es die Berliner Clubszene, die wohl am meisten unter der Pandemie in der Berliner Kulturlandschaft leidet, denn die meisten der Orte sind nun schon seit über einem Jahr geschlossen. Während ihre Zukunft in der Schwebe ist und eine Wiedereröffnung für Indoor-Partys nicht wirklich drin ist, hat zumindest eine politische Bewegung erreicht, dass sie als Orte der Kultur anerkannt werden, was einen großen Unterschied für sie macht, wenn es um Steuern und Finanzierung geht.
Aber die Berliner Nachtleben-Szene war schon immer erfinderisch, und so ähnlich wie letztes Jahr nach dem ersten Lockdown, wo die wenigen Clubs, die den Luxus eines Außenbereichs haben, mit alternativen Nutzungskonzepten wie Biergärten aufwarteten, um über den Sommer teilweise wieder öffnen zu können, passiert das Gleiche jetzt mit den ersten Clubs, die bereits wieder für Gäste geöffnet haben.
Wenn ihr jetzt schon tanzen wollt, müssen wir euch leider enttäuschen, es ist noch nicht bekannt, wann die Clubs wieder Open-Air-Partys wie im letzten Jahr veranstalten können. Aber ich denke, mit den kostenlosen Schnelltests, die in der ganzen Stadt zur Verfügung stehen, erwarten wir, dass das viel früher als letztes Jahr passieren wird. Was uns allerdings Sorgen macht, ist die Tatsache, dass nur etwa 25% aller Lokale überhaupt einen Außenbereich haben. Was passiert also mit den anderen 75%? Wir hoffen, dass die Stadt Konzepte entwickelt, um diese Plätze zu unterstützen und die Lücke, die diese Plätze hinterlassen, irgendwie zu füllen.
Die Berliner Clubcommission hat ein paar Listen zusammengestellt, welche Clubs derzeit mit ” light-Konzepten” wieder geöffnet sind und ihre Außenbereiche als Biergärten und Bars nutzen. Das mag vielleicht im ersten Moment etwas enttäuschend klingen, aber denkt dran, dass sind immer noch unsere Orte des Zusammekommens und unsere Save Spaces. Wir sollten die auch dann besuchen und unterstützen, wenn die Umstände schwierig sind. Denn sonst sind sie vielleicht hinterher nicht mehr da. Die Liste ist wie folgt:
Die folgenden Lokale sind auch als kostenlose Schnellteststellen geöffnet. Es macht Sinn, dass die Clubs bereits die Infrastruktur für den Test vor Ort aufbauen. Es würde mich nicht überraschen, dass diese Clubs die ersten sein werden, die das Tanzen erlauben, sobald der Test negativ zurückkommt. Aber bis es soweit ist, müssen wir uns noch gedulden.
Was wir ebenfalls erwarten, sind neue Konzepte, wie Clubräume für andere Formen des kulturellen Ausdrucks und der Unterhaltung genutzt werden, wie die immersive Ausstellung Overmorrow in der Wilden Renate oder die verschiedenen Ausstellungen und Installationen im Berghain und in der Halle. Wir hoffen, dass es mehr solche Formate geben wird.
Aber natürlich freuen wir uns mehr als alles andere darauf, wieder tanzen zu können!