Voyeur. Berlin. Kinky: KitKat-Fotograf Gili Shani fängt kinky Berliner in ihren Häusern ein

Fotos: Gili Shani. 

Nachdem Berliner Clubs während der anhaltenden globalen Pandemie ihre Türen für ihre Besucher schlossen, mussten viele Kink-Liebhaber, die in diesen Heiligtümern ihre Zuflucht fanden, kreativer werden, um ihre inneren Gelüste aufrechtzuerhalten. Der legendäre KitKat-Pool musste der Hausordnung folgend durch Badewannen und Musik ersetzt werden. Die aufkommenden Lockdown-Regeln wurden härter und das Ende des Tunnels wurde immer unschärfer auf dem Weg.

In dieser schwierigen Zeit fotografierte Gili Shani, der als einziger im KitKat Club fotografieren durfte, für sein Buch Voyeur. Berlin. Kinky. 250 Menschen in ihren Häusern, die bereit waren, ihren Kink zu zeigen. Er fuhr durch ganz Berlin, um diese intimen Momente einzufangen, die von der vorpandemischen Kink-Szene inspiriert sind. Mit einem sexuell anzüglichen Frontcover, auf dem ein Tattoo mit der Aufschrift “Fuck” zu sehen ist, ist das Buch bereits vielversprechend. Durch Shanis Linse spiegeln diese häuslichen Aufnahmen nichts anderes wider als einen Moment in KitKat; ein Mann in einem Harness, der vor der Kamera kniet und eine Domina, die bereit ist, jemandem auf einem anderen Foto den Hintern zu versohlen. Schließlich kann man den Berliner aus dem Club holen, aber nicht den Kink aus den Berlinern.

So beschreibt Christoph Steinweg, Organisator der sexpositiven Symbiotikka-Partys im KitKat und Mitproduzent und Herausgeber des Buches, das Projekt: “Vier Monate liegen nun hinter mir. Über 190 Shootings mit ca. 250 Menschen, mehr als 2.500 Kilometer Fahrt im Auto durch Berlin mit meinem Freund und Fotografen Gili Shani. Zu vielen Treffen, Adressen, Wohnungen, Parkplatzsuchen, Überraschungen und sehr besonderen Begegnungen. Begegnungen mit Menschen, die uns in ihr privates Reich eingeladen haben. Die sich vor unserer Fotokamera präsentiert, sich entblößt, sich intim, stark, schüchtern, verspielt oder verletzlich gezeigt haben. Die ihr Zuhause für einen kurzen Augenblick öffneten, um uns einen sehr exklusiven, voyeuristischen Einblick zu gestatten. In einer Zeit, in der wir alle in unserer Freiheit eingeschränkt waren, denn Corona bestimmte unseren Alltag. Aber, vielleicht war auch genau das der richtige Moment? Die sensible „Kinky Welt“ in Berlin hatte keine Bühne mehr, keine Anlässe oder Events. Es war die Flucht nach innen, ins Private, weg aus den Clubs und weg von den Partys. Wir waren alle ein Stück weit allein.”

Gili Shani ist ein Dokumentarist, der erzählerische Momente aus dem Nachtleben von KitKat einfängt. Ihr könnt unser früheres Interview mit Shani hier lesen, um einen Blick auf einige seiner Fotos zu werfen und das Buch Voyeur. Berlin. Kinky. hier bestellen.

Read this article in English.

<a href="https://www.iheartberlin.de/de/author/burak/" target="_self">Burak</a>

Burak

Author