We Sing For You: Ein Film über die Magische Kraft der Menschlichen Stimme

Anlässlich des 200-jährigen Jubiläums des Chores der Staatsoper Berlin startete unsere Team von iHeartBerlin mit einem ganz besonderen Auftrag. Wir fragten fünf Berliner, ob sie für ein musikalisches Experiment auf die große Bühne der Oper kommen würden. Keinen von ihnen wusste, was mit ihnen passieren würde…

Kannst du dich an das letzte Mal erinnern, als jemand für dich gesungen hat, so wie es vielleicht deine Eltern getan haben, als du noch klein warst? Damit meine ich jetzt nicht ein Riesen-Konzert, bei dem Beyoncé oder Lady Gaga auftreten, auch wenn das nach zwei Jahren Pandemie sicher auch mal wieder toll  wäre. Ich meine die persönliche Erfahrung, dass jemand ganz nah bei dir steht und ein Lied nur für dich singt. Ein Lied, das durch deine Ohren, deine Haut in deinen Körper und deinen Geist eindringt. Ein Lied was du unter der Haut spürst.

Nach einem weiteren Winter und Frühling, in dem alle Kulturstätten für die Öffentlichkeit geschlossen waren, haben wir gemeinsam mit der Staatsoper Berlin darüber nachgedacht, wie wir die Kunst des Chorsingens und die Kraft der menschlichen Stimme in einem einzigartigen Film feiern können.

Dazu haben wir ein einzigartiges musikalisches Experiment gestartet. Fünf Fremde aus Berlin, die sich noch nie zuvor getroffen haben und die eine besondere Beziehung zur Musik haben, wurden eingeladen, die große Bühne der Staatsoper zu betreten. Was sie nicht wussten: hinter der Bühne wartete der Chor der Staatsoper auf sie.

 

 

Nachdem sie sich auf der Bühne umgesehen haben, haben wir sie gebeten ihre Augen zu schließen bis zum Moment wo sie Musik hörten. Wir sagten ihnen außerdem, dass sie sich frei bewegen und das Überraschungskonzert aus allen möglichen Blickwinkeln erleben könnten. Als sie ihre Augen öffneten, fanden sie sich im Kreis von 32 Chormitgliedern wieder, die für sie aus nächster Nähe verschiedene Ausschnitte aus der Oper Turandot von Puccini sangen. Es war eine Konzert Performance, die es in der Form noch nie gegeben hat und das die fünf Zuhörer tief in ihrem Herzen berührte. All die verschiedenen Klangfarben und Stimmen um sich herum zu hören und tief in die Musik einzutauchen, war ein besonderes Erlebnis, das vor allem nach einer so langen Zeit ohne Live-Musik für alle ein Geschenk war. 

Einer der Teilnehmer an unserem Experiment hatte eine ganz besondere Geschichte, die er mit uns teilte. Von Geburt an taub war, hatte er nie die Möglichkeit, Musik zu spüren und zu erleben, und fand als er noch ein Kind war Musik sogar ziemlich furchtbar. Ohne zu wissen, ob es irgendwie funktionieren würde, beschloss er zu kommen und mithilfe eines Luftballons zu versuchen, etwas zu fühlen. Am Ende des Experiments erzählte er uns dann, dass er zum ersten Mal eine Melodie auf seinen Körper gefühlt hat und dass er sich wünschte, er könnte Musik auf diese Weise regelmäßig erleben. 

Chöre sind ein wirklich wichtiger Teil jeder Opernproduktion, auch wenn sie manchmal übersehen werden. Sie zeigen die Menschheit mit all ihren Facetten und nehmen normalerweise an den großen Gruppen Szenen teil. Oft müssen sie sogar in nur einer Oper verschiedene Rollen spielen und müssen mehrere aufwendige Kostümwechsel pro Abend durchmachen. Sie schauspielern, sie tanzen, sie verwandeln sich und sie singen – manchmal sogar stundenlang. Und das wichtigste – sie singen für uns!

 

 

Ein großes Dankeschön an alle, die mit uns an diesem Projekt gearbeitet haben:

Creative Producer: Annika Ahrens

DoP: Marcus Lauterbach

Photography: Frank Schröder

B-Cam: Vincent Engel

Editor: Marielle Pohlmann

Hair & Makeup & Styling: Ambra Fiorenza

Sound-Recording: Jens Müller

Sounddesign & Music: Jens Müller

Sign Language Translator: Gal Naor

Drone Operator: Up Up Berlin

Nicht zuletzt danken wir allen, die sich an diesem Experiment beteiligt haben. Es ist uns eine Ehre, dass ihr uns auf unserer Reise begleitet habt.

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Claudio

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