Es ist irgendwie schwer, das zuzugeben, aber um brutal ehrlich zu sein: Mir geht es nicht gut. Nach einem Jahr Corona-Krise ist das auch nicht wirklich verwunderlich. Ich habe das Gefühl, dass ich 50 % meiner Zeit investieren muss, um einigermaßen bei Verstand zu bleiben, was bedeutet, dass eine Menge anderer Dinge auf der Strecke bleiben. Aber wenn ich mich umschaue, scheinen einige meiner Freunde an noch dunkleren Orten zu sein, und das ist eine beängstigende Sache, denn wie kann man eine Unterstützung sein, wenn man selbst auch nicht in der besten Verfassung ist. Vielleicht kann man das nicht. Aber vielleicht kann man zumindest nicht vollkommen etwas falsch machen.
Unsere Freundin und Kollegin Sophia Halamoda, mit der wir gemeinsam unser Like A Berliner Buch gestaltet haben, hat diesem sehr sensiblen Thema einen brandneuen Comic gewidmet. Darin beschreibt sie, wie wir ihrer Meinung nach mit unseren Freunden umgehen sollten, die sich im Krisenmodus befinden, und wirft einen besonders genauen Blick auf das sehr schwierige, aber sehr reale Thema der toxischen Positivität. Es ist etwas, das wir wahrscheinlich alle schon einmal gedankenlos praktiziert haben, und diese spezielle Situation macht deutlich, dass das eher eine faule Ausrede als tatsächliche Hilfe ist.
Wir sind froh, dass dieser Comic zum Nachdenken anregt und möchten Sophia dafür danken, dass sie sich die Zeit genommen hat, diese schönen Illustrationen und freundlichen Worte zu verfassen. Wir hoffen, dass dies einen positiven Einfluss auf einige von euch haben wird.